Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung

inscom 2025: KI-Readiness in der Praxis – Wie Die Bayerische Innovation gestaltet

Insurance Monday Episode 142

Heute nehmen wir euch mit hinter die Kulissen der msg inscom 2025, die unter dem Motto „Creating the Future of Insurance“ in München stattfindet. Unsere Hosts Sebastian Langrehr und Alexander Bernert begrüßen einen ganz besonderen Gast: Johannes Oberhofer, verantwortlich für Künstliche Intelligenz bei der Versicherung Die Bayerische.

In dieser spannenden Special-Folge erfahrt ihr, wie Johannes – mit frischem Blick von außen und langjähriger Start-up-Erfahrung – den Weg der Bayerischen zur KI-Readiness gestaltet. Johannes teilt seine Perspektiven zur Digitalisierung in der Versicherungsbranche, berichtet von seiner ersten inscom und gibt Einblicke, wie Unternehmen innovative Technologien als Chance statt Hindernis begreifen können.

Wir sprechen darüber, was die Versicherungsbranche von anderen Branchen lernen kann, wie wichtig es ist, Bestehendes regelmäßig zu hinterfragen, und wo künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag wirklich erleichtern kann. Außerdem wagen wir gemeinsam einen Blick in die Zukunft der Branche: Wie werden KI-Agents unsere Arbeit und die Beziehung zu Kunden in den kommenden Jahren verändern? Was müsste passieren, damit Versicherungen innovativer und kundenfreundlicher werden?

Freut euch auf inspirierende Insights direkt von der inscom, persönliche Geschichten aus dem Arbeitsalltag und jede Menge Impulse für alle, die die Zukunft der Versicherungswelt mitgestalten wollen. Viel Spaß beim Zuhören!

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Sebastian Langrehr [00:00:00]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt.

Sebastian Langrehr [00:00:26]:
Hallo und herzlich willkommen zu 1 ganz besonderen Folge des Insurance Monday Podcast. Wir berichten exklusiv von der MSG INSCOM 2025 unter dem Motto Creating the Future of Insurance. Ich bin Sebastian Langräher und mit mir ist heute kein Geringerer als Johannes Oberhofer, verantwortlich für KI bei der Versicherung die Bayerische. Johannes ist ein umtriebiges Multitalent und bringt Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mit. Titel seines Vortrags bei der INSKOM, KI readiness fit für KI. AI ist natürlich in aller Munde. Du bist verantwortlich für KI bei dem innovativen Versicherer Die Bayerische. Da lauschen wir natürlich gerne.

Sebastian Langrehr [00:01:07]:
Und ihr als Hörerinnen und Hörer des Insurance Monday Podcast hört gleich noch ein paar mehr Insights von Johannes. Mit mir aus dem Insurance Monday Team ist Alexander Bernhard. Schön, dass du auch da bist. Johannes, herzlich willkommen bei der MSG INSCOM Special-Folge, die wir mit dir aufzeichnen heute. Stell dich und deinen Werdegang doch einmal bitte kurz vor.

Johannes Oberhofer [00:01:30]:
Ja, hallo Sebastian, hallo Alexander. Schön, dass ich da sein darf hier im Podcast. Johannes Oberhofer, ich bin der Hannes, eben Projektleiter bei der Bayerischen, gemeinsam mit meinem Projektleiter Kollegen, dem Armin Hangl, betreuen wir quasi die Geschicke rund KI-Transformation und ich persönlich habe einen, würde ich sagen, gar keinen klassischen Hintergrund, sondern ich habe 15 Jahre als Unternehmer im Unternehmertum gearbeitet, Startups mitgegründet und habe eben Mitte oder Ende letzten Jahres die Bayerische kennengelernt und so sind wir zusammengekommen. Somit bin ich auch nicht aus der Versicherungsbranche, was ich teilweise immer dachte, das ist vielleicht ein bisschen ein Hemmnis, aber gleichzeitig bringe ich so viel Einblick aus unterschiedlichsten Organisationen mit, wo ich glaube, da kann die Versicherung und wir in der Bayerischen sehr davon profitieren.

