Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung

Beratung neu gedacht: Mit Today und KI zu besserem Service und mehr Effizienz

Insurance Monday / Michael Gackstatter Episode 141

In dieser Episode dreht sich alles um die Frage, wie Künstliche Intelligenz Beratung und Vertrieb in der Versicherungswelt revolutioniert. Host Julius Kretz begrüßt dafür den erfahrenen Branchenkenner und Mitgründer von Today, Michael Gackstatter, sowie Mitmoderator Simon Moser.

Gemeinsam gehen sie der Vision nach, wie Beratungsqualität digitalisiert und skalierbar gemacht werden kann, warum KI nicht mehr nur Zukunftsmusik, sondern heute bereits Alltag ist – und was es mit dem Namen „Today“ auf sich hat. Michael gibt Einblicke in seine spannende Reise von familiären Wurzeln in der Versicherungswelt bis hin zum Startup-Gründer und spricht darüber, wie KI-Tools junge Makler und Vertriebler unterstützen. 

Außerdem wagen die drei einen spannenden Blick auf die Herausforderungen für Startups in der von Regulatorik und Tradition geprägten Versicherungsbranche und diskutieren gesellschaftliche, wie persönliche Ziele und Visionen rund um die Zukunft der Beratung.

Freut euch auf exklusive Insights, ehrliche Einschätzungen und jede Menge Inspiration aus dem Schnittpunkt von Versicherungswelt, Technologie und Unternehmertum!

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Michael Gackstatter [00:00:00]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt.

Julius Kretz [00:00:26]:
Hallo und herzlich willkommen zu 1 neuen Folge des insurance monday Podcast. Heute geht es eine spannende Frage, nämlich wie verändert KI die Beratung und den Vertrieb in der Versicherungswelt. Dafür haben wir einen besonderen Gast, der auch eine lange Historie schon in der Versicherungsindustrie hat, Michael Gackstatter, Mitgründer und Geschäftsführer von Today. Mit seinem Unternehmen, so sagt er, arbeitet er daran, wie Versichere Beratungen digital erlebbar machen und gleichzeitig skalieren können. Und wie fast immer bin ich nicht alleine, denn neben mir sitzt mein Podcast Partner Simon Moser. Michael, stell dich doch bitte einmal kurz vor. Wer bist du, was machst du und wie bist du eigentlich in die Versicherungsbranche gekommen?

Michael Gackstatter [00:01:07]:
Ja, hi, ich freue mich hier zu sein. Ich bin Michael Gagstatter. Ich bin wie gesagt Gründer von Today. Wir sind KI-Vertriebsassistent für die Versicherungsbranche und wir sind ein kleines, aber stark wachsendes Startup mit Sitz in Kopenhagen und Berlin. Und in die Branche bin ich gekommen, eigentlich über meinen Vater, der Underwriter war, dann kurz über die Station bei Simon Kucher in der Versicherungsberatung Und dann als erster Mitarbeiter bei Clark, wo ich dann siebeneinhalb Jahre im Aufbau der Entwicklung der App und der Skalierung tätig war.

Julius Kretz [00:01:38]:
Wunderbar. Vielen Dank für den kurzen Eindruck und tatsächlich irgendwie, wie soll ich es so beschreiben, der Wandler zwischen den Welten. Also von familiär in die Wiege gelegt bekommen bis hin zu Beratung und dann zum Ausflug in das Startup Clark hin zu Du gründest selber, mega coole Geschichte. Ich bin gespannt, wo wir heute vorbeikommen und vor allen Dingen, was Today jetzt anders macht. Aber bevor wir damit starten, würde ich sagen, das Format der schnellen 5, du kennst es mit Sicherheit. Ich stelle dir ein paar Fragen und du antwortest kurz und knapp, wie du dich positionierst. Starten wir rein. Versicherungspolize lieber per E-Mail oder per App?

Michael Gackstatter [00:02:21]:
Ja, ganz klar natürlich die App. Geht auch noch die Clark-App.

Julius Kretz [00:02:25]:
Okay, cool. Kaffee oder Mate beim Arbeiten?

Michael Gackstatter [00:02:29]:
Tatsächlich Kaffee.

Julius Kretz [00:02:33]:
Startup-Mindset oder Konzernstruktur?

Michael Gackstatter [00:02:36]:
Wir haben tatsächlich beides. Wir sind die Startup Mindset, aber unsere Kunden sind jetzt mittlerweile eher Konzernstruktur. Von daher sind wir da auch zwischen den Welten.

Julius Kretz [00:02:46]:
Sprachnachricht oder klassischer Anruf?

Michael Gackstatter [00:02:49]:
Ich bin mittlerweile Team klassischer Anruf.

Julius Kretz [00:02:52]:
Das finde ich sehr sympathisch. Ich habe das in 1 anderen Folge auch schon mal gesagt. Diese Sprachnachrichten, die machen mich wahnsinnig. Gut, Letzte Frage. Frankfurt oder Kopenhagen?

Michael Gackstatter [00:03:03]:
Das ist extrem schwierig. Ich habe sehr viele liebe Leute und nette Leute in Frankfurt, die ich immer noch sehr gerne besuche. Aber in Kopenhagen fühle ich mich mittlerweile auch schon heimisch.

Julius Kretz [00:03:13]:
Das heißt, das musst du, glaube ich, noch ein bisschen aufklären. Wie kommst du zu dieser Einschätzung Kopenhagen? Und ich nehme wahr, du bist gerade in Kopenhagen, also ich sehe dich ja. Erzähl doch noch kurz, wie kommt der Ausflug?

Michael Gackstatter [00:03:30]:
Nach 3 Jahren bin ich aus persönlichen Gründen nach Dänemark gezogen. Dänemark ist ja Europas profitabelster Versicherungsmarkt für die Nerds unter uns. Combined Ratio hier bei einem guten Versicherer ist 78, 79. Also nur für die Nerds unter uns. Aber das war tatsächlich eine private Choice, aus Frankfurt nach 8 Jahren nach Kopenhagen zu ziehen. Aber bin auch einmal im Monat in Deutschland mindestens, von daher auch öfters in Frankfurt.

Julius Kretz [00:03:56]:
Ja cool. Wunderbar. Dann würde ich sagen, Wir starten mal so langsam in das Thema rein. Was war denn der Auslöser zur Gründung von Today und gab es irgendwie so den Moment, wo du gemerkt hast, so wie bisher es in der Branche läuft, so kann es nicht weitergehen und ihr wollt was verändern? Also wo kommt das ganze Thema her?

