
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Willkommen zum #1 Podcast der Versicherungsbranche. Erhalte alle 2 Wochen spannende News und Interviews mit CEOs, Startups und Expert:innen aus der Branche.
Denn noch nie waren die Veränderungen der Digitalisierung so stark zu spüren. Banken und Versicherungen müssen sich mit Themen wie digitale Transformation, New Work, Disruption, Plattformen, InsurTechs und digitalen Geschäftsmodellen auseinandersetzen.
Mit Insurance Monday haben wir es uns zur persönlichen Aufgabe gemacht, alles Wissenswerte aus der Branche auf eine informative und unterhaltsame Art zu vermitteln. Unsere Hörer:innen profitieren von den Learnings und Tools erfolgreicher und inspiriender Macher:innen.
Unseren Abonnenten gefällt auch digital kompakt (Joel Kaczmarek), Doppelgänger Technik Talk (Philipp Glöckler, Philipp Klöckner), OMR (Philipp Westermeyer), Handelsblatt Disrupt, Finanzfluss, Gemischtes Hack (Felix Lobrecht) und Lanz & Precht.
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Regulatorische Anforderungen & Cloud: Match oder Murks?
Dieses Mal tauchen wir ein in die Welt der Cloud-Technologien und schauen ganz genau hin, welche Chancen und Herausforderungen sie für Versicherungsunternehmen mit sich bringen. Besonders im Fokus: die aktuellen regulatorischen Anforderungen wie DORA, Solvency II und der Cyber Resilience Act, die die digitale Widerstandsfähigkeit und das IT-Risikomanagement der Branche auf ein neues Level heben.
Unsere Hosts Dominik Badarne und Herbert Jansky begrüßen zwei absolute Cloud-Urgesteine: Achim Heidebrecht, dessen jahrzehntelange Erfahrung und Pionierarbeit bei der Cloud-Einführung in der Versicherungsbranche besonders heraussticht, und Adrian Wnek, der seit 2012 Cloud-Projekte – insbesondere mit AWS – auf ein neues Level hebt und Unternehmen befähigt, selbstbewusst und sicher in die Cloud zu starten.
Freut euch auf ehrliche Einblicke, persönliche Erfahrungen aus echten Transformationsprojekten, Anekdoten aus den frühen Tagen der Cloud-Migration bei Talangs, Learnings rund um Compliance und Regulatorik und einen Blick darauf, wie Unternehmen heute Cloud-Lösungen industriell und sicher umsetzen können. Außerdem werfen wir einen Blick über den Tellerrand, sprechen über Innovationen in anderen Branchen und klären, warum gerade die Cloud helfen kann, regulatorische Anforderungen besser zu erfüllen.
Lehnt euch zurück und begleitet uns auf dieser spannenden Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Cloud im Versicherungssektor!
Schreibt uns gerne eine Nachricht!
PPI – Inspired by Simplicity. PPI verbindet Fach- und Technologie-Know-how, um komplexe Finanzprojekte in der Versicherungs- und Bankenwelt unkompliziert umzusetzen. Mit über 800 Expert:innen, europaweit führenden Lösungen im Zahlungsverkehr und der Vision „From Paper to Pixels“ begleitet PPI ihre Kunden erfolgreich in die digitale Zukunft.
👉 Mehr dazu unter www.ppi.de
Folge uns auf unserer LinkedIn Unternehmensseite für weitere spannende Updates.
Unsere Website: https://www.insurancemondaypodcast.de/
Du möchtest Gast beim Insurance Monday Podcast sein? Schreibe uns unter info@insurancemondaypodcast.de und wir melden uns umgehend bei Dir.
Dieser Podcast wird von dean productions produziert.
Vielen Dank, dass Du unseren Podcast hörst!
Dominik Badarne [00:00:00]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt. Herzlich willkommen zu 1 neuen Folge des Insurance Monday Podcasts. Versicherungsunternehmen stehen heute vor 1 Vielzahl neuer regulatorischer Anforderungen, darunter der Digital Operational Resilience Act, DORA, der darauf abzielt, die digitale Widerstandsfähigkeit von Unternehmen im Finanzsektor zu stärken. Gemeinsam mit Vorschriften wie Solvency 2 oder Cyber Resilience Act erhöhen diese Regularien die Erwartungen an robuste IT-Sicherheitsmaßnahmen, schnelle Reaktionsfähigkeit und die Fähigkeit, systemische Risiken zu bewältigen. Das alles im Spannungsfeld zwischen DSGVO und der EU-Datenstrategie. Cloud-Technologien können hierbei eine Unterstützung bieten. Die großen Cloud-Anbieter unterstützen mit Technologie und internen Prozessen, z.B.
Dominik Badarne [00:01:08]:
Bei der Datenverschlüsselung oder allgemeinen Sicherheitsservices und Blueprints. Gleichzeitig gibt es viele Gründe, warum die Cloud nicht immer die perfekte Lösung ist. Erstens Abhängigkeit von Drittanbietern. Die Nutzung von Cloud-Diensten erfordert eine sorgfältige Auswahl und Überwachung von Anbietern, da DORA auch die Überprüfung von Drittparteien betont. Zweitens kostenintensive Anpassungen. Die Migration von Daten und Prozessen in die Cloud kann hohe Initialkosten und langfristige Investitionen erfordern und drittens nicht zuletzt das Datenschutzrisiko und das IKT Risk Management. Das Shared Responsibility Modell der Cloud Anbieter zwingt zum einen anderen Umgang mit IT im Vergleich zu 1 klassischen On-Prem Umgebung. Und damit herzlich willkommen zu heutigen Episode.
Dominik Badarne [00:01:51]:
Mein Name ist Dominik Badane und mit mir heute aus dem Insurance Monday Team dabei ist Herbert Jansky.
Herbert Jansky [00:01:56]:
Lieber Dominik, vielen, vielen Dank und klasse Einleitung. Da kommt einiges heute auf uns zu. Und damit wir 2 das nicht besprechen müssen, haben wir uns 2 Urgesteine eingeladen. Urgesteine der Cloud-Technologie. Ich hoffe, ihr seid nicht böse. Ihr 2, Achim Heidelbrecht und Adrian Wienek. Adrian, bei dir, ich frage mich die ganze Zeit, spreche ich deine Nachnamen richtig aus? Das ist mir total peinlich. Adrian Wienek.
Adrian Wnek [00:02:23]:
2 Konsonanten hintereinander sind etwas schwierig, deswegen WNEK. Also lasst das E zwischen W und N, dann passt das. WNEK. Oder nenne ich einfach Adrian.
Herbert Jansky [00:02:33]:
Adrian, heute bleibe ich sowieso beim Du. Insofern Achim und danach Adrian, stellt euch gerne unseren Zuhörern kurz vor.
Achim Heidelbrecht [00:02:42]:
Achim Heidebrecht, ja gut, es mal knapp zu halten, ich habe früher gearbeitet für die Systert, was heute Kencom ist. Ich habe gearbeitet für die Meta Group, das ist heute Gartner Group. Und dann bin ich in die Versicherung gegangen, und zwar in die Talangs 2002. Seitdem bin ich in der Versicherung unterwegs. Und 2007 im Rahmen des Börsengangs der Thalangs habe ich halt ganz viele Applikationen der Holding in die Cloud gebracht. 2015, also vor 10 Jahren, bin ich ausgestiegen, hätte in den Ruhestand gehen können, aber ich bin ein unruhiger Geist. Also habe ich noch mal etwas gemacht, was angeblich unmöglich ist, nämlich versicherungstechnische Kernsysteme wie Sach- und Lebensbestandssysteme in die Cloud zu bringen. Das habe ich gemacht bei der Nuvum in Nürnberg.
