Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Willkommen zum #1 Podcast der Versicherungsbranche. Erhalte alle 2 Wochen spannende News und Interviews mit CEOs, Startups und Expert:innen aus der Branche.
Denn noch nie waren die Veränderungen der Digitalisierung so stark zu spüren. Banken und Versicherungen müssen sich mit Themen wie digitale Transformation, New Work, Disruption, Plattformen, InsurTechs und digitalen Geschäftsmodellen auseinandersetzen.
Mit Insurance Monday haben wir es uns zur persönlichen Aufgabe gemacht, alles Wissenswerte aus der Branche auf eine informative und unterhaltsame Art zu vermitteln. Unsere Hörer:innen profitieren von den Learnings und Tools erfolgreicher und inspiriender Macher:innen.
Unseren Abonnenten gefällt auch digital kompakt (Joel Kaczmarek), Doppelgänger Technik Talk (Philipp Glöckler, Philipp Klöckner), OMR (Philipp Westermeyer), Handelsblatt Disrupt, Finanzfluss, Gemischtes Hack (Felix Lobrecht) und Lanz & Precht.
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Kernsysteme: Der geheime Erfolgsfaktor, den Versicherer unterschätzen
Willkommen zu einer neuen Folge des Insurance Monday Podcasts! In dieser Episode dreht sich alles um die Transformation von Versicherungskernsystemen – ein Thema, das aktuell über die Zukunftsfähigkeit vieler Versicherer entscheidet. Host Alexander Bernert begrüßt dazu zwei ausgewiesene Experten von PPI: Tobias Kohl, Partner mit langjähriger Erfahrung in großen Transformationsprojekten, und Frederik Wulf, Manager und Co-Autor der einzigen herstellerunabhängigen Marktstudie zu Versicherungskernsystemen im DACH-Raum.
Gemeinsam sprechen sie darüber, worauf es bei der Auswahl und Einführung moderner Kernsysteme wirklich ankommt, welche Trends aktuell den Markt bestimmen – von KI über Cloud bis Regulatorik – und warum die Transformation längst kein optionales IT-Projekt mehr ist, sondern überlebenswichtig für Versicherungsunternehmen jeder Größe. Außerdem geben sie spannende Einblicke in die Methodik und zentrale Erkenntnisse der aktuellen Studie von PPI und diskutieren, was Versicherer und Hersteller daraus unmittelbar für sich mitnehmen können.
Freut euch auf interessante Anekdoten aus der Praxis, klare Empfehlungen und den einen oder anderen überraschenden Einblick in die Welt hinter den Kulissen der Versicherungs-IT!
Schreibt uns gerne eine Nachricht!
Dieser Podcast wird von msg unterstützt. Die msg Gruppe ist führender Anbieter im Versicherungsmarkt für moderne Systemlösungen. Von Automation- über KI- und SAP- bis hin zu modernen Kommunikations- und Vertriebslösungen. Die msg bündelt moderne Technologien mit tiefem Branchen Know-How.
Folge uns auf unserer LinkedIn Unternehmensseite für weitere spannende Updates.
Unsere Website: https://www.insurancemondaypodcast.de/
Du möchtest Gast beim Insurance Monday Podcast sein? Schreibe uns unter info@insurancemondaypodcast.de und wir melden uns umgehend bei Dir.
Dieser Podcast wird von dean productions produziert.
Vielen Dank, dass Du unseren Podcast hörst!
Alexander Bernert [00:00:26]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast. Heute geht es ein Thema, das für viele Versicherer gerade den Unterschied macht zwischen Zukunftsfähigkeit und Rückstand, nämlich die Transformation der Versicherungskernsysteme. Welche Systeme führen in die Zukunft und welche nur in den nächsten Release-Zyklus? Und was sagen eigentlich diejenigen dazu, die jedes Jahr die einzige wirklich herstellerunabhängige Marktstudie dazu herausgeben? Dazu begrüße ich heute gleich 2 Gäste von PPI. Tobias Kohl, Partner bei PPI und langjähriger, erfahrener Begleiter großer Transformationsprojekte. Und Frederik Wulf, Manager bei PPI, Volkswirt, Berater und Co-Autor der Studie. Herzlich willkommen, Tobias. Herzlich willkommen, Frederik. Ich freue mich sehr, dass ihr da seid.
Alexander Bernert [00:01:20]:
Für alle, die euch noch nicht so gut kennen, stellt euch doch bitte einmal kurz vor, was genau macht ihr bei PPI, wie seid ihr zum Thema Kernsysteme und Transformation gekommen. Das ist ja jetzt nicht das, was man morgens früh aufsteht als Student und sagt, das mache ich jetzt. Ja, bin gespannt.
Tobias Kohl [00:01:38]:
Gut, ja, dann fange ich gerne an. Tobias Kohl, seit 15 Jahren bei PPI im Versicherungsbereich unterwegs. Bin dort Partner und verantworte eben das ganze Thema rund die Transformationsprogramme der Kernversicherungssysteme. Ja, ich habe ursprünglich mal Mathematik und Betriebswirtschaft studiert, in Beiden ein Diplom gemacht, habe dann knappe 10 Jahre außerhalb der Versicherungswirtschaft gearbeitet. Und dann mit dem Eintritt in die Versicherungswirtschaft hat es sich ergeben, dass ich mich mit dem Thema, wie sehen denn zukunftsorientierte Anwendungslandschaften bei Versicherungen auseinandergesetzt habe. Und ein Punkt, der mir damals einfach direkt aufgefallen ist, warum setzen alle Versicherer auf Eigenentwicklung? Und Aus diesen Dingen heraus hat sich dann mein Interesse entwickelt. Und schließlich und letztendlich haben wir dann eben 2014 auch bei PPI das erste Mal diese Studie zu den Kauflösungen entsprechend an den Markt gebracht.