Michael Gackstatter [00:04:18]:
Genau. Also wir haben bei Today, war die Ausgangslage, dass wir, ich persönlich bei Clark damals mich immer gefragt habe, Mensch, wie skalieren wir denn gute Beratung? Was machen denn eigentlich die Top 10, Top 15 Berater, das ist übrigens vor 5, 6 Jahren und heute immer noch die gleichen, die hatten wir nämlich letztens zu Besuch im Kopenhagener Office und haben mit denen einen tollen Workshop gemacht. Was machen die anders? Was haben die für Beratungsansätze, für Philosophien, wie läuft denn da Beratung ab? Und die Informationen, also die Gespräche wurden sich halt nie richtig angeschaut. Natürlich hatte keiner die Zeit und die Ressourcen, sich die ganzen Informationen anzuschauen. Und da kam für mich der Punkt, wo ich gesagt habe, Mensch, mit KI können wir doch aus Gesprächen lernen und diese Daten nutzen. Und vielleicht ist KI auch der Hebel, diese Betreuungslücke, die wir ja auch mehr und mehr haben, es gibt immer mehr Kunden, immer mehr Verträge und immer weniger Berater, Beraterinnen. Wie können wir KE nutzen, einfach auch gute Beratung zu skalieren? Und das war so ein bisschen die Ausgangsidee, wo ich gedacht habe, okay, zumindest aus den Gesprächen mit argentischen workflows können wir gute Beratung skalieren und helfen damit jetzt quasi Vertrieben und Versicherern, ihre Beratungsansätze zu skalieren und auf ein höheres Level zu kommen.

Julius Kretz [00:05:39]:
Cool, hört sich extrem spannend an. Du hättest jetzt die Möglichkeit den besten Vertrieben Deutschlands einen Gruß auszurichten. Du musst es aber auch nicht. Ich fahre mal noch eine Frage hintendran vielleicht. Today, wie kommt denn dieser Name zustande?

Michael Gackstatter [00:05:58]:
Ja, das war eine sehr gute Frage, weil Die Hintergrundgeschichte, warum mir der Name so schwer gefallen ist auszusuchen, ist, dass ich den Namen von Clark damals als meine erste Aufgabe war, den Namen Clark zu finden. Das waren die schlimmsten 6 Wochen meines Lebens. Wir haben dreieinhalbtausend Begriffe rauf und runter gewälzt und am Ende kam zum Glück über eine Schauspielerin tatsächlich die Idee, doch Clark kennt, als diesen schlauen Nerd zu nehmen, der sich gut mit Versicherungen auskennt und so ein Alltagsheld sein kann. Deswegen hing die Latte schon relativ hoch für Today. Today ist für uns Ambition, weil im Vertrieb zählt gestern nicht, da zählt nur was heute ist. Und das ist glaube ich die DNA, die wir natürlich auch bei unseren Kunden spüren. Aber gleichzeitig auch ein ganz guter Appell glaube ich zu sagen, naja KI ist auch Tagesgeschäft heute. Das ist nicht mehr Folie und nicht mehr Pilot, sondern das sollte man auch schon heute auf die Straße bringen.

Michael Gackstatter [00:06:51]:
Von daher ist das für uns so ein bisschen der Antrieb, auch als DNA zu sagen, wir wollen heute liefern. Wenn wir ein Kundengespräch haben, dann haben wir heute den Follow-up Und nicht irgendwie morgen und das können wir doch mal nächste Woche machen, sondern das ist auch für uns ein bisschen Teil der DNA.

Simon Moser [00:07:06]:
Sehr cool. Ja, dann auch von mir aus mal Hallo. Hi Michael, ich glaube wir kennen uns schon eine ganze Weile. Ich meine irgendwann in den frühen 2020ern auf der DKM war mal so das erste Treffen. Also sind dann doch schon ein paar Jährchen und wo sonst trifft man sich, wenn man im Versicherungsvertrieb unterwegs ist, also auf der DKM? Dieses Jahr bestimmt wieder. Vielleicht erstmal eine kurze Rückfrage zu dem, was du gerade gesagt hast, bevor ich meine eigentliche Frage stelle. Wenn du sagst, die 10 bis 15 besten Berater sind es die 10 bis 15 besten Verkäufer oder Sind es die 10 bis 15 besten Verkäufer oder sind es die 10 bis 15 besten Berater im Sinne der Kunde bekommt die beste Beratung?

Michael Gackstatter [00:07:41]:
Also für mich ist das ehrlicherweise das Gleiche gewesen. Die besten Beraterinnen, Berater, wenn ich mich da zurück erinnere, das waren auch die, die dir in 1 schwierigen Situation zu 1 BU geholfen haben. Die haben aber auch die besten Ergebnisse erzielt, umsatztechnisch, aber auch NPS-technisch. Also es war für mich Ehrlicherweise immer das Gleiche. Ich glaube auch langfristig Richtung Storno und so weiter glaube ich nicht, dass es dann Leute gibt, die langfristig quasi irgendwie, oder langfristig am Kunden vorbei beraten können, glaube ich ehrlicherweise. Und deswegen ist, sagen wir mal, der Bezug zu Today auch unser Ansatz zu sagen, wenn wir mit einem Vertrieb oder Versicherer oder auch Einzelmakler sprechen, dann ist immer unsere erste Frage, wie berätst du heute? Was ist dein Beratungsansatz? Welche Gespräche machst du? Was kommt da dran vor? Deswegen haben wir auch die Today-Templates als Funktion jetzt gebaut und jetzt kostenfreie Templates von Top-Beratern auch verfügbar in dem Produkt schon, wo ich sagen kann, wenn ich jetzt neuer Makler bin, ich mache mir gerade einen neuen Kundenstamm, eine neue Marke auf, dann kann ich da schon mal von Top-Beratern, deren Beratungsleitfäden auch nutzen. Also wir haben da quasi den Anspruch, gute Beratung zu skalieren, aber wir sind auf dem Spektrum von bis erstmal ein weißes Blatt Papier und richten uns an den Kunden aus. Wir haben da keine normative Funktion heute.