Achim Heidelbrecht [00:03:29]:
Da habe ich dann mitgeholfen auch, dass wir die Nuvum verkauft haben an die NRGI-Konzern nach Mailand und bin dann dort auch ausgestiegen und heute bin ich als freier Berater unterwegs und berate derzeit 2 Erstversicherer, einen Rückversicherer und 2 Softwarehäuser. 1 in Deutschland, 1 in Slowenien in Bezug auf ISO 27001 bzw. Auch dieses schöne Thema DORA und natürlich Cloud-Technologien.
Herbert Jansky [00:03:55]:
Ach im besten Dank. Talangs ist ja unsere gemeinsame Komponente, Daher kenne ich dich auch und tatsächlich wurdest du dort von vielen Kollegen als Urgestein der Cloud-Technologie genannt. So kam ich auch hier drauf, tatsächlich.
Achim Heidelbrecht [00:04:10]:
Gut, dass du nicht meine Spitzennamen erwähnst.
Herbert Jansky [00:04:14]:
Natürlich nicht. Lieber Adrian, stell dich doch kurz vor.
Adrian Wnek [00:04:19]:
Ja, hallo Herbert. Vielen, vielen Dank für das Intro. Ja, mein Name ist Adrian Wneck. Ich habe aktuell 2 Rollen bei der Scaling. Einmal Principal Cloud Consultant und das AWS Business Development verantworte ich. Und bin seit 2012 im AWS Bereich als Cloud Consultant aktiv. Wir kommen ja gleich nochmal auf den Case. Seit dieser Zeit kann man eigentlich schon sagen, dass ich das Thema in vielen Bereichen, das Thema Cloud durchgespielt habe.
Adrian Wnek [00:04:46]:
Das heißt wirklich vom Aufbau von externen Strukturen, die wir dann entsprechend weiter in interne Strukturen überführt haben. Das habe ich nicht nur bei dem einen Kunden gemacht, auch bei anderen. Und ja, bin da relativ umtriebig gewesen. Seit 2012 kommen wir sicherlich später noch mal ein bisschen zu. Aktuelle Schwerpunkte sind bei mir das Thema Enablement. Das heißt, ich versuche Kunden praktisch zu befähigen, selber Entscheidungen zu treffen und diese auch entsprechend validiert zu treffen. Und häufig unterstütze ich Kunden auch bei den ersten Schritten in der Cloud auf der einen Seite, entsprechend hier Stolpersteine direkt am Anfang auszuräumen, aber auch mit der 13-jährigen Erfahrung, die ich jetzt mittlerweile angesammelt habe, auch bei etwas reiferen Organisationen, ja, viele Abkürzungen zu finden. Also man muss ja nicht wirklich jedes Rad immer neu finden, sondern da gibt es einige, glaube ich, Shortcuts, die man gut nehmen kann.
Adrian Wnek [00:05:40]:
Aktuell bin ich ein bisschen weg von den großen Versicherungskonzernen und eher mehr bei kleineren Organisationen, kleineren Unternehmen, ISVs, aber auch Versicherer, Mittelstand, gehobener Mittelstand in Deutschland. Und machen wir da auch sehr aktiv die Hände schmutzig. Das heißt also wirklich Konzepte schreiben, wirklich Whiteboards zusammenstellen, Roadmaps erstellen mit den Kunden zusammen. Und das macht mir gerade wirklich viel Spaß, weil man direkt eine Wertschätzung erfährt und wirklich auch die Früchte der Arbeit sehr schnell sieht. Das habe ich bei größeren Konzernen natürlich zeitverzögert, deswegen macht das gerade relativ viel Spaß. So viel zu mir.
Herbert Jansky [00:06:17]:
Ganz lieben Dank euch beide. Bevor wir ins Thema starten, unsere schnellen 5. Ich hoffe, ihr seid bereit. Ich würde es gerne so machen, ich lese die Frage vor und dann antwortet immer zuerst Achim und danach Adrian. Dann haben wir eine Folge, wie wir es machen. Okay Leute, festhalten. Über den Wolken oder am Boden der Tatsachen?
Achim Heidelbrecht [00:06:42]:
ZDF zahlen Daten, Fakten und Verantwortung übernehmen.
Adrian Wnek [00:06:46]:
Von meiner Natur aus eher am Boden der Tatsachen. Aber den Boden als Basis zu sehen, muss ich immer wieder etwas über die Wolken kommen. Das heißt, mit Kunden, mit Personen kreativ sein. Das erdet mich immer nach dem Motto Sky is the limit. Deswegen ja, ich brauche die Wolken, geerdet zu sein.
Herbert Jansky [00:07:05]:
Passt, vielen Dank. Beim Kunden, Sie oder Du?
Achim Heidelbrecht [00:07:09]:
Das hängt vom Kunden ab. Es gibt immer noch Versicherung, finde ich, sehe ich immer noch bei meinen Kunden das Sie, aber bei den Software-Booten das Du.
Adrian Wnek [00:07:20]:
Ist bei mir auch sehr situativ bedingt oder situationsbedingt. Ich wurde konditioniert, sozusagen mit einem Sie und man musste sich das Du wirklich erarbeiten. Stichwort Achim. Das heißt, das kriegt man nicht geschenkt, das muss man sich erarbeiten und das habe ich auch bei vielen anderen Kunden. Lead-off, Head-off, Vorstand, Geschäftsführung. Wenn man da mit dem Do sofort reinprescht, kann man eigentlich den Kaffee bezahlen und sofort rausgehen. Also das Thema ist dann durch. Deswegen sehr situationsbedingt.
Herbert Jansky [00:07:50]:
Okay, ich komme nochmal zum Überschrift unseres Themas hier. Die schnellen 5 sind das. Also schnell entweder oder. Tesla oder VW?
Achim Heidelbrecht [00:08:01]:
Eher Dann noch Ego Life. Seit 6 Jahren. Und auch wenn es das Auto nie mehr zu kaufen gibt, das Ding hat eine Lebenserwartung von 50 Jahren. Das vererbe ich an meine Enkel.
Herbert Jansky [00:08:12]:
Muss ich googeln, was es ist tatsächlich.
Adrian Wnek [00:08:14]:
Gut, Spätestens jetzt werden viele meiner Bekannten lachen. Also ich kann nichts anderes sagen. Auf jeden Fall Tesla. Und das schon seit vielen, vielen, vielen Jahren.
Herbert Jansky [00:08:22]:
Das heißt auch, bevor es ein, 2 Eskapaden gab, Richtung Musk.
Adrian Wnek [00:08:27]:
Ja, deutlichst davor.
Herbert Jansky [00:08:30]:
Sicherheit oder Flexibilität?
Achim Heidelbrecht [00:08:32]:
Beides. Das ist kombinierbar.