Alexander Bernert [00:02:45]:
Spannend. Frederik?
Frederik Wulf [00:02:49]:
Genau, mache ich einfach mal weiter. Mit 15 Jahren kann ich noch nicht aufwarten. Da muss ich mal überlegen, was ich vor 15 Jahren gemacht habe. Ich bin bestimmt noch zur Schule gegangen.
Tobias Kohl [00:03:00]:
Aber seit 5
Frederik Wulf [00:03:00]:
Jahren bei PPI. Vorher einen kurzen Abstecher zum Makler gemacht, dort auch die Versicherungsbranche, Versicherungswelt kennen und lieben gelernt, aber dann doch ein bisschen tiefer in die Materie einsteigen wollen und dann zu PPI gekommen, wie du schon richtig gesagt hast, Alexander, studierter Volkswirt. Und ja, bei mir hatte das auch so ein bisschen eher zufällige Gründe, als ich damals zu PPI gekommen bin, war einfach der Bedarf extrem groß in Transformationsprojekten, dann speziell in Migrationsprojekten da, dass ich da meinen ersten oder meine ersten Einsätze in der Beratung hatte und große Freude und viel Spaß daran gefunden habe. Und ja, dann einfach über die Historie dort hängen geblieben bin und dann seit 5 Jahren auch gemeinsam mit Tobias und noch 3 weiteren Kollegen, die Schubstudie regelmäßig rausbringen.
Alexander Bernert [00:03:51]:
Und wenn du vorher in vertrieblich tätig gewesen bist, dann hast du ja auch wahrscheinlich erlebt, wie die eine oder andere Transformation sich ausgewirkt hat, da draußen in der realen Welt.
Frederik Wulf [00:04:03]:
Das hilft mir auf jeden Fall auch jetzt als Berater immer wieder, dass ich mal, wie du es schön gesagt hast, die reale Welt kennengelernt habe, sowohl was Vertriebsthemen angeht, aber tatsächlich auch Transformationsthemen, die mal auf der anderen Seite des Tisches einfach mitgemacht habe. Ich glaube, das hilft mir jetzt im Berufsalltag auch einfach extrem, dass ich beide Seiten gut kenne.
Alexander Bernert [00:04:24]:
Ja, cool. Dann wollen wir euch natürlich auch alle noch etwas besser persönlich kennenlernen. Und dafür haben wir das Format unserer schnellen 5. Ich schlage vor, immer Tobias antwortet als Erster, dann Frederik. Segeln oder Skifahren?
Tobias Kohl [00:04:40]:
Ganz klar Skifahren.
Frederik Wulf [00:04:43]:
Bei mir nicht so einfach, Aber ich nehme dann das Segeln als alter Kieler. Dann ist mir das in die Wiege gelegt worden.
Alexander Bernert [00:04:52]:
Excel oder Whiteboard?
Tobias Kohl [00:04:54]:
Auch hier gibt es eine eindeutige Antwort. Whiteboard.
Frederik Wulf [00:04:58]:
Perfektes Gegenbeispiel ist Excel.
Alexander Bernert [00:05:01]:
Frühstarter oder Nachtsession?
Tobias Kohl [00:05:04]:
Gut, das ist jetzt der dritte von 5. Da gibt es auch eine eindeutige Antwort. Nachtsession.
Frederik Wulf [00:05:11]:
Schon wieder ist es einfach für mich der Frühstart.
Alexander Bernert [00:05:15]:
Das heißt für eure Teams wenig Schlaf.
Tobias Kohl [00:05:19]:
Ja, also wir machen nicht rund die Uhr mit verteilten Teams, aber wenn man mit uns zusammenarbeiten kann, kann der Tag schon einige Stunden beinhalten, richtig.
Frederik Wulf [00:05:31]:
Es ist gut ausgewogen, ja.
Alexander Bernert [00:05:33]:
Komplexität reduzieren oder Tiefe lieben?
Tobias Kohl [00:05:37]:
Beides zur richtigen Zeit. Ich kann mich da nicht eindeutig festlegen.
Frederik Wulf [00:05:45]:
Ich find's auch schwierig. Aber wenn ich für mich für 1 entscheiden müsste, dann ist es Komplexität reduzieren.
Alexander Bernert [00:05:51]:
Und was ist eure Leidenschaft? Projekte leiten oder selbst die Dinge machen?
Tobias Kohl [00:05:56]:
Also ich brauche einen hohen inhaltlichen Anteil auch in den Rollen. Selbst wenn ich als Programmmanager unterwegs bin, habe ich immer einige Themen, wo ich selbst auch in die Lösungsgestaltung und Umsetzung eingehe.
Frederik Wulf [00:06:11]:
Absolut bringe ich dir bei, und hier ist auch die Leidenschaft ganz klar, Dinge selber in die Hand nehmen und mit begleiten.
Alexander Bernert [00:06:18]:
Ja, Stichwort Dinge in die Hand nehmen. Jetzt ist das bei mir ja nur virtuell, aber vermutlich gibt es da auch einen schönen haptischen Ausdruck für eure Studie zu den Versicherungs Kernsystemen. Die Kurzfassung ist frei verfügbar. Die Vollversion kann man bei euch kaufen. Ja, was war denn der Antrieb, das vor über 10 Jahren anzufangen und warum macht ihr das? Und stellt doch in dem Kontext vielleicht auch den ZuhörerInnen einmal PPI kurz vor.