Simon Moser [00:08:57]:
Ja, auf jeden Fall. Also das sehe ich 1 zu 1 genauso. Wenn der Kunde sich gut beraten fühlt, dann wird er auch bei der Stange bleiben und wird auch Folgeprodukte bei dir abschließen. Auf jeden Fall. Ja, jetzt hast du selber gegründet, kennst die Branche schon sehr lange. Wie hat sich der Blick seit 1 Gründung auf die Branche verändert? Also vielleicht auch mit dem Blick mal von ein Stückchen über der Grenze, also so weit ist es ja nicht. Aber wie hat sich der Blick auf vor allem, sag ich mal, die deutsche Versicherungsbranche denn seitdem entwickelt?

Michael Gackstatter [00:09:31]:
Also ich war überrascht, muss ich sagen, auch, wie schnell und gut das Thema KI zum Beispiel auch aufgenommen wurde. Also in Gesprächen sind die Leute sehr, sehr gut vorbereitet, haben sich rechtlich und operationell schon direkt vorbereitet. Das heißt, das finde ich, das ist so ein Thema, wo ich gehofft habe, gewünscht habe, dass man da so auf offene Ohren trifft, aber das war mir dann, sagen wir mal, noch eine kleine Überraschung. Natürlich gibt es aber auch noch genug Adelflassen. Es gibt auch genug Kernsysteme, noch genug alte Prozesse, die irgendwie abgewickelt werden müssen. Natürlich ist eine Startup-Geschwindigkeit und eine Konzerngeschwindigkeit teilweise was Verschiedenes. Das heißt, die 450 PS bei Clark sind dann manchmal halt ein bisschen anders, auf andere Seite. Aber gerade im Vertrieb ist da einfach sehr viel Wille da, da ist sehr viel Offenheit da, sehr viel Wunsch, Sachen auszuprobieren.

Michael Gackstatter [00:10:29]:
Von daher Bin ich auch manchmal überrascht, wie klar und gut durchdacht die Strategien schon sind und wie gut man da quasi auf offene Ohren trifft oder auf vorbereitete Köpfe. Von daher, das finde ich sehr, sehr gut.

Julius Kretz [00:10:43]:
Cool, super. Jetzt wissen wir so ein bisschen, wie das Ganze begann und auch an was ihr gerade konkret arbeitet. Da wollen wir noch ein bisschen konkreter werden. Du hast erwähnt Versicherer, Vertriebe und offene Ohren, Beratung digitaler und skalierbarer. Was steckt denn jetzt genau dahinter und was ist genau euer Produkt?

Michael Gackstatter [00:11:06]:
Genau, also Today ist ein KI-Vertriebsassistent, der erstmal die Beratungsgespräche entweder jetzt per Videoberatung, telefonisch oder auch in Person durch unsere Mobile Apps erstmal transkribiert mit dem Transkript. Das ist auch der Punkt, glaube ich, der KI-Welle, der so ein bisschen unterschätzt wurde, weil die Audio-KI ist einfach sehr, sehr leistungsstark. Da kommen wir auf ein gutes Transkript und können daraus auch eine sehr schnell, eine sehr gute Beratungsdokumentation stricken. Aber gleichzeitig hören wir da nicht auf, sondern sagen, okay, vielleicht gibt es da auch noch ein, 2 Vertriebsimpulse, Coachingimpulse, die wir geben können. Vielleicht gibt es einen Cross-Sell, der noch angesprochen werden könnte, eine Einwand, der besser hätte behandelt werden können. Und gerade für Leute, die dann immer wieder nach Ansätzen suchen, ihre Kunden längerfristig zu beraten und neue Beratungs- und Gesprächsanlässe zu haben, denen ziehen wir aus jedem Gespräch im Schnitt 20, 30 Datenpunkte raus, die dann helfen, die Kunden auch wieder über Kampagnen anzusprechen. Weil ich sage immer, wenn du bei deinen Kunden viel weißt und alles im CRM landet, dann fällt es dir leicht, im Herbst oder zum Jahresendgeschäft die Kunden anzusprechen. Wenn du keine Ahnung hast, ehrlicherweise, dann schreibst du halt, hey Michael, es ist Black Friday, wir haben unsere, keine Ahnung, Haftpflichtpreise gesenkt, schaut doch mal rein.

Michael Gackstatter [00:12:21]:
Das ist so in kurz, was wir liefern, hauptsächlich bei Vertrieben, auch wie gesagt, deren Beratungsansätze durch Scalibara's Coaching helfen umzusetzen.

Simon Moser [00:12:36]:
Sehr cool. Jetzt nehmen wir mal an, ich bin ein junger, frischer Versicherungsvermittler Anfang 20, was ich irgendwann sogar mal war. Jetzt nutze ich today seit 1 Woche. Was ist so das Versprechen, das ihr mir gebt, was ich davon innerhalb kurzer, mittelfristiger, langer Zeit habe? Also ist es mehr Umsatz, ist es bessere Beratung, ist es beides?

Michael Gackstatter [00:13:00]:
Genau, also sagen wir, du hast in der Woche vielleicht 5, 6 Beratungsgespräche gehabt, vielleicht auch ist dein Terminkalender richtig voll, dann denke ich hast du sicherlich 3 bis 4 Stunden gespart durch unsere Zusammenfassung und die Beratungsdoku. Ich denke wir haben dir auch bestimmt 1, 2 Cross-Sale Impulse oder Coaching Impulse gegeben, wo du sagst, oh der Termin war jetzt nicht so super gut gelaufen, was hätte ich denn besser machen können, weil da fehlt auch bei vielen einfach das Feedback. Also viele bekommen einfach selten Feedback und wünschen sich da ehrlicherweise was. So ein bisschen zu sagen, ich hatte erst diese Woche eine Nutzwerkgruppe, da hat 1 gesagt, es ist einfach das wunderbare Gefühl, dass ich mich auf die Kunden konzentrieren kann und da jemand mitschreibt für mich. Ja, also diese Entspannung, dass ich weiß, okay, ich verpasse da nichts. Ja, so Today hört da für mich mit und denkt auch mit und ich verpasse da gar nichts und kann mich einfach voll auf den Kunden beraten. Das auf jeden Fall. Und wenn du dann sagst, Mensch, also der Simon, das war wirklich ein harter Knochen, der hat sich einfach davor so schlau gemacht und der hat mir ständig Einwände gegeben, das war einfach wirklich schwierig.

Michael Gackstatter [00:13:58]:
Dann kannst du halt mit den Today Simulations auch im KI-Rollenspiel einfach nochmal dir den Simon quasi auf den Elfmeterpunkt legen und sagen, okay, jetzt übe ich einfach das Gespräch nochmal und kann da quasi tatsächlich über Rollenspiel nochmal die schwierigen Gesprächssituationen üben. Das ist gerade für Neueinsteiger, Quer-Einsteiger halt super wichtig, damit die halt, normalerweise haben die wahrscheinlich eine Ramp-Time von so 6 bis 8 bis 10 Wochen, bis die normalerweise so richtig ongebordet sind. Da kann man halt auch ein bisschen Zeit rausnehmen. Genau.