Adrian Wnek [00:08:35]:
Sehe ich genauso. Es ist keine Oder-Verknüpfung, es ist eine Unverknüpfung. Und alle Umgebung, die wir aufgebaut haben seit 2012, ist sicher und flexibel. Das muss so sein. Anders geht es nicht.
Herbert Jansky [00:08:45]:
Standard oder maßgeschneiderte Lösungen?
Achim Heidelbrecht [00:08:48]:
Maßgeschneidert bei dem USP des Unternehmens, ansonsten Standard.
Adrian Wnek [00:08:51]:
Maßgeschneiderte Lösungen sind mein Herzensthema. Ich werde aber relativ schnell gelangweilt von Sachen, deswegen versuche ich sehr schnell praktisch in Standards das zu überführen, dass es andere Leute machen können. Also auch hier eine serielle Abfolge. Erst maßgeschneidert, dann als Standard.
Herbert Jansky [00:09:07]:
Top, besten Dank. Lass uns ins Thema springen. Lieber Achim, ich habe gerade eben gesagt, unser gemeinsamer ehemaliger Arbeitgeber Talangs, die ja stark in Cloud unterwegs sind, haben das auch vermutlich nicht zuletzt dir zu verdanken. Du warst 1 der ersten, die ich kenne, die für Cloud eine Lanze gebrochen haben, gerade im Versicherungsumfeld. Was hat dich damals tatsächlich motiviert, das zu tun?
Achim Heidelbrecht [00:09:37]:
Das war ganz einfach. Wir müssen mal zurückdenken, das war Ende 2009, Anfang 2010. In der Zeit hat die Talangs-, die Talangssysteme, heute HDI-Systeme gegründet. Also da war damals nur klar, dass Dr. Not der Vorstandsvorsitzende wurde und die 5 Abteilungen oder von den verschiedenen Versicherern halt in eine Gesellschaft kommen. Gleichzeitig haben wir aber den IPO, den Börsengang der Talangs vorbereitet und auch zu kleinen Erinnerungen, das war im Oktober 2012. Und dazu musst du natürlich eine Finanzberichterstattung machen. Das heißt, wir hatten damals die Herausforderung, 200 Einheiten weltweit dazu zu bewegen, zu Quartalsabschlüssen und zum Jahresabschluss ihre IFRS-Daten an die Holding zu liefern.
Achim Heidelbrecht [00:10:28]:
So, und dann das mach mal bitte, wenn du da ein deutsches Rechenzentrum hast, das darauf ausgerichtet ist seit 20 Jahren und das, sag ich mal, so konditioniert war, dass man 18 Uhr oder 18.30 Uhr die Datensicherung anschmeißen konnte. Also das ging einfach nicht. Das war halt so verbaut, dass man eine Lösung haben musste. So ging das los mit der Cloud.
Dominik Badarne [00:10:50]:
Stichwort Lösung finden, Achim. Wie reagierte denn die Umwelt so auf deine Ideen, also unternehmensintern und gegebenenfalls auch extern?
Achim Heidelbrecht [00:10:57]:
Ja, lustig. Ich kann euch das mal erklären, wie das war. Es gibt so eine anekdotische Evidenz, aber zeigt, glaube ich, ganz gut, wie das losging. Wir saßen damals zu dritt zusammen. Mein Kollege Hermann, der die Infrastruktur verantwortete damals, Dr. Not, unser beider Chef und ich. So, und wir waren übereingekommen, dass wir dieses IAVS-Einsammeln eben im Rechenzentrum nicht hinkriegen, 24 über 7. Also weil die Mexikaner arbeiten halt zu anderen Zeiten als die Deutschen.
Achim Heidelbrecht [00:11:27]:
Dann habe ich gesagt, naja gut, wenn klar ist, dass es so ist, was machen wir denn jetzt gerade? Wie gesagt, wir gründeten gerade den IT-Dienstleister parallel dazu. Was machen wir? Dann habe ich gesagt, naja, machen wir doch Cloud-Computing. Und dann hat Hermann gesagt, das geht nicht. Ich sage, Hermann, warum? Und Hermann sagt, Paragraf 203 Strafgesetzbuch. Zur Erläuterung, Paragraf 203 Strafgesetzbuch ist Verrat von Privatgeheimnis. Das heißt, Kranken, Unfall und Lebensversicherer dürfen Dritten gegenüber nicht äußern, wer jetzt bei ihnen versichert ist. Dann muss der Staatsanwalt schon kommen. Meine Antwort darauf war dann, Hermann, ich bin die Holding, ich habe keine Kunden, ich habe Gesellschaften.
Achim Heidelbrecht [00:12:08]:
Dahin war die Antwort von Hermann, Cloud ist unsicher. Und da habe ich geantwortet, Hermann, du hast doch auch einen Amazon Account, mit dem du Sportklamotten kaufst. Sag ich, hast du damit jemals eine EC2-Instanz hochgefahren? Antwort, nein. Sag ich, Herr Mann, dann, du hast keine Ahnung, Gret, hör auf davon. Und was war damit passiert? Ich hatte die Governance Risk Compliance-Deutungshoheit an mich gerissen, ohne dass ich es wirklich so begriffen hatte zum damaligen Zeitpunkt. Und dann habe ich gesagt, Leute, wir sammeln IAVS-Daten ein. Ja, 3 Wochen lang ist das richtig Stress und natürlich müssen die geheim bleiben, aber danach veröffentlicht wir das IMS-Internet, weil wir wollen, dass der geneigte Investor keine Allianz oder Münchner Rückaktien kauft, sondern die Talangsaktie, die bei Söberj jetzt gerade über 100 Euro gestiegen ist. Das ist ja auch sehr schön und angenehm.
Achim Heidelbrecht [00:13:00]:
Also das war so das Thema und nach dem Motto, es ist eine Anwendung, ja. In welches AD sollen wir die integrieren? In die deutsche oder in die 200 anderen ADs weltweit? Also insofern war es relativ klar und gezirkelt und Wir haben im März, habe ich ein Request for Proposal geschrieben. Im Juli haben wir entschieden, im September sind wir in Produktion gegangen. Damals mit der Firma Gold, Managed Infrastructure as a Service. Und ja, der Appetit kommt beim Essen. Dann kam plötzlich die Frage von den Aktuaren, geht das nicht auch damit? Wir haben hier Ressourcenprobleme und da passte das Businessmodell damals nicht. Und dann hörte ich von AWS und dann habe ich in meinem Netzwerk herum gefragt, kennt denn 1, der da schon was mitgemacht hat? Und dann habe ich das Glück gehabt, jemanden zu finden, der bei einem Max-Planck-Institut für Radioastronomie die Kollision von schwarzen Löchern simulierte in der AWS-Cloud damals. Und da habe ich gedacht, das passt zu unseren Aktuaren.
Achim Heidelbrecht [00:14:00]:
Lass uns mit dem in Kontakt kommen. Und der hat die ersten Gang-G-Versuche gemacht, der hat die Applikationen als Fliegen gebracht. Und dann trat Adrian sozusagen in mein Leben, ja, der das dann übernommen hat und in Produktion gebracht hat für unsere Aktuare. Geil.