Frederik Wulf [00:06:48]:
Sehr gerne. Kurze Antwort, weil wir mittlerweile einfach Spaß dran gefunden haben und es auch durch eine gewisse Routine von uns erwartet wird. Nein, Spaß beiseite. Als wir damals anfingen, ich glaube, Tobias hatte am Anfang schon so ein paar Themen dazu angerissen, aber grundsätzlich erstmal mit mir war es damals noch nicht. Ich müsste da in meinem Bachelor gewesen sein, als das Ganze anfing. Aber uns fehlten einfach transparente oder ein transparenter und strukturierter Überblick über den Herstellermarkt im Dachraum. Und den brauchten wir auch selbst für unsere Transformationsprojekte und mussten den uns damals oft mühevoll punktuell zusammensuchen. Und die Studien, die es damals auf dem Markt gab, Die waren oft einfach nicht neutral oder keine wirklich neutral, oft von den Herstellern selbst, von den Transformationspartnern selbst.
Frederik Wulf [00:07:38]:
Und dann haben wir uns einfach mal dazu entschlossen, okay, wir legen jetzt einfach wirklich mal die erste Hersteller- und Transformationspartner-unabhängige Studie auf und bringen die auf den Markt. Und so nahm es dann vor seit 10 Jahren seinen Lauf.
Tobias Kohl [00:07:57]:
Ja, dann würde ich auch und dann PPI vielleicht kurz vorstellen.
Frederik Wulf [00:08:01]:
Sehr gerne.
Tobias Kohl [00:08:01]:
Es war einfach so, dass wir da so ein Nukleus, so 5, 6 Leute hatten als Team bei PPI im Versicherungsbereich und die waren alle fest davon überzeugt, dass der Weg, alles eigen zu machen, langfristig, mittel- und langfristig keine Zukunft hat. Und deswegen sind wir ganz stark auf das Thema gegangen. Vielleicht 2, 3 Worte zur PPI. Wir sind eine hanseatisch geprägte Prozess- und IT-Beratung im Finanzbereich, FREZ-Schwerpunkt, Mainz-Schwerpunkt, Versicherungsbereich. Wir sind tatsächlich über 40 Jahre am Markt, was auch nicht so viele sagen können. Wir haben uns, glaube ich, immer sehr gut erneuert, auch mit neuen Themen und sind entsprechend vorangegangen. Und Dieses ganze Thema eben Transformationsprogramme zur Neugestaltung der Versicherungskernsysteme mit Schwerpunkt tatsächlich Einführung von Kaufsoftware ist einfach eine unserer Kernkompetenzen im Versicherungsbereich.
Alexander Bernert [00:08:58]:
Jetzt ist euer Motto, wenn ich das verstanden habe, bei PPI für das Thema Transformation, Man braucht objektive, erfahrene Begleitung, die auch das Doing kennt. Jetzt gibt es ja auch Wettbewerber, Berater, also Strategieberater, gehörte ich ja auch selbst mal dazu, auch mit Implementierungsarm zum Teil. Es gibt die klassischen Softwarehäuser. Was unterscheidet euch denn und was heißt dieses Motto konkret?
Tobias Kohl [00:09:26]:
Ja, was unterscheidet uns? Das ist ja immer sehr schwierig aus 1 reinen Inside-Out-Perspektive, denn nur die können wir haben, zu sagen. Ich glaube, dass erstmal uns tatsächlich die Erfahrung in der Begleitung solcher Transformationsprogramme einfach auszeichnet. Wir machen es tatsächlich seit 15 Jahren. Auch wenn die Studie erst 11 Jahre alt ist, es gab ein großes Projekt, wo wir das gemacht haben. Dann ist es sicher so, dass wir jetzt über die Zeit ganz verschiedene Hersteller kennengelernt haben, aber immer im Auftrag des Versicherungsunternehmens herstellerneutral unterwegs waren. Und deswegen haben wir eine Bandbreite wirklich, wenn dann die Pflicht getan ist zum Beispiel, nämlich man hat eine konkrete Software ausgewählt, wirklich auch das Ganze entsprechend zu begleiten von, wie man es schön im Beraterdeutschnetz Deutsch nennt, Target Operating Model für Transformationsprogramme. Also wie fängt man das überhaupt an, wie startet man das, wie kann man es entsprechend aufbauen und auf der anderen Seite haben wir halt auch wirklich eine ganz, ganz hohe fachliche Tiefe. Also so mal ein Beispiel, wenn man einmal vollautomatisch einen Umzugsprozess in Hausrat gestaltet hat, dann weiß man und das nehmen die Kunden auch wahr, dass wir da mit diskutieren können, dafür zu sorgen, dass die Lösungen nah am Standard, denn das ist wichtig, entsprechend passieren.
Alexander Bernert [00:10:59]:
Ja, ihr habt das alles deutlich häufiger erlebt als der typische Versicherungsmanager. Der macht so eine große Migration vielleicht zweimal in seinem Versicherungsleben sozusagen, wenn er in derselben Sparte beim selben Unternehmen bleibt. Weil so oft macht man ja eine Migration hoffentlich nicht als Versicherer. Jetzt Stichwort man macht solche Transformationen. Ich habe verstanden auch aus unserem Vorgespräch die Transformation ist nicht optional sondern überlebensnotwendig. Marktanforderungen, regulatorische Anforderungen. Was passiert denn aus eurer Sicht, wenn ein Versicherer das Thema, sag ich mal, weiter vor sich her schiebt?