Julius Kretz [00:14:27]:
Cool, super. Das heißt, Wenn ich mal drauf schaue, was ihr so anbietet, dann würde ich die Frage mal umdrehen und fragen, was sucht ihr denn gerade am meisten? Sind das Kunden, sind das Mitarbeiter, weil die mega skaliert, sind das Finanzierungsmittel? Und gekoppelt mit der Frage, wie seid ihr eigentlich finanziert?

Michael Gackstatter [00:14:48]:
Genau, also unsere, sagen wir mal Lieblingskunden gerade, kann ich gar keine rauspicken, weil ehrlicherweise wir arbeiten super gerne mit Einzelmaklern, Jungmaklern, aber auch groß wachsenden Vertrieben und auch Zentralanheiten von Versicherern. Das heißt, das sind so unsere Kunden, mit denen wir gerade sehr gut arbeiten. Aber da ist auch bestimmt bald die erste Bank dabei, wo wir einfach merken, okay, quasi kurz gesagt, wenn du eine Idee hast, wie für dich gute Beratung aussieht, dann kann Today dir helfen, da hinzukommen und das zu skalieren. Wir suchen, glaube ich, noch mehr Kunden, weil wir einfach super gerne, sagen wir mal, die einzige Stärke als Startup, die man ja hat, ehrlicherweise, Simon, du wirst mir zustimmen, ist, du hast große Ohren, nah an den innovativsten Kunden im Markt zu sein und dann hast du starke Umsetzungskapazität, genau das zu liefern und das dann quasi weiter zu testen und zu validieren und genau das machen wir gerade. Deswegen finanziert sind wir seit Ende letzten, Anfang diesen Jahres von 1 Gruppe aus 14 Angel-Investoren aus der Branche. Da sind Namen dabei wie Clark, Covago, Frenchurance, Thinksurance, Hugging Face auf der AI-Seite, aber auch einem großen Finanzinvestor. Und deswegen sind wir da, glaube ich, ganz gut aufgestellt und Entwickler haben wir auch deutlich toller eingestellt. Diese Woche erst 2 Stück neue.

Michael Gackstatter [00:16:04]:
Von daher, da sind wir, glaube ich, ganz gut versorgt. Natürlich würde ich mich jetzt in wahrscheinlich 3 Monaten für diesen Satz strafen und sagen, Michael, jetzt hast du gesagt, du brauchst keinen Entwickler. Aber genau, Also gerade sind wir auf Wachstumskurs und sprechen viel mit spannenden Kunden, die sagen, ja Mensch, da könnte ich auch was machen in dem Bereich.

Julius Kretz [00:16:26]:
Cool, danke auch für den Einblick. Wenn wir jetzt nochmal so ein bisschen drauf schauen, Du sitzt in Kopenhagen, du sprichst viel mit deutschen Versicherern, Compliance, Sicherheit, es gibt da, du hast eben gesagt, die sind bestens teilweise vorbereitet und haben die Themen irgendwie schon mit in der Tasche, wenn du mit ihnen sprichst. Aber was sind denn so aus deiner Sicht die größten Hürden gerade, wenn wir in eine traditionelle Branche wie die Versicherungsindustrie schauen? Also was stößt du da?

Michael Gackstatter [00:16:56]:
Also beim AI-Act gibt es schon natürlich ab und zu auch Anfragen, die wir ablehnen, wo wir sagen, das sind Szenarien, das können wir nicht abbilden. Also da ist schon viel Vorbereitung auf der IT-technischen Seite und Compliance Seite natürlich. Auf der fachlichen Seite sind manchmal die, sagen wir mal, Wünsche oder Anfragen ein bisschen progressiver als der AI-Egg, das heute zulässt. Und das, da klären wir natürlich auch immer gerne auf und lehnen natürlich ab. Die Hürden würde ich aber primär in vielleicht auch der Zuständigkeit intern teilweise sehen. Also es ist quasi jetzt ein Vertriebsthema, Es ist ein IT-Thema, dass man da einfach alle abholt. Und natürlich auch die Datenverfügbarkeit. Also was kann man machen? Ist man betriebsrechtlich organisiert und braucht alles im Aggregat oder in einem anonymisierten Zugriffskonzept? Oder ist es ein kleineres Unternehmen, wo man schon jetzt mal als Führungskraft auch so ein bisschen Performance Management in dem Sinne machen kann.

Michael Gackstatter [00:17:54]:
Und natürlich machen wir unsere Hausaufgaben. Wir starten jetzt gerade unsere ISO 27001 Zertifizierung, lassen uns nächste Woche PEN testen, damit wir auch alle möglichen Vulnerabilities sofort beheben. Natürlich muss man da auch mit DORA und so weiter die Hausaufgaben machen. Und das sind keine neuen Hürden, aber das sind natürlich Hürden, die man als Startup einfach übergeht. Ich sage immer, die ersten 5000 Euro in Today hätte ich gerne in Entwickler gesteckt, aber bin dann zu Janett Godzilla gegangen, 1 tollen AI-Anwältin, die auch die österreichische Regierung berät, und habe mir da natürlich unseren Use Case einschätzen lassen. Das ist natürlich Teil, ganz logischer Bestandteil.

Simon Moser [00:18:40]:
Ja, ich fühle mich auf jeden Fall, wir haben gerade auch unsere ISO-Rezertifizierung gemacht. Also Wenn das ganze Geld, das in Compliance und gute Anwälte in den Bereich fließt, in den Entwickler fließen würde, dann wäre uns als Startups zumindest mehr geholfen. Das Thema Compliance, schon angeschnitten, ich habe neulich, ich weiß gar nicht, ob ich es gehört habe oder gelesen habe von dir, wo ein Satz gehört, ja Compliance und Dinge wie EU-AI-Act und so weiter müssen nicht unbedingt ein Hinternetz sein, sie können sogar für Startups für uns ein Wettbewerbsvorteil sein. Kannst du darüber nochmal kurz elaborieren, was du damit meinst?