Sebastian Langrehr [00:02:12]:
Super, das hört sich schon mal spannend an und gleich noch als Einstiegsfrage, was verbindest du mit MSG? Also seid ihr Kunde, seid ihr Partner, wie steht ihr zu MSG? Die Partnerschaft mit der MSG, die gab

Johannes Oberhofer [00:02:24]:
es schon vor meinem Hinzukommen im Oktober 2024. Die MSG ist Partner unserer IT, weil wir dort unser Bestandssystem leben beziehen und über diesen Kontakt und über die Annemarie von der MSG bin ich quasi hier auch zur INSKOM gekommen und freue mich sehr.

Sebastian Langrehr [00:02:41]:
Genau, das ist genau die nächste Frage. Was verbindest du mit der INSKOM? Das wievielte Mal bist du schon dabei? Du bist seit einem Jahr bei der Bayerischen, vermutlich ist es also deine erste InScom, deshalb dann direkt die Frage auch, was erwartest du von der InScom und von den nächsten 2 Tagen?

Johannes Oberhofer [00:02:55]:
Also es ist genau richtig, Sebastian, es ist die erste InScom hier in München, für mich eigentlich fast ein Heimspiel, weil ich nicht nur bei der Bayerischen bin, sondern auch hier aus dem wunderschönen Bayern. Also ich habe eine kurze Anfahrt gehabt und was ich damit verbinde ist genau das, was ich eigentlich jetzt auch schon in den ersten Stunden erlebt habe, nämlich gute Impulse, einen guten Austausch zwischen Menschen, zwischen der Branche und da freue ich mich einfach auch darauf, dass es genauso weitergeht.

Sebastian Langrehr [00:03:19]:
Perfekt, dann kommen wir zu unserem Format der schnellen 5, damit unsere Hörer und Hörerinnen dich noch ein Stück persönlicher kennenlernen können. Das heißt, wir stellen dir 5 Fragen, 5 kurze Fragen, du antwortest kurz. Bist du bereit? Sehr gut. Karneval oder Oktoberfest?

Johannes Oberhofer [00:03:36]:
Überraschung, Oktoberfest.

Sebastian Langrehr [00:03:38]:
Überraschung. Nächste Frage. Der perfekte Sonntag.

Johannes Oberhofer [00:03:41]:
Wie sieht

Sebastian Langrehr [00:03:41]:
es für dich aus? Zeitung am Frühstückstisch oder News-App auf dem Handy?

Johannes Oberhofer [00:03:46]:
Zeitung am Frühstückstisch.

Sebastian Langrehr [00:03:49]:
Das perfekte Gericht ist für dich die Veggie Bowl oder das Rib-Eye-Steak Medium Rare?

Johannes Oberhofer [00:03:55]:
Es ist die Veggie Bowl.

Sebastian Langrehr [00:03:57]:
Und Energie kriegst du zurück beim Wandern in den Bergen oder beim Spazieren an der Küste?

Johannes Oberhofer [00:04:03]:
Beim Wandern in den Bergen mit meiner Frau und an der Küste mit meiner Familie.

Sebastian Langrehr [00:04:07]:
Sehr gut, kommen wir zur letzten Frage der schnellen 5. Die nächste Versicherung schließt du wahrscheinlich ab online oder im Büro an der Ecke?

Johannes Oberhofer [00:04:15]:
Bei unseren wunderbaren Kollegen im Innendienst, bei uns in der Bayerischen.

Sebastian Langrehr [00:04:20]:
Perfekt, Kommen wir mal zu deinem Thema KI-Readiness. Also fit für KI, sagst du. Das ist der Titel und in deinem Vortrag geht es ja KI und KI-Readiness. Woraus speist sich dein Erfahrungsbericht? Also Seid ihr bei der Bayerischen schon ready? Wie ready sind wir bzw. Ist die Branche oder die Gesellschaft? Was ist da dein Erfahrungshintergrund?