Herbert Jansky [00:14:15]:
Adrian, zu dir. Jetzt habe ich dich eben auch als Urgestein benannt und wie man bei Achim und seinen Ausführungen merkt, der ist tatsächlich ein Urgestein. Wenn ich mich euch 2 aber anschauen nebeneinander, Du bist doch ein paar Jahre jünger als Adrian. Insofern hoffe ich, dass es denn noch passt. Aber du warst damals schon auch dabei, oder?
Adrian Wnek [00:14:41]:
Ja, also das stimmt. Also sowohl mit dem Alter, als auch mit der Unterstützung. Also vielen Dank. Also ich war schon relativ lange in Hannover bei dem Versicherer und auch bei anderen Versichern aktiv. Das heißt, ja, irgendwann, irgendwo fand ich mich in einem Raum wieder. Also so wie Achim das jetzt auch dargestellt hat. Und mir wurde eigentlich eröffnet, dass meine wichtigen Themen, die ich bis vor 5 Minuten bearbeitet habe, nicht mehr relevant für mich sind und jetzt das Thema AWS Cloud für mich die Priorisierung hat. Punkt.
Adrian Wnek [00:15:10]:
Fahr nach Hause, mach dich schlau, nächsten Montag bist du wieder hier und dann bist du der AWS-Experte. Und ich muss leider gestehen, irgendwas ist dann passiert, weil diese Weisung folge ich noch bis heute. Das heißt, ich glaube, das merkt man in den Workshops, das merkt man auch in meinen Aktivitäten mit Cloud, mit Kunden. Dieser Funke, der ist wirklich zum Flächenbrand geworden. Und obwohl mir Achim jetzt nichts mehr sagen kann, seit vielen, vielen Jahren, außer freundschaftlichen Rat, folge ich dieser Vorgabe. Und irgendwann, wie gesagt, Daraufhin in der Woche fand ich mich in so einem elementaren für uns in diesem in diesem Circle, in dieser Bubble, wo wir uns bewegt haben in einem wirklich sehr krassen Workshop wieder in Köln in der Propp-Steingasse, wo ich als neuer AWS-Experte, also aufgeregt wie sonst was, mit wirklich sehr großen Korrifäen. Achim sagte, er hat das auch so aufgeführt, mit ja, der berechnet die schwarzen Löcher mit AWS, Claudio, und ich dachte mir, oh, okay, ich glaube, das wird jetzt ein bisschen herausfordernd, der Tag. Ja, war er auch.
Adrian Wnek [00:16:15]:
Und an diesem Tag aber war ich nicht der einzige, Gott sei Dank, dem der Kopf gewaschen wurde, weil ich wusste ja an sich nichts. Deswegen, ich war in 1 Art und Weise im Welpenschutz. Alle anderen haben sich mit mir zusammen und durch Aachim gesüngt. Und zwar für die nächsten Jahre. Und das fand ich sehr bemerkenswert und auch im Nachgang ein Schlüsselerlebnis, auch in meinem Leben, muss ich ganz ehrlich auch so sagen, wo wir uns für die nächsten Jahre die Zielrichtung und die Marschrichtung gemeinsam überlegt haben. Und das hat mich, glaube ich, sehr stark beeinflusst, merkt man ja auch und ich versuche das entsprechend weiterzugeben. Und ja, jetzt auf die Ursprungsfrage einzugehen, nach diesem Meeting war ich der Verantwortliche für den Aufbau, den Betrieb und die Weiterentwicklung dieser AWS-Umgebung mit der Unterstützung von Achim, mit der Unterstützung von Bernd Oster und noch von vielen, vielen anderen. Und somit, ja, ich war nicht nur dabei, ich war leider, in Anführungszeichen, damals leider teilweise mittendrin, das ganze Thema auch ans Fliegen zu bringen mit einem erstklassigen Team damals.
Achim Heidelbrecht [00:17:19]:
Ja, das war ein legendäres Meeting, das vielleicht nochmal so konkret zusammenzusampfen. Das war Donnerstags Nachmittags. Ich habe 6 Leute nicht rausgelassen. So nach dem Motto, erst wenn ihr alle verstanden habt, worum es geht, dürft ihr nach Hause. Adrian habe ich sozusagen da mit AWS angezündet. Er ist nach Hause gefahren, hat bis zum Wochenende gearbeitet. Wir sind montags 12 Uhr in Produktion gegangen. Das mal auf Flexibilität.
Achim Heidelbrecht [00:17:43]:
Ja, es ging Risikomanagement. Das war ein Number Crunching. Wir sind natürlich damals nicht verschlüsselt gewesen. Das gab es damals nicht in Dublin. Aber weil es ein Number Crunching war und nur wenn man wusste, wie das interne Modell aussieht oder diese ganzen Berechnungen, hätte man damit was anfangen können. Insofern war das risikolos von der Compliance-Site zum Beispiel reinzugehen. Und es war extrem wichtig für die Aktuare, weil wir hatten ein paar Auflagen von der Buffin.
Herbert Jansky [00:18:10]:
Adrian, jetzt habt ihr, also über dieses Treffen, das muss ja wirklich legendär gewesen sein, Jetzt hast du aber schon angemerkt, du warst recht jung. Aus der Retrospektive, würdest du irgendwas anders machen jetzt mit deiner Erfahrung?
Adrian Wnek [00:18:23]:
Naja, also recht jung ist ja auch relativ. Also damals war ich schon Consultant, ich war kein Junior Consultant oder sowas. Das heißt, ich habe mich schon bei vielen Versicherern bewiesen, auch in Hannover bei dem Versicherer. Und damals war das Cloud-Thema halt auch ein neues Thema, also auch in der Beratung. Das heißt, da gab es jetzt keine großen Vorerfahrungen, die man groß auf dem Markt einkaufen konnte. Und ich glaube aber im Nachgang ist es genau das richtige Alter gewesen. Das heißt, ich war schon erfahren genug, das einzusortieren, was Achim eigentlich wollte, was die Versicherung wollte, was die Aktuare wollten, was für Anforderungen man adaptieren muss. Auf der anderen Seite war ich aber noch jung genug, in Anführungszeichen hungrig auf Neues zu sein und das Thema Cloud als Schwerpunkt aufzunehmen.
Adrian Wnek [00:19:08]:
Und ein wichtiger Punkt ist, also alle in diesem Team, nicht nur die, die in Köln waren, sondern auch in den nachfolgenden Jahren, waren alle intrinsisch motiviert. Und das haben wir entsprechend dadurch erreicht, dass wir wirklich handverlesen die Personen aufgebaut haben, eingebunden haben, aufgebaut haben. Und das ist, glaube ich, ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Mit Geld kannst du das nicht lösen, mit Vorgaben kannst du das nicht lösen, sondern du brauchst Leute, die dafür das Thema, du hast es so schön gesagt, brennen, die dafür angezündet werden und diese intrinsische Motivation jeden Tag, jede Stunde, jedes Meeting irgendwie voranbringen. Das heißt, Ich denke, ich würde jetzt schneller und pragmatischer agieren. Das auf jeden Fall. A, weil ich ein bisschen älter bin. B, weil ich natürlich jetzt weiß, was auf uns zukommt.