Tobias Kohl [00:11:42]:
Ich glaube, dass dann die Versicherer oder der Versicherer, der das macht, irgendwann echte Schwierigkeiten bekommt, was Wettbewerbsfähigkeit angeht. Wir sehen halt mit, ich sag mal, wie wir es da nennen, aufgeräumten Kernsystemen, absolute Schnelligkeitsvorteile. Wir glauben ganz fest daran, wir sind jetzt oft auch beim Thema KI unterwegs, KI auch in Legacy-Anwendungslandschaften einzuführen. Da ist der Anteil dann KI, neue Dinge mit den Kernversicherungssystemen zu verbinden, oft so hoch, dass man einfach sagen kann, flächendeckender Einsatz von KI im Sinne von Automatisierung, entsprechend Verbesserung oder noch besser in Richtung neue Geschäftsmodelle, neue Produkte machen, ist mit den gewachsenen Legacy-Systemen so einfach nicht möglich. Man braucht einfach eine API-first-Welt bei den Kernversicherungssystemen. Und ich hatte Tatsächlich, letzte Woche war ich auf 1 Veranstaltung, das war für mich ganz spannend, dass das glaube ich auch mehr und mehr auch in den größeren Unternehmen wirklich klar wird. Ich habe noch nie eine Veranstaltung erlebt, wo 3 CEOs, also die Vorstandsvorsitzenden, unisono gesagt haben, ohne eine aufgeräumte Backendlandschaft haben wir keine Chance, dauerhaft am Markt zu bestehen. Also ich glaube, so ganz langsam, neben mir saß ein ehemaliger CIO und er meinte, jetzt kommt es endlich auch bei den CEOs an.
Tobias Kohl [00:13:25]:
Und er war ein bisschen neidisch, dass er das so nicht mehr erlebt hatte.
Alexander Bernert [00:13:30]:
Verstehe. Ja, was sind denn das für Versicherer, mit denen ihr arbeitet? Ich habe verstanden, besonders oft mittlere Versicherer, sozusagen die Next Ten. Was macht denn solche Projekte besonders? Warum vertraut man euch dort?
Tobias Kohl [00:13:44]:
Also Für uns ist tatsächlich ein ganz wesentlicher spannender Teil die Breite des Scopes. Je größer ein Versicherungsunternehmen ist, umso schmaler ist der Scope, den ich dort in so Transformationsprojekten kennengelernt habe. Wird vielleicht nur mal ein Produkt- oder Bestandssystem ausgetauscht oder vielleicht Produktbestand und Schaden. Und bei den Mittelgroßen ist oft auf einen Schlag so viel zu tun, dass dann eben wirklich eine komplette Suite eingeführt werden kann mit allen Kernsystemen inklusive auch Index, Kasso und Provision. Das ist erstmal so der inhaltliche Aspekt. Ich bin jetzt so lange unterwegs, ich brauche immer auch eine neue inhaltliche Herausforderung in den konkreten Projekten, Sonst ist das entsprechend. Dann nehme ich es so wahr, dass so das Thema Kultur vielleicht festgemacht auch an dem Politikanteil in den Projekten einfach bei den mittleren Versicherern, Also ich will nicht sagen, dass sie 0 ist, aber sie ist im Regelfall ein gutes Stück kleiner, was einfach eine Konzentration zulässt. Ja und dann, warum glaube ich, passen wir da einfach gut? Wir sind auch ein mittelständisch geprägtes Haus, das einzige Beratungshaus, das es noch gibt am Markt in der Größe, was wirklich unabhängig ist, im Sinne auch, dass wir der Familie des Firmengründers gehören.
Tobias Kohl [00:15:15]:
Und damit können wir mit den mittelgroßen Versicherern auf Augenhöhe arbeiten. Und was die, glaube ich, auch mögen, ist, kann man ganz salopp sagen, wir machen die Transformation nicht gegen die Menschen, sondern mit den Menschen. Und Das ist etwas, was uns definitiv auszeichnet. Und ich glaube, Fred, uns gelingt es doch oft auch, dass wir einfach mit einem kleinen, kompakten Team unterwegs sind und die Mittelgroßen dann nicht überfordern, überrollen mit zu viel externen Anteil. Und ich glaube, dass das ne gute Mischung ist. So nehme ich es immer wahr und ich persönlich kenne tatsächlich sehr viele Unternehmen aller Größenordnung und die smoothesten Transformationsprogramme sind schon eher bei den Mittelgroßen gemacht, obwohl es auch da genug Komplexität beinhaltet.
Alexander Bernert [00:16:13]:
Ja, wie managt ihr denn die Komplexität? Also gerade wenn ihr ein kleines Team eher habt. Komplexität führt schnell in Komplexitätsfalle, Analysis, Paralysis und so weiter. Hast du da konkrete Beispiele, wie ihr damit umgeht?
Tobias Kohl [00:16:29]:
Also tatsächlich 2 konkrete Beispiele oder vielleicht auch 3. Erst mal, wir achten beim Vorgehensmodell drauf, wirklich schlank zu sein. Das ist tatsächlich etwas, wir kennen Vorgehensmodelle, manchmal kann man es ja an der Anzahl Seiten des Programmhandbuches festmachen. Eine dreistellige Anzahl Seiten im Programmhandbuch haben, ist unserer Erfahrung eigentlich, solche Vorgehensmodelle tun sich extrem schwer und beinhalten per se schon mal eine Komplexität. Dann versuchen wir ganz stark dafür zu sorgen, dass der Großteil der Entscheidungen im Projekt auf möglichst tiefer Ebene, wenn man das so will, fällt. Also wir haben auch jetzt aktuell in unserem Projekt, Da sind, ich glaube, 11 parallele Streams. Jeder auf jedem Stream ist ein sogenannter Streamlead, kann man vergleichen mit einem Product Owner. Und wir haben ganz klar dafür gesorgt, dass die Entscheidung zum allergrößten Teil auf Ebene dieser Screamleads fällt.