Johannes Oberhofer [00:04:43]:
Ich durfte, Sebastian, in den letzten Jahren viele Organisationen und Menschen dabei begleiten, wie wir Digitalisierung eher als Enabler sehen und weniger als einen Bremsklotz oder den zusätzlichen Stress. Also das ist so die Vergangenheit, wo ich herkomme. Und ich würde sagen, bei der Bayerischen haben wir in den letzten Jahren, auch vor meinem hinzukommen, vieles richtig gemacht, viele Ansätze. Ich würde nicht behaupten, dass wir alles richtig machen, aber wir haben, glaube ich, einen ganz guten Fahrplan und vom Mindset sehe ich die Bayerische definitiv als eine Ready-Organisation und jetzt geht es bei uns gerade ganz stark darum, einfach das noch viel mehr in die Praxis und in die Breite zu tragen und auf die Frage, wie sehe ich die Branche? Ich würde sagen, ich sehe unterschiedliche Häuser. Ich sehe Häuser, weil ich im Austausch mit anderen Versicherungsunternehmen bin. Ich würde sagen, es gibt Unternehmen, die auf gleicher Ebene sind, manche, die vielleicht in einem oder anderen Schritt schon weiter sind, es sind aber auch noch immer welche, die weit hinterher hinken und das ist natürlich auch für uns so ein Moment, auch für die Branche da einfach so ein bisschen als Leuchtturm zu fungieren. Wie kann denn KI-Readiness ausschauen?

Alexander Bernert [00:05:45]:
Jetzt bist du ja gar nicht das typische Versicherungskind und insofern die Frage, du bringst ja viel wertvolle Erfahrungen auch aus anderen Branchen mit, aus anderen Lebensbereichen, aus deiner Start-up- und Gründungszeit. Was kann denn Versicherung von anderen Branchen lernen? Und vielleicht auch, was sind denn die 1, 2, 3 Fragen, die man sich als Vorstand stellen sollte, zu überlegen, wie ready bin ich denn für KI im Unternehmen?

Johannes Oberhofer [00:06:11]:
Ja, Alexander, ich glaube ein wichtiger Punkt ist, den man vielleicht von anderen mitnehmen kann, ist sie regelmäßig zu hinterfragen. Also da empfinde ich die Versicherungsbranche vielleicht als nur den ein oder anderen Schrittträger. Ja, wir machen die Dinge so, wie wir sie schon immer gemacht haben und ich sehe einfach, dass KI so ein riesengroßes Potenzial hat, Arbeit für den Mitarbeitenden, aber auch Organisation als Geschäftsmodell halt komplett neu denken zu dürfen. Und den Ansatz versuchen wir eben bei der Bayerischen einfach auch zu hinterfragen. Warum machen wir denn die Dinge so? Und das ist der wunderbare Vorteil. Das bin ich seit einem Jahr bei der Bayerischen als eben Quergewächs, was nicht aus der Versicherungsbranche kommt. Und ich darf mir das immer noch erlauben oder zumindest gestatte ich es mir, immer zu fragen, warum tun wir denn das so? Und oft kommt natürlich die Antwort, weil wir das so gemacht haben. Und das ist für mich genauso, diesen Ansatz reinzufeuern und eben genau das, was wir in unserem KI-Transformationsteam versuchen, diesen Blick einfach zu challengen, zu hinterfragen, aber nicht nur von uns von extern, sondern auch die Kollegen und Kolleginnen.

Johannes Oberhofer [00:07:14]:
Also wir haben als Beispiel so ein Format Innovation Camp, wo wir auch unsere Kollegen mitnehmen. Wie stellst du dir denn Arbeit vor, wenn du es dir wünschen dürftest? Und da kommt man auf wunderbare Potenziale, die dann einen richtigen Impact haben.

Alexander Bernert [00:07:27]:
Also KI-Readiness sozusagen, als wenn jeder Mitarbeiter weiß, nicht nur was er tut, sondern warum er das tut, was er tut.

Johannes Oberhofer [00:07:36]:
Ja, ganz genau. Also ich würde anders starten. Dort, wo ich herkomme, habe ich in vielen Workshops die Mitarbeitenden eher auf gesundheitlicher und Energieebene immer gefragt, was gibt dir denn Energie in deinem Arbeitsalltag beziehungsweise was zieht dir denn Energie in deinem Arbeitsalltag? Und gleiche Frage kann man bei so 1 KI-Transformation wunderbar stellen an ein Team, was kostet dich und euch denn eigentlich Energie? Dann werden wir feststellen, da gibt es viele Impulse, die Technologie und künstliche Intelligenz wunderbar regeln kann. Da werden wir aber feststellen, da gibt es Themen, die einfach menschlicher Natur sind. Gott sei Dank, weil ich einfach vielleicht ein Kommunikationsproblem mit einem Kollegen oder 1 Kollegin habe. Aber dann kann ich relativ schnell selektieren, ist es ein Thema in dem Prozess, den ich vielleicht mit KI verbessern, optimieren kann. Ist es was Zwischenmenschliches, was eben Technologie ja nicht regeln kann. Oder muss ich vielleicht auch einfach den Prozess von der KI her neu denken.