Adrian Wnek [00:19:53]:
Und damals war man ja nur einige wenige Schritte vor dem Kunden, respektive, aber das wusste natürlich Arjen, respektive auch vor der AWS. Und auch ganz offen, der Einsatz war ja nicht terminiert auf Jahre oder Jahrzehnte, sondern das war ein Notfalleinsatz. Ich ging davon aus, nach 2 Wochen ist der Keks gelutscht und dann ist das Thema durch. Ich kann wieder mein normales Fahrwasser zurück. Nee, nach 10 Jahren
Herbert Jansky [00:20:13]:
muss ich sagen, verdammt.
Adrian Wnek [00:20:23]:
Der längste Hotfix aller Zeiten. Zeiten. Ja, ja, also
Herbert Jansky [00:20:24]:
ich muss
Adrian Wnek [00:20:24]:
jetzt sagen nach
Herbert Jansky [00:20:24]:
10 Jahren, ja, es ist doch anders gekommen, wie man es geplant
Adrian Wnek [00:20:25]:
hat und somit bereue ich keine Entscheidungen, muss ich sagen. Also ich glaube, wir haben sehr, sehr gut da auch zusammengearbeitet. Ich würde jetzt aber, und das ist auch das Credo, was ich den Kunden oder Unternehmen immer sage, die Zeit für Step-by-Step und Triple-Schnittchen ist ehrlicherweise vorbei. Ich würde jetzt schneller und größer skalieren, wenn man mich lässt. Also Think Big ist auch ein Slogan von ABS. Das würde ich jetzt viel mehr nutzen. Also der Zospektiv.
Dominik Badarne [00:20:50]:
Und Adrian, da nochmal nachgefragt, wenn du das gesamte Projekt einmal kurz zusammenfasst, was waren denn die wesentlichen Meilensteine?
Adrian Wnek [00:20:57]:
Ja, das waren viele. Warte mal. Also Der erste Meilenstein war, dass wir eine lauffähige Umgebung sehr schnell bereitgestellt bekommen müssen mit einem sehr hoch performanten SQL-Server. Das war praktisch mein Auftrag übers Wochenende, was Achim so schön gesagt hat. Und mit diesem sind wir dann zum Fachbereich gegangen und haben dort entsprechend, ja, im Beilauf sozusagen, hat Aki mal eben so ein Regelprozess implementiert, wie wir die Anforderungen des Fachbereichs kontinuierlich und periodisch immer wieder abfordern. Das heißt, wir sind nicht über die IT gegangen oder irgendwelche Ticketsysteme oder sowas, sondern mal eben hat er gesagt, ja, liebe Leiterin, das machen wir jetzt jeden Montag oder jeden Dienstag, ich weiß es gar nicht mehr. Und ihr gebt uns alle Anforderungen, als ob es Geburtstag und Weihnachten zusammen wäre und wünscht euch was, sagt was ihr braucht. Braucht ihr mehr Leistung, Verzehnfachung, kein Problem.
Adrian Wnek [00:21:51]:
Braucht ihr mehr SQL Server, kein Problem und so weiter. Und daraus entstand wirklich eine sehr umfangreiche Umgebung mit Profit drin, Iglo, Gems und alle möglichen Produkte, die wir da implementiert haben, für die Eigenkapitalberechnung nach Solvency 2. Und 2014, wo wir den Best in Cloud Award gewonnen haben von der Computerwoche, da, ich habe mal kurz in die Unterlagen nochmal geschaut aus Vorbereitung, haben wir knapp 400 Serverinstanzen gehabt mit 150 Terabyte Storage. Und in der Betriebsverantwortung von mir mit einigen Kollegen, die wir dann bis 2016 in die interne Organisation überführt haben. Und also das war schon ein großer, großer Meilenstein. Und Interessant ist, dazwischen fand natürlich ganz viel statt. Das heißt, wir haben AD aufgebaut, Fileservice, Disaster Recovery. Wir haben mal eben eine Region migriert von Irland nach Frankfurt, dachten, gut, Irland haben wir Ja, da machen wir mal eben so ein Fullback-Szenario rein.
Adrian Wnek [00:22:48]:
Jetzt aktuell, 2025, werden jetzt die Zuhörer wahrscheinlich sagen, ja wow, und was habt ihr die andere Zeit gemacht außer die 15 Minuten? Weil das jetzt eigentlich bei unserem Kunden eigentlich schon fast Standard ist, was wir sofort implementieren beim ersten Step. Da hört sich was anders.
Herbert Jansky [00:23:04]:
Ja, so entwickelt sich Technologie. Was früher entwickelt werden muss, ist jetzt Commodity. Das ist so. Genau.
Adrian Wnek [00:23:13]:
Also deswegen, also die Meilensteine, die beziehen sich dann auf diese einzelnen technologischen Punkte. Aber auf ein Thema würde ich sehr, sehr gerne noch mal ganz kurz eingehen, weil ein wichtiger Meilenstein, beziehungsweise ein durchgehender Klotz oder Block, der aber total positiv zu bewerten ist, ist das Thema Betriebsstruktur. Also alle Betriebsaufwände müssen möglichst gering gehalten werden. Und die Vorgabe war relativ simpel von Achim und Co. Nämlich bei steigender Systemlandschaft oder bei steigender Anzahl der Systeme muss der Betrieb gleich bleiben oder sich nur geringfügig verändern, also nicht linear praktisch mit ansteigen, durch Optimierung, durch Automation, durch Skripte, was auch immer. So und wir mussten eigentlich oder ich musste damals, das waren auch sehr interessante Termine teilweise, musste ich nachweisen mit OH, die Systeme haben sich verändert 30 Prozent. Ich hätte gerne 10 Prozent mehr Betriebsaufwände, musste ich nachweisen, wieso ich das nicht anderweitig umsetzen konnte. Also und das haben wir, glaube ich, sehr, sehr gut hingekriegt, weil sogar jetzt 2024, 2025 spreche ich mit gestandenen Betriebsverantwortlichen, erzähle denen, was wir so gemacht haben damals und welche Betriebsaufwände ich hatte in der Konstruktion Und die können es nicht glauben.
Adrian Wnek [00:24:31]:
Also die gucken mich mit großen Augen an und sagen, ey, das geht doch nicht. Ja, das war aber vor 10 Jahren. Jetzt sind wir noch besser. Und das ist schon relativ, also ich glaube, da können wir alle sehr, sehr stolz drauf sein, weil wir da wirklich, ja, die Welt verändert haben, in Anführungszeichen, dahingehend, dass wir wirklich eine neue Messplatte gebaut haben.
Achim Heidelbrecht [00:24:52]:
Ich darf vielleicht nochmal ergänzen und ein Disclaimer nochmal dazu. Alles, was ich über die Tandems sage, habe ich auch als Tandems-Mitarbeiter schon auf Bühnen erzählt, durch Best in Cloud. Also ich erzähle hier keine geheimen Sachen, sondern man kann diese meine Präsentation von Best in Cloud auch im Internet noch finden, die ist öffentlich. Wir hatten damals Über 1000 Server, die wir sehen konnten. Wir hatten 4 Cloud-Umgebungen zu 1 Cloud zusammengepackt mit einem Security- und einem Service-Management-Regime darüber. Und wir haben das Ganze gefahren. Wir hatten 500 Terabyte an Daten. Wir hatten das gesamte Risikomanagement da drauf.