Michael Gackstatter [00:19:14]:
Ja, total. Ich hatte letztens sogar meinem Team und in einem Vortrag mal gesagt, der AI-Act im Versicherungsbereich ist oft so wie Teenage Sex. Alle reden davon, keiner hat ihn gelesen. Ich sehe das als eine große Opportunity für uns da auch einfach aufzuklären. Na, weil wir sind, wir gehen da genau rein und sagen, was ist denn genau möglich und was ist eben Grauzone bis nicht möglich. Und ich glaube, das ist genau ein Vorteil, dass man da sehr informiert reinkommt mit dem Vertriebs-Use-Case und sagen kann, okay, geht es Energieniveau in der Stimme? Das können wir uns anschauen. Geht es Emotionsanalyse vom Kunden? Geht es eben nicht. Geht es darum, dass Today 1 sicheren Simulation helfen kann, dass Mitarbeiter mit 1 KI trainieren? Klar, kannst du damit Beförderungsgespräche machen? Auf keinen Fall.

Michael Gackstatter [00:20:02]:
Das sind einfach so die Feinheiten, wo wir sehr offen einfach in die Gespräche reingehen und ich glaube da einfach als, ja sagen wir mal, informiertes, gut informiertes Startup auch einfach aufklären können, weil natürlich im Vertrieb, Das ist das immer das Schöne, da ist einfach ganz klar, was die Motivation ist und was man machen kann. Und dann geben wir da einfach auch ein bisschen Leitlinien mit in den Gesprächen. Und deswegen glaube ich, dass es auch ein Vorteil sein kann, da einfach von Anfang an drauf zu setzen. Und ich meine, Simon, wir beide haben jetzt quasi KI-Startups in Europa. Das ist eine ganz klare Positionierung. Man könnte es auch in San Francisco machen. Man will halt für eine europäische Kernindustrie AI bereitstellen und dann gehört es einfach auch dazu. Deswegen sehe ich das auch als einen großen Vorteil.

Simon Moser [00:20:46]:
Ja, folgende Frage kurz dazu. Also du hast schon richtig gesagt, so Dinge wie Emotionserkennung und auf Basis dessen Produkte beraten ist verboten. Fändest du es gut, wenn es das nicht wäre? Oder ist das vielleicht genau das, was den Menschen dann auch Vertrauen geben kann, das zu nutzen.

Michael Gackstatter [00:21:07]:
Ja, ne, ist nicht ganz genauso wie du. Also es ist im Endeffekt, schützt der AI-Act unsere Rechte als Kunden. Und ich würde ja auch nicht gerne zu einem Berater gehen oder zu 1 Beraterin, wo ich wüsste, okay, da werde ich jetzt sowas von analysiert, dass im Endeffekt ich vielleicht sogar übervorteilt werde. Also es will natürlich niemand JGPT auf der anderen Seite haben, wobei ich schon auch glaube, dass vielleicht jeder dritte, vielleicht sogar jeder zweite Kunde mittlerweile schon mit HGPT-4 informiert, in die Beratungen reingeht und da auch die fachliche Anforderung steigt. Und dann will ich aber ausgerechnet nicht einen Berater auf der anderen Seite, ich persönlich einen Berater auf der anderen Seite haben, der dann irgendwie versucht, mich irgendwie mit KI zu analysieren, sondern ich möchte einfach jemanden, der eine hohe emotionale Kompetenz mitbringt und der mir dann quasi in meinem Bauchgefühl nachspüren kann, okay, Michael, mit der Entscheidung, fühlst du dich da wohl Und war ich schon mal vielleicht in 1 ähnlichen Situation und kann das irgendwie nachspüren? Weil ich glaube, wir suchen in der Finanzberatung natürlich die fachliche Kompetenz und natürlich die besten Kosten und die beste Leistung. Aber ich glaube, wir suchen auch jemanden, der uns in schwierigen Lebensphasen navigieren kann und eine große Lebenserfahrung entweder selbst oder von anderen Kunden mitbringt, uns da durch zu navigieren. Sagen, hey Michael, jetzt geht es Existenzgründung, keine Sorge, Ich kenne da jemanden und ich kann das nachvollziehen, wie wir es am besten strukturieren. Und da will ich, glaube ich, lieber jemanden, der dann Anführungszeichen KI-Tool nutzt, damit kein Detail verloren geht, als jemand, der dann irgendwie sagt, oh, jetzt hat er aber gerade gezögert, jetzt will ich da irgendwie das ausnutzen.

Michael Gackstatter [00:22:42]:
Also das, glaube ich, das sollen die Amerikaner für sich machen. Und wir in Europa machen das nach unseren Regeln.

Simon Moser [00:22:49]:
Ja, glaube ich auch. Also ich glaube, der fachliche Teil wird durch KI und alle Anwendungen, die da kommen, immer zweitrangiger. Da wird einfach der Wissensstand vom Kunden irgendwann fast ähnlich sein zum Berater, wo der große Unterschied ist, sind einfach die Erfahrungswerte. Was wird reguliert, was nicht? Was brauche ich in welcher Lebenssituation? Und diese soziale Komponente. Also, Jett, GPT, so sozial es auch tut, wird nie eine soziale Komponente für Menschen erreichen. Und ja, ich glaube, da wird ein großer Unterschied sein.

Michael Gackstatter [00:23:19]:
Aber Back to you. Da muss ich dir kurz widersprechen. Ich habe da nämlich meine Lieblingsstudie von Google, die heißt Amy. Da haben sie sich angeschaut, wie läuft denn eigentlich eine Diagnose von einem Arzt gegenüber von Googles Modell? Und natürlich war die in der Diagnose natürlich besser, aber der größte Unterschied war tatsächlich in der Empathie. Also das KI-Modell war deutlich empathischer, auch in der Übertragung von der Diagnose, als die Ärzte leider, ja, in der Situation. Deswegen KI ist schon extrem gut Empathie zu erzeugen und zu erkennen. Also gerade die soziale Komponente ist ein sehr großes technisches Potenzial, auch wenn man es jetzt nicht für Europa ausnutzen muss.

Simon Moser [00:23:59]:
Ja, Wir hoffen trotzdem mal, dass der Finanzberater ein bisschen mehr als 3 bis 5 Minuten pro Patient hat, wie es heutzutage ein Landarzt hat. Aber ja, gebe ich dir die Antwort.

Michael Gackstatter [00:24:09]:
Das stimmt, ja, vollkommen.