Johannes Oberhofer [00:08:32]:
Also dort an dem Punkt stehen wir gerade, einerseits zu überlegen, wo schaffen wir Effizienzen in Prozessen und für unsere Kollegen und Kolleginnen, aber wo sind die richtigen großen Hebel vielleicht da?

Sebastian Langrehr [00:08:45]:
Also so ein richtig schönes Thema für die gesamte Organisation. Das hört sich sehr gut an. Lass uns mal auf die Top-Themen der Branche blicken. Dann sind wir gleichzeitig auch schon wieder bei AI oder KI und das doniert eben die Themen in unserer Branche. Aber warum genau berichtet ihr hier bei der INSKomm darüber? Was sind eure Erwartungen als die Bayerische? Also geht es da sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe? Geht es da Kooperation? Warum macht ihr das genau hier? Was ist so die Erwartung an das Forum?

Johannes Oberhofer [00:09:15]:
Also meine Erwartung geht in 2 Richtungen. Also die erste Erwartung ist, dass ich natürlich selber den einen oder anderen Impuls mitnehmen kann, wo wir unsere Herangehensweise einfach schärfen, vielleicht auch Best Practices von anderen Häusern einfach uns anschauen können, bei uns adaptieren. Aber gleichzeitig wäre meine Erwartung an mich und auch für die Bayerische, dass wir eben hier einen Impuls für die Branche setzen können, einfach zu zeigen oder ein anschauliches Beispiel aus der Praxis zu geben, wie funktioniert es denn. Und da würde ich sagen, haben wir eben einen, also zumindest kriege ich diese Resonanz, wenn ich auf der Bühne stehe, dass wir eben aus dem Live-Prozess berichten, aus unserer Transformationsreise. Wie gesagt, mittlerweile sind wir bei KI-Strategie 3.0 in diesem iterativen Prozess und ich erlebe schon immer wieder, dass das den Menschen einfach, die im Publikum sitzen, sehr, sehr viel bringt, weil es eben nicht nur blanke Theorie ist, sondern auch das Gelebte mit all den Dingen, die super funktionieren, aber eben mit all den Dingen, die halt nicht so wahnsinnig gut funktionieren.

Alexander Bernert [00:10:12]:
Und wenn du jetzt einen Zauberstab hättest und könntest damit etwas tun, etwas herbeizaubern, damit unsere Branche, die Versicherung, ihre Kraft voll entfalten kann? Oder ein großes Problem wegzaubern, ein Hindernis in ähnliche Richtung, damit die Branche ihre Kraft voll entfalten kann. Was würdest du tun?

Johannes Oberhofer [00:10:35]:
Wenn ich diesen Zauberstab hätte und mein Kollege der Armin-Wenner-Särte würde jetzt wahrscheinlich lachen, weil ich hatte nie den Regulatorik-Hut auf, sondern immer den Empowerment-Hut, würde ich den tatsächlich über viele Regulatorikwerke unserer Branche drüberlegen, es schlanker und schneller, aber nicht kopfloser zu machen, sondern dass wir einfach in der Regulatorik schneller ins, wir haben einen wunderschönen Spruch, der von unserem Vorstand getrieben ist, einfach machen kommen, aber eben immer noch mit Blick auf die Daten, die in unserer Branche relevant und auch schützenswert sind. Aber da würde man mit dem Zauberstab wünschen, dass das eine oder andere vielleicht schneller geht.

Sebastian Langrehr [00:11:13]:
Sehr gut, das ist ein schönes Beispiel. Da passen ja einige Kaninchen in so einen Zylinder, wenn man erst mal beim Zaubern ist und wenn ihr da noch mehr unterbringt in demselben Zylinder, dann läuft das. Da sind wir schon so ein bisschen beim Blick in die Zukunft unserer Lieblingsbranche und da stellen wir uns natürlich regelmäßig und unseren Gästen die Frage, wohin geht es? Also welche Rolle spielt die Bayerische in Zukunft? Welche Rolle wird AI bei euch spielen? Wird Versicherung in 10 oder 20 Jahren noch immer so laufen wie heute oder unterhalten sich dann eben die AI-Agents schon miteinander und es braucht die Vermittler gar nicht mehr. Der Traum 1 KI-Verantwortlichen wären dann, wenn sich die Agenten unterhalten oder ist das doch das pure Chaos? Wie blickst du in die Zukunft?