Tobias Kohl [00:17:37]:
Und das ist definitiv für ganz viele eher doch noch in der Hierarchie verhafteten Versicherungen nicht ganz einfach dafür zu sorgen, das durchzusetzen. Und dann sind es so Themen, die eher inhaltlicher Natur sind. Wir achten darauf, dass wir bei allen Dingen erst mal stufenweise denken. Egal ob wir eine Funktionalität umsetzen oder eine Integration. Es gibt immer einen ersten Wurf und mit diesem ersten Wurf versuchen wir dann auch ohne Anspruch auch absolute Vollständigkeit in die Produktion zu gehen. Und das glaube ich ist der richtige Weg und führt auch dazu, dass wir dann oft relativ schnell mit Dingen in der Produktion sind. Und vielleicht auch mal so 2 konkrete Dinge, mit denen man Komplexität rausnehmen kann. Also es gibt ja praktisch Keine erfolgreiche Transformation, wo es in dem Sinne einen absoluten Big Bang oder so gegeben hat.
Tobias Kohl [00:18:36]:
Sondern das sind immer Stufen, damit hat man Parallelbetrieb. Man kann beim Parallelbetrieb unglaublich viel für Komplexität sorgen. So 2 inhaltliche Beispiele, also wenn auch eben ein Index-Kassasystem oder ein Provisionssystem ausgetauscht wird. Also das Thema Provisionsabrechnung, 2 verschiedene Welten und dann die Forderung, weil ja der Vertrieb zum Beispiel nichts mitbekommen darf, okay, eine Provisionsabrechnung. Und man kann ganz klar sagen, den Aufwand, den man für sowas betreiben muss, der ist so unendlich groß. Und da achten wir drauf, dass genau diese Dinge so passieren, dass die Sachbearbeiter und natürlich auch die Vertriebe draußen sauber mitgenommen werden. Aber wir sagen ganz klar zum Beispiel 2 Provisionsabrechnungen. Und die Diskussionen können wir aufgrund unserer Erfahrung dann mit den Versicherern auch führen.
Tobias Kohl [00:19:39]:
Und dann folgen die dem Ganzen auch. Ich glaube, so kann man Komplexität aufgrund der Erfahrung, die wir haben, und dann natürlich auch der Möglichkeit, ich sag mal als Externer da einfacher gehört zu finden als Interne, glaube ich wirklich einfließt.
Alexander Bernert [00:19:56]:
Ja, ja da ist ja auch Erfahrung einfach ein Plus, wenn man mit der Erfahrung aus 15 Jahren Transformation, die man miterlebt hat und mitgemacht hat, so etwas sagt, dann hat das natürlich auch Gewicht. Stichwort vieljährige Erfahrung. Dann kommen wir doch mal zur aktuellen Studie. Frederik, wie seid ihr denn da vorgegangen? Mit wem habt ihr zusammengearbeitet? Was war die Methodik sozusagen?
Frederik Wulf [00:20:24]:
Ja, sehr gerne. Wir haben eigentlich ein einheitliches Vorgehen, was wir seit vielen Jahren etabliert haben. Im Frühjahr, einem ist es jeden Jahres, führen wir die Befragung durch. Wir befragen auf der einen Seite immer die Hersteller, aber auf der anderen Seite auch die Versicherer, einfach am Ende ein Angebot gegen eine Nachfrage zu legen und zu gucken, okay, was gibt der Markt denn eigentlich her? Aber auch noch viel wichtiger, was will der Markt oder was will der Versicherungsmarkt eigentlich haben? Und genau dafür haben wir dieses Jahr 26 Versicherungsunternehmen unterschiedlicher Größe befragt, hauptsächlich tatsächlich auf unsere Target Group, also die kleineren, mittleren und weniger, die ganz großen befragt. Und ja, auch eine Besonderheit dieses Jahr war, dass wir das zum ersten Mal in Kooperation mit dem InsureLab in Köln und den Versicherungsforen in Leipzig gemacht haben. Also vor allem die Umfrage bei den Versicherungsunternehmen hat für uns das, wir haben vorhin die Versicherungsforen übernommen. Das hat den relativ einfachen Grund, dass wir zwar auch in den vergangenen Jahren immer die Versicherer befragt haben, aber einfach so ein bisschen der Historie geschuldet war, dass wir natürlich hauptsächlich unsere eigenen Kunden befragen konnten und jetzt einfach gesagt haben, okay wir wollen, aber das was interessant ist, ist natürlich auch uns Kunden, aber natürlich auch das, was so ein bisschen drumherum passiert und haben dafür einfach das große Netzwerk der Versicherungsforen nutzen können. Und genau die Ergebnisse, die dann sowohl von der Hersteller als auch von der Versichererbefragung kam, haben wir dann nochmal in der Masterclass mit dem, oder mit ins Introlab nach Köln genommen, haben auch hier nochmal Einblicke auch anderer Versicherungen einfangen können und auch diese Ergebnisse nochmal in unsere Studie einfließen lassen.
Frederik Wulf [00:22:17]:
Dann vielleicht nochmal die Herstellerseite ein bisschen betrachtet. Hier haben wir 19 nationale und auch internationale Hersteller befragt. Auch hier der Fokus liegt klar auf dem Dachraum, aber auch den Herstellern, die hier agieren und agieren wollen. Aber so ein bisschen die Historie zeigt auch hier, dass immer mehr internationale Hersteller nicht nur aus dem europäischen Raum, sondern auch aus dem asiatischen und amerikanischen Raum, auf dem deutschen oder auf dem Dachraum Fuß fassen wollen und hier immer mehr in den Vordergrund rücken. Genau, wie gesagt, das haben wir befragt, das haben wir alles einfließen lassen und dann über den Sommer unsere Studie erstellt, die jetzt pünktlich dann zum Herbst herausgebracht wurde.
Alexander Bernert [00:23:02]:
Was sind denn zentrale Erkenntnisse aus der Studie?