Julius Kretz [00:24:11]:
Cool. Aber du hast ja schon ein Stück weit das Thema Beratung auch skizziert und ich habe verstanden, ihr wollt es mehr skalieren, knapp ist gut, demografischer Wandel, wir kennen alle den Markt. Und ihr habt irgendwie dieses Konzept mit den Creators, die Inhalte und Wissen bereitstellen. Was ist denn das genau Und wie belohnt ihr das?

Michael Gackstatter [00:24:32]:
Genau, das sind 2 Themen, wie wir das heute sehen. Das erste ist Today-Templates, also Beratungsansätze von Top-Beratern sind in Today kostenlos. Und wir vergüten dann diese Creator, die ja wirklich ihre Lebenserfahrung aus, manche haben da 8000 Beratungsgespräche zusammengefasst in ihren perfekten Ansatz und coachen da heute schon andere Berater drauf, dass wir die dann rückvergüten. Das ist quasi unser Ansatz, dass wir sagen, wenn du deine Erfahrung, da kannst du dir vorstellen, das ist das perfekte Vorsorgegespräch, das ist das perfekte Jahresgespräch, da kommt noch was zum Thema PKV und BU, dass man sagt, okay, du kannst dir quasi relativ schnell als Berater da was abgucken, dich inspirieren lassen, auf die Best Practices aufspringen, aber dann ist es als bei Today unsere Aufgabe, dass dann die Leute, die dann ihr IP und ihre Gedanken und ihre Lebenserfahrung da reinstecken, dass die natürlich rückvergütet werden. Ein anderes Thema, kann ich schon mal ein bisschen spoilern, weil man muss natürlich immer was Neues auch mitbringen, sind Knowledge Packs, das werden wir im Herbst launchen. Das ist, wenn ich jetzt quasi Today nutze und ich möchte situativ Hinweise haben, ja, Also beispielsweise mich fragt der Kunde, da bin ich wahrscheinlich relativ schnell überfragt, so was ist der Vor- und Nachteil von diesem Tarif oder wie sieht es da jetzt rechtlich aus in der Situation? Dann werden wir Today-Knowledge-Packs haben, wo dann nicht eine Websuche losgestoßen wird und dann die Antwort aus, sagen wir mal, der SEO-optimiertesten Website des Internets, die gerade bei Google zufällig auf Seite 1 zum Thema BU ist, kommen, sondern natürlich von Experten, wo natürlich dann auch auf Beraterseite sehr genau hingeschaut wird, welche Wissensquelle da dann tatsächlich hilfreich ist. Also die Idee ist, dass Today auch bis Ende des Jahres während dem Gespräch unterstützt und sagt, okay Michael, du hast einen langen Monolog gehabt oder wenn ich jetzt quasi fachlich eine Frage habe oder wir merken, dass der Kunde eine sehr schwierige Frage gestellt hat, das wird dann natürlich auch mit 1 hochwertigen Quelle direkt in der Situation unterstützen können.

Simon Moser [00:26:19]:
Apropos langer Monolog, unterbreche ich dich mal kurz an der Stelle. Schauen wir mal vom Ende des Jahres ins Jahr 2030. Ich bin potenzieller Versicherungskunde, will mich beraten lassen. Mache ich das noch bei Menschen oder kann das schon ein Avatar oder machen die das Hand in Hand?

Michael Gackstatter [00:26:40]:
Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, eine Sache wird sich nicht ändern bis dahin und zwar, dass aus meiner Sicht 2 von 3 Privatkunden in Deutschland Delegierer sind. Also 1 von 3 bekommt die absolute Glücksgefühle, wenn er sich dann bei Tech24 oder den Gesellschaftsrechnern am Samstagvormittag einmal durchgeklickt hat. Aber ich glaube, 2 von 3 wollen einfach nur eine Person oder eine Instanz oder eine Company finden, die sagen, okay, die hat einen tollen Beratungsansatz, da fühle ich mich kompetent und gut beraten und dann delegiere ich das ganze Thema Versicherung langfristig dahin. Dass diese Berater dann nicht im Vorfeld ein Avatar schicken, Das passiert ja heute schon. Es gibt schon heute Banken, die zum Beispiel bei ReSto.topUp usw. Schon mal mit Avataren erklären. Und natürlich die Kunden dann, glaube ich, sehr, sehr gut vorbereitet in diese Gespräche reingehen.

Michael Gackstatter [00:27:27]:
Und dann es die Feinheiten geht, Auch Stichwort Expertenfamilie wird dann, glaube ich, auch noch das Thema. Da habe ich dann quasi wirklich andere Berater in meinem Netzwerk, mit denen ich ja gut zusammenarbeite, weil ich kann wahrscheinlich nicht überall Experte sein. Auch KI-gestützt glaube ich immer noch nicht Ganz glaubwürdig, dass man das so vertreten kann. Und glaube dann aber trotzdem, dass auch KI, insbesondere in der nachhaltigen Betreuung, auch nach den jeweiligen Gesprächen oder zwischen den Gesprächen, wo ja heute ehrlicherweise oftmals nur ein Jahresgespräch vielleicht ansteht und dann halt zwischendurch halt ab und zu mal Servicetermine, dass da sehr viel kontinuierlicher betreut werden kann.

Julius Kretz [00:28:08]:
Du hast ja eben die Knowledge Packs, die wir alle mit Spannung dann erwarten, im Herbst erwähnt. Wo steht ihr denn, wenn du mal sagst, 3 Jahre weiter? Also was gibt's denn da noch für kurzfristige Visionen in den nächsten 3 Jahren? Wo steht ihr als Today? Und was würdest du sagen, im Vergleich dazu die Branche, eure Kunden?

Michael Gackstatter [00:28:32]:
Also ich glaube, so im Belegen in 3 Jahren, ich denke schon, dass wir vielleicht so zwischen 10 und 50 Millionen Kundengespräche begleitet haben möchten. Also das ist glaube ich schon relativ realistisch, weil wir einfach glauben, dass wir da in einem guten Moment auf einem guten Thema sind und auch technisch abliefern. Ich wünsche mir, dass die Branche nicht nur weiter konsolidiert und die Kunden in Anführungszeichen in immer größere Entitäten überführt, sondern dass dann auch wirklich mehr mit den Kunden auch gearbeitet wird. Also, dass man weiter an dem Thema finanzielle Bildung arbeitet, gerade wenn es natürlich jetzt wirklich mit Pflege und anderen staatlichen Versicherungen einfach immer schwieriger wird, dass man da wirklich dran bleibt und alle möglichen Zielgruppen, Berufseinsteiger, die auch immer mehr Unsicherheit haben, junge Familien, auch aber Leute, die kurz vor dem Ruhestand stehen, dass man die weiter für ihre Themen sensibilisiert, durchgängig betreut Und dass das jetzt nicht von Chattopity und OpenAI aufgefangen wird. Also das würde ich mir wünschen, dass die Makler und die AOLer und auch die, wie gesagt, digitalen Broker und so weiter sich auch den Themen annehmen, mal ehrlich, die die Leute einfach ungern machen. Also Steuer, sage ich immer, machen die Leute gerne noch, weil sie kriegen wenigstens Geld zurück. Und es gibt halt dankbare Finanzthemen wie ETF-Portfolios oder Stock-Trading, wo man dann das Gefühl hat, man daddelt das ein bisschen rum. Aber ich glaube, es gibt einfach auch Themen, die einfach unangenehm sind, wie zum Beispiel Pflege oder Risikoleben, wo man sich einfach mit einem auseinandersetzen muss.