Johannes Oberhofer [00:11:56]:
Also ich glaube der Traum für mich als Verantwortlicher wäre, dass sie die KI-Agenten über die Themen unterhalten, die mir und als Vermittler vielleicht einfach Zeit oder vielleicht erlästig sind. Ich habe ja heute tolle Vorträge zu dem Thema gehört, sodass ich wieder viel mehr Zeit für das Thema Emotion und Bindung zu meinem Kunden, zu meinen Kollegen und Kolleginnen habe. Tatsächlich glaube ich, braucht es für das aber einiges an Vorarbeit, die wir in unterschiedlichen Themen auch versuchen schon zu adressieren. Jetzt waren da, Sebastian, nur 2, 3 andere Fragen mit drinnen. Wo sehen wir uns als die Bayerische? Ich würde mir wünschen, dass wir uns als die Bayerische weiterhin als Best Practice in der Branche zeigen, dass wir mutig vorangehen weiterhin, dass wir eben einfach machen, aber das mit Kopf und mit Hirn paaren, nicht blind nach vorne zu laufen, eben andere in der Branche zu inspirieren und zu motivieren, wie es denn vielleicht gehen kann.

Sebastian Langrehr [00:12:51]:
Spürt man ja, wir haben jetzt das Glück, dich auch persönlich zu treffen, hier in München bei der INSCOM und spüren, dass AI wahrscheinlich, hoffentlich, eine große Rolle spielen wird. Insofern, das hilft mir erstmal als Blick in die Zukunft, welche Rolle ihr spielen wollt. Ich gebe noch mal ab zu Alex für die Famous Last Words.

Alexander Bernert [00:13:12]:
Ja, vielleicht noch vor den Famous Last Words. Wir haben noch ein paar Minuten. Stichwort, wir haben darüber gesprochen, was passiert mit der Branche, in welche Richtung geht die bayerische, aber das ist ja Innsicht und eigentlich wird die Branche ja vielfach getrieben und auch die Veränderungsprozesse davon, was die Kunden tun. Und wenn wir darüber reden, dass AI-Agents miteinander reden, zumindest hat man ja nur eingeschränkt die Kontrolle darüber, ob vielleicht die Kunden AI-Agents einsetzen, mit ihrem Versicherer zu reden. Bei einem Vortrag letztes Jahr hat mal jemand gesagt, naja, wenn er ein Problem mit seiner Versicherung hat, dann nimmt er GPT und lässt das den Beschwerdebrief schreiben. Dann kommen da 3 Seiten raus oder 5 mit Paragrafen gewürzt, die in der Regel auch ganz gut stimmen und dann schickt er das mal hin. Was erwartest du denn, wie die Kunden anders auf Versicherungen zugehen werden? Weil Versicherung ja in der Regel nicht das emotionale Produkt ist. Selten stehen die Leute morgens früh auf und sagen, ich habe jetzt so lange für meine Haftpflichtversicherung gespart, jetzt heute leiste ich sie mir endlich.

Johannes Oberhofer [00:14:17]:
Das ist ein super Punkt nochmal Alexander, dank dir für den nochmal, weil das ist absolut richtig. Ich glaube wir müssen uns auch als Finanzdienstleister und als Versicherer einfach viel mehr, also noch mehr an den Kunden wünschen und den Bedürfnissen orientieren, also einfach noch mehr vielleicht vom Kunden her denken. Parallel immer wieder mal so ein bisschen gespielt, also mit unterschiedlichen KI-Modellen. Ich bin hier jetzt Gründer von einem Versicherungsunternehmen und baue mir doch mal das Versicherungsunternehmen der Zukunft mit ganz klar 2, 3 einfach regulatorischen Produkten, die für den Kunden eben interessant sind und dann kann man erst mal so Ideen und Spinnereien raus wie sehr viel präventiv. Also das würde ich sagen ist ein großer Punkt, dass wir einfach mehr versuchen wollen oder versuchen sollten, dass Schäden frühzeitig erkannt werden, dass wir mehr erkennen und weniger regulieren im Hintergrund. Total, also dass genau das passiert. Das ist ein sehr sehr kundenzentrierter Ansatz, weil natürlich kein Kunde möchte einen Schaden. Weil der Wasserschaden, der ist halt lästig, wenn ich den Wasserschaden habe.