Achim Heidelbrecht [00:25:34]:
Wir hatten all die Themen für IVS-Konsolidierung drauf, auch für Geschäftsberichterstattung auf Aufbau und etc. Pp. Und Das Ganze haben wir mit 22 Leuten gefahren. Intern mit extern. Also hoch effizient das Ganze. Wir haben zwischen 8 und 10000000 allein dadurch eingespart, dass wir für die Aktuare eben diese volatilen Kapazitäten bei AWS zur Verfügung stellen konnten. Also es war jetzt nicht nur AWS, es war AWS, es war ServiceNow, es war die Colt-Umgebung und es war UC4, ein Bestandssystem für einen Rückversicherer. Also das war äußerst effizient, was wir damals gebaut haben.
Achim Heidelbrecht [00:26:19]:
Heute kann man das noch viel mehr automatisieren. Heute könnte man das wahrscheinlich, wenn man es richtig macht, mit der Hälfte der Mannschaft fahren, also gleich mit 11 Leuten.
Dominik Badarne [00:26:26]:
Achim, seit dieser Zeit, da ist ja einiges passiert, viele spannende Themen, die ihr auch schon angesprochen hattet. Und du hast mit Adrian ja förmlich dieses Spiel durchgespielt, würde man heute sagen. Was folgte denn auf der einen Seite für dich ganz konkret persönlich und natürlich auch mit der damaligen Cloud-Umgebung? Nehmen wir uns mal mit.
Achim Heidelbrecht [00:26:44]:
Naja, also wenn du der erste Vorranner bist, dann machst du dir nicht unbedingt Freunde. So, das ist das eine. Das zweite ist, es gibt natürlich immer Leute, die haben Behauensvermögen, der von Menschen ist enorm. Wer verändert sich schon freiwillig gerne. Und ich habe dann halt einmal mit mir jemandem gesprochen, das zweite Mal und das dritte Mal habe ich die Person aus dem Weg geräumt. Deswegen meine Spitznamen, wie man mir berichtet hatte, eine Kollegin kam von einem Projektmanagement-Seminar und hat mir dann erzählt, dass die Ältere mich Darth Vader nannten bei der Talang-Systeme und die Jüngeren Lord Voldemort. Also ich habe gelacht, weil so etwas muss man sich erarbeiten. Also ich war aber effizient und es war im Sinne des unser Lebens.
Achim Heidelbrecht [00:27:33]:
Über die Summe habe ich ja schon gesprochen. Das ist immer so, wenn man der Erste ist, hat man, man kann auch zu früh sein. Also die Organisation muss ja auch hinterherkommen. Das ist halt so. Ich bin halt von meinem Charaktertyp jemand, ich nehme gerne die unmöglichen oder die angeblichen Situationen, die man überhaupt nicht machen kann, nehme ich gerne als Herausforderung an. Und bisher in meinem Leben, teuteuteu, habe ich es bisher auch immer geschafft, das ans Liegen zu bringen.
Herbert Jansky [00:28:02]:
Ich
Achim Heidelbrecht [00:28:02]:
bin keiner, der verwalten kann. Das ist nicht das, was ich kann. Also habe ich so einen Durchbruch durch die Betonmauer, die angeblich nicht geht. Das kriege ich immer hin.
Dominik Badarne [00:28:13]:
Und auch an dich Die Frage, Adrian, was passiert nach dem Projekt? Hat sich der persönliche Aufwand, ich meine, hast ja schon ein bisschen berichtet, nicht nur von deiner Nervosität, aber auch von dem Tag individuell. Hat sich das gelohnt für dich und wo siehst du denn die aktuellen Kunden in welcher Phase?
Adrian Wnek [00:28:30]:
Also persönlich gelohnt natürlich. Also allein mit den Personen, die ich vorhin schon aufgeführt habe, mit weiteren zusammenzuarbeiten. Das hat sich menschlich auf jeden Fall gelohnt. Fachlich partizipiere ich davon natürlich. Das heißt, in den aktuellen Kundenterminen, in den Workshops, in den Projekten partizipiere ich natürlich sehr stark davon, weil ich merke, dass viele Kunden immer noch in bestimmten Situationen sind, wie damals 2014 bis 2025. Und das ist, ich nenne das immer liebevoll so ein verstärkender Sog oder Papeto Mobile, weil ich liebe Wissen weiterzugeben. Das heißt, diese Workshops, die bringen dem Kunden natürlich ganz viel Expertise von mir, Erfahrung. Auf der anderen Seite kriege ich aber ganz viel mit vom Kunden wieder und das nutze ich dann für weitere Workshops.
Adrian Wnek [00:29:13]:
Und ja, Deswegen also ja, es lohnt sich, weil man mit einem Päckchen sozusagen ausgestattet wurde, das jetzt immer immer größer wird durch die Zeit. Und auf die Frage bezogen, wo die aktuellen Kunden, in welcher Phase die sich befinden, den Dialog habe ich sehr häufig, aktuell jetzt auch, auch durch die politischen Situationen, die wir so haben. Also meine feste Überzeugung ist, wir haben keine Phase, wo sich Deutschland befindet oder wo sich eine Branche befindet oder sogar vielfach, wo sich nicht mal ein Unternehmen als Summe irgendwo befindet, sondern es gibt immer bestimmte Bereiche im Unternehmen, die aktiv gemanagt oder ungemanagt sich weiterentwickeln. Und das ist, glaube ich, ganz wichtig zu verstehen. Und es positiv abzuschließen, jede Organisation hat die Möglichkeit, sich zu verändern. Es ist nicht relevant, welche Branche ich angehöre, welche Größe ich bin in der Organisation. Der kollektive Wille, das Management, die richtige Motivation, die Personen, ich habe es vorhin das Thema intensische Motivation genannt, die sind ausschlaggebend. Bedeutet für mich aber auch, jeder der sagt, ja nee, wir sind zu groß, jeder der sagt, ja wir sind in der falschen Branche, wir können uns nicht adoptieren, wir können uns nicht weiterentwickeln, der hat das nicht verstanden.
Adrian Wnek [00:30:24]:
Also da muss man nochmal ansetzen, da muss man mit positiven Beispielen rangehen. Also ja, es gibt ganz viele Phasen, in denen sich ein Unternehmen auch befinden kann und in dem sich eine Branche, in dem Fall jetzt natürlich FSI, befindet.
Herbert Jansky [00:30:37]:
Danke dir Adrian. Achim, jetzt hat sich ja nicht nur, wir haben eben gesagt, das was man damals entwickelt hat, ist heute Commodity. Das heißt, wir haben uns natürlich cloudseitig auch weiter, deutlich weiterentwickelt in der Technologie. Allerdings sind die Anforderungen regulatorischer Natur auch stärker, deutlich stärker geworden. Wie ist dein Blick hier drauf, auf diese Veränderung?