Frederik Wulf [00:23:06]:
Zentrale Erkenntnisse kann man eigentlich auf 4 Kernpunkte nicht reduzieren, aber 4 Kernpunkte sind es einfach, die daraus kommen. Das eine Thema, heute schon häufig angesprochen und wie sollte es auch anders sein, ist das Thema künstliche Intelligenz. Hier hat es auch noch mal gezeigt, ohne wirklich sauberes Backend kann man keine wirklich nutzbaren KI-Potenziale geben. Und Deswegen ist es auch so, dass 80 Prozent der befragten Versicherer in unserer Umfrage KI als strategisch bedeutend oder sogar sehr bedeutend ansehen. Die Hauptanwendungsfelder, auch schon heute gehört, sind hier ganz klar die Bestandsverwaltung und aber auch das Schabenmanagement. Und dadurch wird KI einfach von uns, aber tatsächlich auch von vielen Versicherern als sehr zentrale Treiber für Effizienzgewinne gesehen. Und auch auf der Herstellerseite sehen wir, dass das Thema langsam nachwirkt. Ich glaube, das Thema KI spielt schon ein bisschen länger auch eine Rolle bei den Versicherern, aber jetzt kommen die Hersteller langsam nach und implementieren auch immer mehr KI-Komponenten in ihren Systemen.
Frederik Wulf [00:24:17]:
Ein zweiter wichtiger Punkt ist das Thema Low-Code, No-Code. Mittlerweile bieten fast alle Hersteller Low-Code oder No-Code-Lösungen an. Auch hier ist das ganz klar davon getrieben, dass initial die Nachfrage der Versicherer nach Low-Code und No-Code da war, einfach auch, hier dem ganzen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dadurch können natürlich die Fachbereiche kleinere Anpassungen ohne tiefe Programmierkenntnisse vornehmen. Wir haben eine extrem verkürzte Time-to-Market und entlasten einfach die oft sehr rar gesehen IT-Ressourcen. Dann als dritten Punkt, den wir mitgenommen haben, ist das Thema oder der dritte Punkt ist das Thema Cloud und Software as a Service. Auch hier sehen wir einfach, dass sowohl Cloud Computing als auch dieser ganze SaaS-Bereich einfach zum Standard wird. Auch hier sind einfach diese Vorteile der sehr einfachen Skalierbarkeit und vor allem auch der Zuverlässigkeit als zentrale Vorteile hervorgehoben wurden.
Frederik Wulf [00:25:20]:
Wir sehen auch einfach, diese Betriebsmodelle dominieren mittlerweile den Markt. Und genau das letzte große Thema ist das Thema Regulatoru gegen DORA. Da haben wir in unserer aktuellen Ausgabe der Studie auch ein bisschen mehr den Fokus tatsächlich drauf gelegt. Denn das Thema ist einfach aktuell, ist auch schon länger aktuell bei den Versicherern. Aber auch hier sehen wir jetzt, okay, Die Hersteller ziehen hier einfach nach, versuchen mit eigenen Compliance-Abteilungen das Thema für die Versicherer so gut wie möglich aufzuziehen und auch diese ganzen DORA-Vorgaben in ihre Systemdesigns zu integrieren. Das sind so unsere 4 Haupt-Kernthesen, die wir aus der aktuellen Studie ziehen konnten.
Alexander Bernert [00:26:11]:
Jetzt ist das ja nicht nur für die Versicherer interessant, kann ich mir vorstellen, sondern auch und gerade für die Hersteller, weil die ja dann hören, was ihre Kunden eigentlich wollen und brauchen. Wenn ihr da drauf guckt, auch aus der vergangenen Erfahrung, ihr macht das ja eben schon über 10 Jahre, wie nehmen die Hersteller das denn auf? Könnt ihr sie da auch entsprechend dann challengen mit dem, was sie sagen, was sie jetzt haben? Und ändern sich dadurch auch die Marktsituationen? Also gibt es Verschiebungen zwischen den Herstellern für euch gut beobachtbar, weil tatsächlich die einen oder anderen dann bei solchen Änderungen schneller oder vielleicht langsamer reagieren?
Frederik Wulf [00:26:54]:
Ja, absolut. Also dadurch, dass wir, wie du sagst, schon relativ lange am Markt sind, haben wir, glaube ich, einen ganz, ganz guten Überblick und sehen tatsächlich die eine oder andere Verschiebung in den letzten Jahren. Was hier für uns auf jeden Fall auffällig ist, dass einige der Big Player, so will ich mal sagen, der letzten 10 Jahre vielleicht, sich teilweise tatsächlich auf ihren Lorbeeren ausruhen, wenig machen, was sowohl Back- als auch Frontend angeht. Und auf der anderen Seite aber dafür, früher kleinere Spieler jetzt auf den Markt rücken oder die frisch auf dem Markt waren, die sich erstmal etablieren mussten, die sich am Anfang vielleicht auch schwer getan haben, jetzt auf diese Positionen nachrücken, weil wir mit deutlich moderneren Systemen kommen. Und jetzt in unseren Auswahlprozessen, Transformationsprojekten begegnen wir diesen jüngeren Spielern immer wieder und häufiger und nehmen diese auch aktiv einfach bei uns mit in die Auswahl rein. Und was wir auch einfach sehen, dass gerade die vorhin angesprochenen internationalen Hersteller, die vielleicht auf dem Dachmarkt zumindest noch jünger sind, kommen wirklich proaktiv auf uns zu, wollen Teil unserer Studie werden und sehen unsere Studie auch einfach als Möglichkeit, sich auf dem Markt zu etablieren. Ich glaube, das wird in der näheren Zukunft noch deutlich mehr zunehmen, dass dieser Markt auch stärker international gespielt wird. Und nicht nur von den großen deutschen Herstellern, die bislang den Markt dominieren.
Alexander Bernert [00:28:31]:
Also wenn Hersteller gerne aufgenommen werden möchten, dann sollen sie auf euch zukommen?