Johannes Oberhofer [00:15:23]:
Und wenn ich den vielleicht durch Technologie und künstliche Intelligenz frühzeitig erkennen kann, das glaube ich, ist sehr, sehr spannend. Und dann geht es aber auch in so Szenarien, und da bin ich zu wenig Versicherungsmathematiker, nämlich gar keiner, zu sagen, naja, vielleicht gibt es ja irgendwie so ein On-Demand-System, also dass ich irgendwie Abo-Modelle eher fahre, weniger Modelle, die in Richtung, ich habe quasi einen Jahresbeitrag oder einen Monatsbeitrag, sondern, wie gesagt, angelehnt an Spotify, an andere Modelle, weil ich glaube, dahin wird sich der Kundenmarkt vermutlich weiter orientieren. Aber ob das in der Versicherung funktioniert, dafür habe ich zu wenig Nocheinblick.

Alexander Bernert [00:16:00]:
Also als Aktuar erinnere ich mich, es gab in der Geschichte, das ist jetzt schon sehr lange her, 50er Jahre meine ich oder noch früher, bei den Rechtsschutzversicherungen, die waren ursprünglich eher Abo-Versicherungen. Also man hatte sozusagen dann ein Abo auf einen Anwalt, soweit ich weiß. Und gar nicht wie das heute ist, dass ich dann jemanden im Bedarfsfall sozusagen habe, sondern es hatte wohl eher Abo-Charakter. Zumindest hat mir das mal jemand gesagt, der da seit längerer Zeit in der Branche ist. Vielleicht geht das wieder in eine solche Richtung zurück.

Sebastian Langrehr [00:16:33]:
Perfekte Überleitung, denn der Insurance Monday Podcast kann auch abonniert werden, wo wir schon beim Thema Abo wären. Eben hatte ich es angekündigt, ihr habt schon recht, wenn wir so einen spannenden Gast haben, dann sollten wir ihn natürlich gerne noch mit guten Fragen löchern. Aber jetzt sind wir soweit. Jetzt sind wir fast am Ende der heutigen Folge angekommen. Und was noch fehlt, ist die letzte Rubrik, unsere Famous Last Words. Also hier darf es gerne auch strombergesk werden. Hier darfst du gerne einen raushauen, was uns interessiert ist. Was sind so die typischen Phrasen, die dir begegnen, die du an und für sich auf dem Weg zur Transformation nicht mehr hören kannst? Oder natürlich auch positiv, Phrasen, die du hörst und wo du dir wünschen würdest, die mal öfter zu hören, weil es auf einmal eine Perspektive und Blickwinkel öffnet und die Dinge eher zum Gelingen bringt.

Sebastian Langrehr [00:17:25]:
Welche Phrase begleitet dich im Positiven wie im Negativen? Hast du da ein Beispiel für uns?

Johannes Oberhofer [00:17:30]:
Ja, total. Und ich glaube, ich habe es ja schon gesagt vorher, also bei uns in Bayern sagt man, das haben wir immer schon so gemacht, deswegen machen wir es weiter so, auf Hochdeutsch, das haben wir schon immer so getan, deswegen machen wir es auch weiter und ich glaube, das kann in beide Richtungen, diese Phrase sehr gut genutzt werden. Das kann einerseits der Impuls sein, Transformation zu hinterfragen, vielleicht auch zu fragen, warum möchtest du das als Mensch so weiter tun? Ich glaube, für uns als Organisation ist es eine riesen Chance, in den Einstieg zu hinterfragen, warum macht man es denn eigentlich schon immer so und ist es auch der beste Weg, weil nur weil wir die Dinge schon immer so tun, kann bedeuten, dass das ein sehr sehr guter Weg ist. Es kann aber eben aktueller bedeuten, dass es vielleicht ein Weg ist, den es zu hinterfragen gilt.

Sebastian Langrehr [00:18:13]:
Sehr gut, vielen Dank Johannes, Vielen Dank Alexander für den spannenden Austausch und wie immer gilt, wenn euch diese Folge gefallen hat, liked, bewertet und teilt und hört wieder rein nächsten Montag bei Insurance Monday.

Johannes Oberhofer [00:18:30]:
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