Achim Heidebrecht [00:31:03]:
Naja, also wann tritt Regulatorik ein? Nämlich dann, wenn man eine Notwendigkeit sieht vom Gesetzgeber, dass da etwas im Argen liegt. Und wenn man sich die IT-Abteilungen anguckt, die ja früher immer nur die Kostenverursacher waren, ja die Kellerkinder sozusagen, ja, und nicht die Business-Enabler, da lag und liegt nach wie vor ziemlich viel im Argen. Und deswegen gibt es eben neue Regulatorien, so etwas wie DORA als Beispiel. Ja, weil auch das ist mal ganz klar gesagt, das entscheidende Bador ist der Artikel 5 Absatz 4. Das Leitungsorgan muss fit und proper sein und nachweisen durch Polungen, dass sie über die Cyberbedrohungen informiert sind und wissen, was das für Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben kann. Das ist abgeleitet aus der Solvency 2 Geschichte, wo auch jeder Vorstand im Prinzip das interne Risikomodell oder die Standardformel für sein Unternehmen erklären muss, auch wenn er für den Vertrieb zuständig ist. Dasselbe passiert jetzt eben auch für IKT-Riskmanagement. Übrigens, das findet ihr auf keiner Webseite, weder bei den großen juristischen Kanzleien noch bei den üblichen Consulting-Unternehmen.
Achim Heidelbrecht [00:32:15]:
Da wird immer nur über IKT-Riskmanagement geschrieben, und zur Partie Vertragsverwaltung und ICT-related incident management. Das ist zwar alles richtig, aber der entscheidende Unterschied zur Situation vor DORA ist, dass Vorstände jetzt persönlich dafür haften und auch die nachweisen müssen, dass sie sich darüber auskennen und dass sie das bewerten beurteilen können. Und das ist schon eine ziemliche Veränderung, die da ist, aber aus meiner Sicht eben auch notwendig. Und warum gibt es die Dora als Act und die NIS 2 als Richtlinie? Naja, deswegen, weil die EU halt, als sie da mit dem Thema angefangen hat, übrigens am selben Tag, sind beide aufgelegt worden. Die eine hat die Entnummer 54 und die andere hat die Entnummer 55. Die Bedrohungslage ist halt so groß, dass da im Versicherungs- oder insgesamt im Finanzbereich es notwendig wurde, sofort zu handeln. Und deswegen gilt GODORA jetzt schon. Und die Richtlinie muss halt in nationales Recht umgesetzt werden.
Achim Heidelbrecht [00:33:17]:
Und im Dezember letzten Jahres hatten 4 europäische Länder das bereits umgesetzt, 23 noch nicht. Die haben jetzt ein Strafverfahren von der EU an der Backe, Deutschland übrigens auch.
Herbert Jansky [00:33:26]:
Ja. Ja, danke für die Transparenz, das ist leider so. Lieber Achim, in der ganzen Veränderung, was sind denn die größten Herausforderungen für die Versicherer?
Achim Heidelbrecht [00:33:36]:
Ja, Punkt Nummer 1 ist der Klimawandel, ganz klar, weil natürlich das wird immer schwieriger, Dinge zu versichern. Beispiel Günther Tallenger von der Allianz. Der Vorstand Der Allianz hat vor 2 Wochen einen wunderbaren Blogpost auf LinkedIn veröffentlicht zu dem Thema. Ab 3 Grad sind Risiken kaum noch zu versichern. Weder Sachrisiken noch Lebenrisiken. Der zweite Punkt ist der demografische Wandel. Ein Grund auch, weshalb ich immer noch aktiv bin. Ich glaube nicht daran, dass ihr Jungen, wenn ich das mal so sagen darf, hier im Call, in der Lage seid, mir 30 Jahre lang noch die Rente zu bezahlen.
Achim Heidelbrecht [00:34:13]:
Das wird nicht funktionieren. Also wo ist der Nachwuchs? Und das Dritte, das sind natürlich die Regularien. Wenn wir alles digital machen und da rein wollen, dann brauchen wir eben im Digitalen auch Regelungen. Wir haben eine Straßenerkehrsordnung, wir haben ein Wettbewerbsrecht und, und, und. Und dasselbe haben wir natürlich auch von der EU. Also ob das Doha ist, AI-eignet, Data Act oder Free Flow of Non-Personal Data und und und, was es gibt, oder Data Governance Act und und und. Eine IT-Abteilung, die sich damit nicht beschäftigt, wird in Zukunft immer nur eine Baustelle haben. Das wird immer nur Chaos geben.
Achim Heidelbrecht [00:34:52]:
Man muss die Compliance first ganz nach vorne stellen. Man muss sich damit beschäftigen. Und ja, es ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, weil es ist juristisch ausgedruckt. Und man muss die Transformation aus dieser Sprache rüber in die IT, in die technische Sprache machen. Und da gibt es viel zu wenig Leute.
Herbert Jansky [00:35:09]:
Achim, bin ich bei dir. Jetzt würde ich aber gerne einen Abstecher mit euch machen. Und zwar stand letztes Jahr groß in der Presse, dass die Swiss Life jetzt komplett in die Cloud geht. Und unser Thema heute mit den regulatorischen Anforderungen, deswegen komme ich auch drauf, der jetzige CTO dort war der damalige CRO, auch glaube ich zu dem Zeitpunkt, wo das Ganze mit der Cloud entschieden worden ist. Könnt ihr, wart ihr da beteiligt? Seid ihr dazu sprechfähig, Adrian?
Adrian Wnek [00:35:40]:
Genau, also ich kann ein paar Sätze zu verlieren. Also ja, du hast recht, die SwissLife ist gerade richtig gut aktiv in diesem Bereich. Das sieht man ja auch bei LinkedIn, bei vielen Posts. Und den Geschäftsführer der IT dort, den Oliver Hackert, den kenne ich auch schon sehr, sehr lange. Und das ist wirklich sehr interessant, wie stark das Thema Cloud dort für Änderungen und meiner Erfahrung oder meiner Einschätzung nach auch für positive Aktivitäten sorgt. Ich war am Anfang bei den Cloud-Strategie-Themen recht aktiv dort, habe dort dann etwas längere Workshop-Serien auch gemacht, da ein bisschen was aufzubauen. Und danach, Das möchte ich auch noch ganz kurz erwähnen, weil du auch das Thema Regulatorik erwähnt hast. Danach haben sich 2 sehr erfahrene Kollegen dort die regulatorischen Anforderungen vorgenommen und diese gelöst.
Adrian Wnek [00:36:24]:
Und als Zitat darf ich so sagen, technisch können viele, aber in dem Fall Christian Lippitsch und Niklas Webb, können den regulatorischen Zoo. Und ich glaube, das bedeutet in dem Bereich wirklich eine Art Dritterschlag, dass sie sich dieser Herausforderung angenommen haben und es auch gelöst haben. Und das ist auch, was ich bei vielen anderen Versicherern immer wieder sage, Die Kollegen aus der Compliance, aus der Regulatorik, das sind ja tendenziell vielleicht nicht die ersten, die man zu 1 Party einlädt. Aber da sind die wichtigsten für eine Cloud-Strategie und für eine Cloud-Umsetzung. Ohne die wird die Party nicht stattfinden. Und Ja, das aktuelle Thema in dem Bereich Risikoberechnungen in der AWS laufen wohl auch da sehr gut. Man hört ja auch vieles von. Und auch da haben wir mit einem alten Hasen zum Beispiel noch aus der Teilhangszeit auch unterstützt.