Tobias Kohl [00:28:37]:
Genau, das machen sie da an der Stelle. Und zusätzlich ist es eben so, dass wir durch 2 Dinge, glaube ich, auch Vertrauen aufgebaut haben bei den Herstellern. Erstens, wir machen diese Studie und sie wissen, das ist alles unabhängig und insbesondere die Hersteller, die uns dann auch schon mal als Partner im Projekt erlebt haben, als Transformationspartner für den Kunden, sehen und wissen eigentlich, dass wir nur 1 im Sinn haben, nämlich das Programm zum Erfolg zu bringen und dadurch oft auch den Moderator, manchmal muss es auch ein Mediator sein, mit den Herstellern entsprechend zu spielen Und umgekehrt ist es so, dass man natürlich schon merkt, spätestens 4 Wochen nach Abschluss der Befragung der Hersteller, gibt es immerzu die Anfragen, wann können wir denn endlich mal das Ergebnis sehen und so weiter. Sie wissen auch, ich glaube, dass das wirklich ein wesentlicher Bestandteil ist. Gerade auch bei Herstellern, die vielleicht im Hintergrund eine ausländische Mutter haben oder wie auch immer, die kommen gerne und nutzen das dann auch, eigentlich zu sagen, guckt mal, das ist eben die Besonderheit im deutschen Markt.
Alexander Bernert [00:29:58]:
Jetzt vielleicht schon ein bisschen zum Abschluss der Diskussion zu der Studie. Wenn ich jetzt CIO oder Transformationsleiter bei einem Versicherer bin, was sollte ich mir denn aus der Studie sofort mitnehmen?
Tobias Kohl [00:30:11]:
Also ich glaube wirklich ganz wichtig zu erkennen und das kommt hoffentlich deutlich genug auch diesmal wieder raus, Transformation als reines IT-Projekt ist eine sehr sehr hohe, wenn nicht sogar 100 Prozent Chance zu scheitern. Also dass es glaube ich etwas entsprechend rauskommt und zweiter Punkt der auch ist, es gibt eine Vielfalt an Herstellern. Das ist, glaube ich, auch wichtig. Wir reden ja hier immer über den Kompositbereich. Das ist anders als im Kranken- und im Leben-Bereich. Und man kann ganz klar sagen, dass es für nahezu alle Auswahlprojekte an der Stelle mehrere mögliche Lösungen gibt. Und man kommt unglaublich auch darauf an, nicht nur auf die Hard Facts im Sinne, wie ist die Funktionalität da zu schauen, sondern auch ganz klar zu gucken, wie ist denn so der cultural fit, ist das ein Partner auf Augenhöhe für uns? Weil ich meine, wir reden hier über eine Partnerschaft, die glaube ich länger ist als viele Ehen. Und die sollte man sich dann entsprechend dem Partner gut angucken.
Alexander Bernert [00:31:26]:
Frederik, wenn du auf die Studie schaust, was war denn da der spannendste Moment? Vielleicht die größte Überraschung oder ähnliches?
Frederik Wulf [00:31:34]:
Gute Frage. Ich glaube, für mich war der spannendste Moment tatsächlich die Masterclass mit dem Intro Lab in Köln, weil wir da im ersten Moment einfach nochmal unsere Ergebnisse, die wir ja immer relativ selbstsicher zusammentragen, mal gechallenged haben oder challengen lassen haben von tatsächlich anderen Versicherern. Mal geguckt haben, okay, stimmt das eigentlich wirklich, was wir uns hier immer alles zusammenschreiben bzw. So, was wir in den Umfragen bekommen? Auch das ist ja immer, man weiß ja nicht so ganz genau, in welcher Wahrheit entspricht das jetzt, was wir hier in unseren Fragebögen zurückkommen. Aber das hat uns nur noch mal bestätigt, ja, unsere Annahmen in beiden Richtungen passen auf jeden Fall. Und dann vielleicht auch noch mal diese ganze Marketingmaschinerie, die wir jetzt mal angestoßen haben, zu der Studie. Super spannend, wir haben mit unserem eigenen Marketing schon viele Videos gedreht und fördern das jetzt auch hier das erste Mal in einem Podcast bei dir. Ich glaube, es sind viele spannende Momente, die bei dieser Studie bisher zusammengekommen sind.
Alexander Bernert [00:32:33]:
Ja, das führt eigentlich gut zum nächsten Thema, nämlich Ausblick. Wenn ihr in die Zukunft schaut, wo glaubt ihr steht denn die Branche in 5 Jahren oder 10? Aber ich glaube, alle Vorhersagen sind ja im Moment langfristig schwierig, wirklich wegen des großen Themas KI. Wie verändert KI vielleicht auch die Erwartungen an Systeme und sind dann Kernsysteme sowas wie Commodity? Sind die noch ein echter Differenzierungsfaktor? Wie ist da euer Blick?
Tobias Kohl [00:33:01]:
Also vielleicht erstmal, wo steht die Branche in 5 oder in 10 Jahren? Ich glaube, es ist definitiv so, das kann man schon in den letzten 3 bis 5 Jahren aus meiner Sicht sehen, Versicherungsunternehmen, die eine klare Strategie haben, wozu vor allem auch mal gehört, nein zu sagen, das machen wir nicht. Die werden sich definitiv besser bewegen und besser entwickeln als der Markt. Quantitativ finde ich das ganz schwierig. Ich sehe auch nicht die ganz große Welle der Fusionen, auch wenn es welche geben wird. Aber man muss sich sehr genau überlegen, was macht man, was macht man nicht. Und dann das Thema Kernsysteme. Ja, haben wir, glaube ich, auch zwischendurch schon mal eine Antwort drauf gegeben. Also gute Kernsysteme sind ein Differenzierungsfaktor.