Michael Gackstatter [00:30:05]:
Und ich hoffe, dass wir da einfach bessere Wege finden als Branche, die Leute mitzunehmen und denen weiterhin den Wert unserer Branche im Endeffekt vermitteln kann. Vermitteln kann.

Julius Kretz [00:30:17]:
Wo wir schon so visionär sind, wenn du jetzt dich mal auf die andere Seite versetzt und Versicherungen, so einen Versicherer komplett neu erfinden würdest, wie sähe denn da die Kundenerfahrung aus? Vielleicht kannst du das mal ein bisschen so aus deiner Perspektive erläutern. Wie sieht es dann auf der anderen Seite aus?

Michael Gackstatter [00:30:38]:
Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Ich glaube, es fängt ja erst mal damit an, die Lebensphasen, glaube ich, gut zu verstehen und das Produkt dann sinnvoll damit zu verknüpfen. Ein Beispiel hier aus Dänemark, da habe ich letztens auch in sehr interessante, aber auch gleichzeitig ratlose Gesichter geblickt, als ich gesagt habe, hier gibt es zum Beispiel eine Schwangerschaftsversicherung. Also du gehst dann in dein Babyzubehörgeschäft, dann liegt da ein Flyer von 1 der größten Versicherungen und dann bist du da in direkt 1 Community, wo du sowohl, sagen wir mal, präventive Leistungen bekommen kannst, aber auch im Ernstfall direkt eine Versicherung dazu bekommst. Ich glaube, es geht Zielgruppenverständnis und dann sehr spitz auch hier im Affinity-Geschäft zum Beispiel direkt eine Versicherung anbieten zu können Und dann über eine Community oder Service-Gedanke halt auch relevant zu bleiben und dann halt hoffentlich auch weitere Bedürfnisse, Bedarfe abzudecken und dann Von da aus auch, wie gesagt, das Vertrauen, das ich vorhin erwähnt habe, meistens Delegierer, nutzen in kontinuierliche 360-Grad-Analysen mit einem Betreuer, mit einem Avatar, vielleicht in der Vorbereitung, aber mit 1 Betreuerin, einem Betreuer, da einfach alles anzupassen. Und dann wünsche ich mir halt auch, dass, halt auch zum Thema Finanzbildung in der Customer Journey würde ich auch als Versicherer deutlich mehr tun, halt die Leute mental vorzubereiten, auf welche weiteren Fragestellungen sich verschiedene Lebphasen einfach geben. Das wäre, glaube ich, für mich auch noch ein weiterer Aspekt. Die entsprechende technische und Daten- und natürliche kassentälle Infrastruktur ist natürlich dann Wunschdenken auf der grünen Wiese.

Michael Gackstatter [00:32:12]:
Kann ich mir natürlich dann ausmalen, dass das natürlich alles KI-nativ mit 1 modernen CRM und modernen Prozessen abläuft und die ganzen Touchpoints dann halt hoffentlich auch wieder für Prävention und schlaues Underwriting genutzt werden können, einfach neue Tarifgenerationen nach vorne zu bringen. Das ist natürlich so ein bisschen die Frage, welche Infrastruktur man da im Haus aktuell vorfindet.

Simon Moser [00:32:35]:
Ja, jetzt arbeitest du ja wirklich, muss man sagen, mit Today genau an dieser Vision. Also ein besserer Berater wird im Endeffekt irgendwann einen glücklicheren und besser beratenden Kunden erzeugen. Was treibt dich an genau das zu tun? Also ist es genau das? Also bist du Idealist, der finanzielle Bildung voranbringen will? Willst du einfach eine erfolgreiche Firma aufbauen und irgendwann den besten Exit haben? Ist es beides? Ist es was ganz anderes? Ja. Das ist eine

Michael Gackstatter [00:33:06]:
sehr gute Frage. Unsere große Überschrift bei Today ist Peace of Mind at Scale. Und das bedeutet halt aus meiner Sicht, dass halt Leute sich gut für ihre finanzielle Situation fühlen. Und der Auslöser für mich persönlich war, ich habe ja bei Clark in den siebeneinhalb Jahren, habe ich ja bestimmt hunderte, wenn nicht sogar tausende Nutzerinterviews geführt. Und was mich da so überrascht hat, war, wie viele Leute, die super schlau waren, einfach nicht so schlaue Versicherungs- und Finanzsituationen hatten, einfach weil das Thema so leicht ist zu snoozen. Es ist einfach so leicht zu sagen, ja super, da kommt jetzt irgendwie, und ich sage das als jemand, der anderthalb Millionen E-Mails und Push-Notifications pro Monat geschickt hat, Es ist einfach so leicht Pflege oder Risikoleben oder selbst eine Haarpflicht oder eine Rechtschutz zu snoozen und zu sagen, ja gut schaue ich mir an, dann kommt ein neues Reel von der Seite und dann bin ich wieder abgelenkt und mache es einfach nicht. Es ist einfach so ein undankbares Thema. Natürlich gleichzeitig glaube ich auch, dass sich Startups und auch ehrlicherweise die Infratech-Branche auch schon gerne ein, 2 erfolgreiche Exits brauchen kann, weil sonst Investoren einfach das Vertrauen verlieren.