Tobias Kohl [00:33:54]:
Und ich habe jetzt in diesem Jahr sehr viele Diskussionen auch zu dem Thema geführt und man muss ganz klar sagen, im Ende, selbst bei KI-Enthusiasten, kommt aus, man braucht Versicherungskernsysteme, wird nicht anders funktionieren und es gibt natürlich eine große Chance, ich sag mal, durch Erneuerung, aber auch durch sinnvollen Einsatz von KI, einfach dafür zu sorgen, dass die Kernversicherungssysteme das tun, was sie gut können. Früher gab es mal den berühmten, eher abwertend gemeinten Begriff Systems of Record. Aber dieses Rückgrat werden Kernversicherungssysteme entsprechend weiterhin haben. Aber man kann viele Dinge, die man jetzt in den letzten Jahren eher dann, weil es gerade passte, in so ein Bestandsführungssystem gebaut haben, viel sinnvoller, viel eleganter entsprechend vor den Kernversicherungssystemen entsprechend lösen. Und das muss man natürlich mit beachten. Und viele Plattformen sind mittlerweile da, gut aufgestellt.
Alexander Bernert [00:35:08]:
Wir haben immer auch einen letzten Teil, nämlich die famous last words. Da könnt ihr noch mal so richtig einen raushauen, plakativ werden. Könnt euch an Meister Stromberg orientieren, dem Versicherungsmanager, der in Deutschland wahrscheinlich am allerbekanntesten ist. Ja, was ist ein Satz, den ihr entweder nicht mehr hören könnt in der Branche oder einen Satz, den ihr eigentlich lieber öfter hören würdet?
Frederik Wulf [00:35:36]:
Ja, ich fange glaube ich gerne mal an. Ich glaube, das ist ein Satz, den unsere Kunden oft nicht mehr hören können, aber ich werde nicht müde, ihn zu betonen. Das kommt jetzt einfach ein bisschen aus meinem Projektkontext. Aber dass das Thema Migration im Transformationskontext nicht früh genug betrachtet werden kann und auch eingebunden werden kann, denn viele Transformationsprojekte scheitern genau daran.
Tobias Kohl [00:36:01]:
Ja, dann würde ich tatsächlich mal anfangen mit einem Satz, den ich in der Tat immer noch höre, aber eigentlich nicht mehr gerne höre, nämlich, es gibt ja gar kein vernünftiges Marktangebot. Das ist immer noch wieder an bestimmten Stellen der Fall. Und wenn man sieht, in 2014 konnte ich das an bestimmten Stellen noch nachvollziehen. Aber heute sieht das ganz anders aus. Das Marktangebot ist da. Was nicht heißt, dass es nicht Situationen geben kann, wo man trotzdem sagt, man will es selber machen. Ja und ansonsten zum Schluss, Leute fangt an. Ihr habt keine Chance ohne wirklich ein solches Transformationsprogramm jetzt anzufangen.
Tobias Kohl [00:36:48]:
Und ich glaube es ist extrem wichtig und wird bei einigen nicht mehr unterschätzt, aber bei anderen durchaus noch unterschätzt.
Alexander Bernert [00:36:56]:
Ja, wenn man jetzt anfangen möchte und möchte damit anfangen, dass man mehr über euch, über die Studie, über die Arbeit von PPI erfahren möchte. Wie kann man euch denn kontaktieren?
Frederik Wulf [00:37:09]:
Gerne einfach direkt über LinkedIn entweder ppi.ag oder Tobias Wohl, Frederik Wulf eingeben oder auch einfach PPI Schuckstudie kurz googeln. Der erste Eintrag ist unser und dann werdet ihr dort entsprechend auf die Seiten geleitet und findet den Kontakt zu uns.
Tobias Kohl [00:37:26]:
Genau, da kann man auch den kostenlosen Teil, der sich allerdings nur durch die Herstellersteckbriefe unterscheidet. Der gesamte Essay-Teil steht kostenlos zur Verfügung, auch eine Neuerung in diesem Jahr. Den kann man dort herunterladen und natürlich aber auch gerne jederzeit auf uns zukommen, falls jemand den Podcast dann entsprechend hört. Ich glaube, wir wollen ihn ja noch vor dem IT-Messekongress veröffentlichen, auch beim IT-Messekongress einfach am PPI-Stand vorbeikommen. Fred ist da und freut sich über entsprechende Kontakte und wir kommen auch immer gerne und diskutieren auch, stellen vor und diskutieren, egal in welcher Situation man sich in 1 solchen Transformation befindet.
Alexander Bernert [00:38:22]:
Fred ist da. Tobias, bist du auf der Skipiste dann wieder oder noch nicht?
Tobias Kohl [00:38:28]:
Nein, es ist tatsächlich diesmal was anderes. Du spielst auf meine Skibegeisterung an. Diesmal ist es tatsächlich ein weiteres, na, Steckenpferd kann man dazu nicht sagen, sondern ich engagiere mich seit Anfang des Jahres sehr intensiv bei der BIPRO und Kieltes MAUS und da ist halt die Präsenzsitzung und dann musste ich abwägen, ich sag mal beim IT-Messekongress können mich kompetente Kollegen und Kolleginnen vertreten, Der Maus ist eine persönliche Sitzung, da kann ich nicht fehlen und deswegen bin ich leider diesmal nicht in Leipzig.
Alexander Bernert [00:39:09]:
Ja, Tobias, Frederik, ganz herzlichen Dank für die Diskussion, für eure Einblicke an unsere Hörerinnen und Hörer. Wenn euch die Folge gefallen hat, abonniert den Insurance Monday Podcast. Teilt die Folge, denn wie immer gilt, Teilen macht glücklich. Und ich nehme noch den letzten Satz von Tobias vorhin auf, Fangt einfach an!
Frederik Wulf [00:39:45]:
Untertitel von Stephanie Geiges