Michael Gackstatter [00:34:10]:
Die letzte Welle Infratech, da hat es auch ganz schön geknallt, muss man ja auch ehrlicherweise so sagen und nicht im positiven Sinne. Von daher ist es schon auch so, dass langfristig für Innovationen in Versicherung auch erfolgreiche Startups gebaut und perspektivisch verkauft oder an die Börse gebracht werden müssen. Sonst funktioniert das Ganze nicht und die Investoren sehen es dann perspektivisch wie so ein Clean-Tech aus den frühen 2000ern und investieren da einfach nicht rein, weil sie sagen, ja, das funktioniert nicht. Also natürlich bin ich da kein Virtual-Signaler, der sagt, ja, nee, das ist natürlich nicht wichtig. Ich finde auch, dass sich so ein Start-up-Ecosystem auch aus meiner Sicht, und deswegen geben wir auch allen von Today Mitarbeitern Equity. Das muss sich lohnen, die müssen beteiligt werden, weil so kann ein Startup-Ecosystem langfristig funktionieren, indem Leute gut ausgebildet werden und Perspektive später in die Lage kommen, eigene Firmen aufzubauen. Das ist mir auch mindestens genauso wichtig.

Simon Moser [00:35:05]:
Absolut. Also kann ich zu 100 Prozent unterscheiden. Hat ja bei dir auch funktioniert. Also du warst der erste Mitarbeiter bei Clark, heute hast du was Eigenes gegründet. Kontakt hat man mit den Leuten immer noch. Also ich meine, machen wir uns mal nichts vor, ne? Der Großteil unserer Mitarbeiter wird uns im Laufe der Zeit verlassen. Wenn das aber jemand tut, was Eigenes aufzubauen, dann bedeutet das ja im Umkehrschluss, wir haben die irgendwie dahingehend auch inspiriert. Also, es wird dann schon so ein Proud Moment sein.

Simon Moser [00:35:30]:
Also, denke ich zumindest. Ist mir jetzt noch nicht gut. Aber hoffen wir es mal, dass es irgendwann passiert. Also nicht auch kurz oder lang. Ich will meine Mitarbeiter gerade behalten. Aber vielleicht passiert es ja irgendwann. Ja, von meiner Seite schon mal vielen, vielen Dank. Ich komme noch zu meiner Lieblingskategorie am Ende.

Simon Moser [00:35:45]:
Bevor Julius unseren wunderschönen Abender machen darf. Du darfst uns noch eine Lebensweisheit, aber nicht nur uns, natürlich auch unserer Zuhörerschaft, eine Lebensweisheit mitgeben, einen Spruch, der dich prägt. Es darf gern Strombergesk werden. Wir haben schon die wildesten Sachen hier gehört, also du musst hier kein Blatt vor den Mund nehmen, wir sind ja unter uns.

Michael Gackstatter [00:36:08]:
Ja, genau. Ich bin noch zu jung, glaube ich, für so eine Philosophie. Aber einen Satz, der mich die letzten, was sage ich, 35 Jahre, mal schauen, ob ich vielleicht mich in ein, 2 Jahren dann irgendwie so viele graue Haare habe, dass ich sage, okay, jetzt habe ich es.

Simon Moser [00:36:22]:
Aber was

Michael Gackstatter [00:36:23]:
mich die letzten 2, 3 Jahre begleitet hat, war ein Satz von Nawal Ravikant, der ist ja 1 der erfolgreichsten Silicon Valley Investoren, aber auch gleichzeitig so ein bisschen der Philosoph dort, der so sagte, learn to build, learn to sell, if you can do both you will be unstoppable. Also quasi ganz einfach gesagt, wenn du Prozesse und Produkte bauen kannst und verkaufen kannst, dann kann dir niemand einen Stein in den Weg legen und du kannst alles schaffen, was du willst. Und das ist für mich extrem motivierend gewesen, weil ich war ja bei Clark ein ganz klassischer Produktmanager. Das heißt, ich habe nicht programmieren können, habe im Endeffekt Tickets an Entwickler, also Anforderungen von Nutzern auf Tickets übertragen und dann gemeinsam mit den Engineering Teams das gemeinsam begleitet. Aber habe dann für Today einen ganz anderen Weg eingeschlagen und habe gesagt, nee, warte mal, ich muss ja gut genug wissen, wie gut ist denn die AI heute, wie gut ist denn die Technologie. Ich habe dann angefangen zu programmieren, habe jetzt 2000 GitHub-Commits, das ist so ein bisschen für die Nicht-Techies, das ist so wie Strava für Programmierer. Das sollte möglichst jeden Tag grün sein, da bin ich ungefähr so bei zweimal mehr als so der typische Entwickler heute, würde ich sagen. Das war mir extrem wichtig, dass ich da auch kompetent bin auf dem Ground Level.

Michael Gackstatter [00:37:37]:
Und jetzt ziehe ich mich langsam aus der Entwicklung ein bisschen raus, aber ich mache auch noch so 20 Prozent meiner Zeit Codeig. Und das ist für mich einfach extrem wichtig gewesen, dass ich da quasi die Hausaufgaben mache und nicht dann quasi bei einem CIO oder CTO aufschlage und nicht weiß, von was wir da eigentlich gerade reden. Das war mir total wichtig und jetzt lehre ich Vertrieb. Deswegen schauen wir da mal, wie das läuft. Können wir vielleicht mal in einem Jahr nochmal eine Folge machen und gucken, wie das gelaufen ist. SmartCode

Simon Moser [00:38:05]:
schwierig, aber auch unverziehbar. Genau,

Julius Kretz [00:38:08]:
wunderbar. Sehr cool. Ja, wie soll ich das zusammenfassen? Von der familiären Wiege in die Versicherungsbranche rein, von dem Produktentwickler zum Coder, zum Vertriebler. Ich bin gespannt, was da noch kommt. Wo du dich noch entwickelst, wo du die Branche weiterentwickelst. Danke für deine Zeit, für die spannenden Einblicke und danke auch an dich, Simon, für die Ko-Moderation. Und für euch da draußen, wenn ihr mit Michael mal Kontakt aufnehmen wollt, weil ihr sagt, Beratung skalieren, das ist genau mein Ding, das brauche ich. Michael, vielleicht noch 2 Sätze, wo findet man dich am besten?

Michael Gackstatter [00:38:50]:
Genau am besten folgt ihr mir auf LinkedIn oder besucht unsere Website usetoday.io, also use usetoday.io, Da könnt ihr auch bei uns im Newsletter auf dem neuesten Stand bleiben.

Julius Kretz [00:39:05]:
Super, dann herzlichen Dank Michael und wenn euch die Folge gefallen hat, gebt uns gerne eine Bewertung, teilt den Podcast und ich würde sagen bis zum nächsten Mal. Macht's gut, danke.

Simon Moser [00:39:32]:
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