Adrian Wnek [00:37:14]:
Und mit ein paar anderen Kollegen. Aber hier ganz wichtig, auch für andere Versicherer, nicht jedes dieser Projekte ist immer gleich. Das ist ganz, ganz wichtig. Das heißt, wir nutzen natürlich Methoden, die wir schon kennen irgendwie. Aber es sind wirklich Eigenarten und Eigenheiten 1 Kunden immer wieder mitzunehmen. Und ich finde, so wie sich die Swiss Life jetzt gibt, auch bei LinkedIn und wie ich das so mitbekomme, wirklich sehr vorbildlich und es für mich zum Beispiel auch immer sehr gerne auch als Referenz zu nutzen.
Dominik Badarne [00:37:45]:
Arim, bitte sag uns doch nochmal konkret, warum Cloud jetzt bei der Regulatorik helfen soll.
Achim Heidelbrecht [00:37:51]:
Ganz einfach. Thinking gibt same old results. Das heißt, wenn ich on-prem unterwegs bin und da auch gut aufgestellt bin, habe ich natürlich andere Anforderungen als wenn ich in der Cloud bin. Das Modell, wie ich IT mache, ist genau umgedreht. Wir haben früher Rock-Solid-Infrastruktur gebaut, On-Prem, und darauf musste ich die Applikation nicht drum kümmern. In der Cloud ist es genau umgekehrt. Wir haben Hardware ohne Ende und die Applikation muss sich darum kümmern. Das ist das eine.
Achim Heidelbrecht [00:38:22]:
Das zweite ist, immer wenn wir Handwerk machen, das machen wir on-prem, dann haben wir ganz viele Menschen da, die da arbeiten müssen und dann gibt es immer Probleme, dass man aus versehen was falsch konfiguriert und schon habe ich ein Compliance-Thema. In der Cloud kann ich industriell fertigen, also ich kann den IT-Admin disruptiv aus dem Spiel rausnehmen, weil ich vorher die Sache entwickle, normal durchteste wie eine Applikation und dann anwende. Und da hilft es natürlich enorm, weil ich natürlich ganz viele Dinge, die ich aus der Compliance nehme, vorab schon richtig durchentwickeln kann und keiner darf mehr drum rumfummeln in der Produktion. Und da kann Cloud enorm helfen. Infrastructure ist gut, das ist hier das Schlüsselwort. Aber man muss das eben beinhart durchexekutieren und die AWS-Konsole sollte man dann auch abschalten für die Produktionsaccount, es mal ganz klar und deutlich zu sagen.
Herbert Jansky [00:39:13]:
Ja, da bin ich bei, Achim. Adrian, lass uns mal über den Tellerrand schauen. Wir sprechen die ganze Zeit über Cloud und Versicherung. Wie ist es denn in anderen Branchen? Sind da die gleichen Herausforderungen? Sind die Branchen vielleicht weiter schon im Cloud? Kann man sich da etwas abschauen? Ist es vergleichbar?
Adrian Wnek [00:39:35]:
Also da es ein FSI-Podcast ist, halte ich mich jetzt natürlich etwas kürzer, aber es ist schon recht interessant.
Herbert Jansky [00:39:43]:
Uns dürfen auch andere Branchen hören.
Adrian Wnek [00:39:46]:
Ja, ja, das natürlich. Genau. Nein, also ich bin ja auch seit knapp über 10 Jahren auch in anderen Branchen im Non-FSI-Bereich aktiv. Und es gibt ja, es gibt immer vergleichbare Themen. Ich würde, wie ich vorhin schon gesagt habe, nicht sagen, dass wir bestimmte Phasen haben in bestimmten Branchen oder Verticals oder so was oder Deutschlandbereichen oder Deutschlandregionen. Das nein. Die regulatorischen Vorgaben, wie zum Beispiel durch die Bafin oder die, die wir vorhin aufgeführt haben, die sind natürlich schon sehr fokussiert auf das Thema FSI. Das heißt, vergleichbar mit Mittelstand gibt es sowas jetzt ja eher weniger.
Adrian Wnek [00:40:22]:
Wo ich aktuell sehr stark mit drin bin, ist bei mittelständischen Zulieferern zum Beispiel für die Automobilindustrie und da ist die Regulatorik BMW oder VW. Also wenn die sagen mach das, dann wird das so gemacht.
Herbert Jansky [00:40:35]:
Das heißt die Regulatorik machen die großen Player.
Adrian Wnek [00:40:39]:
Genau, also zum Beispiel bei dem Manufacturing. Natürlich haben wir im Energiesektor und Co. Gibt es natürlich auch noch andere externe Faktoren. Was aber interessant ist beim FSI, darauf würde ich ganz kurz gerne eingehen, der Innovationswille ist, glaube ich, überall gleich. Das heißt, wir haben keine großen Unterschiede. Bei den Versicherern sehe ich aber viel, dass wir große monolithische Systeme sehr häufig noch in der Organisation haben. Und dort sind sehr viele Prozesse zentralisiert. Das heißt, das unterscheidet wirklich die Versicherer, dass die immer im Keller noch dieses riesen alte System haben, was es recht schwer ist, dieses abzulösen.
Adrian Wnek [00:41:18]:
Das ist, glaube ich, der große Unterschied im FSI-Bereich. Was auf der Haben-Seite aber bei FSI sehr, sehr, also mir persönlich sehr ins Auge fällt, ist, dass ein sehr großer Wechsel von Führungskräften, von Versicherer A zu B, zu C, zu D, stattfindet, regelmäßig, und dadurch auch Erfolge, Ideen entsprechend auch weitergetragen werden. Das ist glaube ich im FSI-Bereich schon recht unik in der gesamten Branche, dass da so ein großer Wechsel ist. Und auch hier spielt zum Beispiel auch dieser Insurance Monday Podcast ja auch eine Rolle, dass ihr das Wissen entsprechend auch nicht für eine Organisation bereitstellt, sondern halt wirklich für die gesamte Branche. Und deswegen, also ja, es gibt vergleichbare Themen, Aber wie gesagt, jede Branche hat ihre eigenen uniken Herausforderungen.
Dominik Badarne [00:42:06]:
Und Richtung abschließend gehend, wie geht es denn nun weiter für euch beiden? Fertig oder Ruhestand oder Vollgas voraus?
Achim Heidelbrecht [00:42:15]:
Ja, Ruhestand habe ich ja schon gesagt. Ruhestand gibt es bei mir nicht. Also wofür auch? Du fällst in die Bedeutungslosigkeit und nur Kolfen, Rotwein trinken und Enkel betreuen, das fügt mich nicht aus. Also natürlich merke ich mein Alter, natürlich mache ich nicht mehr so viel wie früher, aber bei den neuen Themen muss man dabei sein. Und die Herausforderungen werden ja nicht weniger, sondern eher größer. Und die Orientierungslosigkeit ist riesig. Das ist vollkommen egal, ob man sich die Versicherungswirtschaft anschaut oder ob man in andere Branchen reinschaut. Erneuerbare Energien als Beispiel.
Achim Heidelbrecht [00:42:48]:
Also, man muss was tun. Und ich glaube auch, dass die Älteren, also so mein Jahrgang, sich nicht einfach aus der Verantwortung rausstellen kann, sondern wir müssen mitmachen. Wir müssen nicht mehr die erste Geige machen, wir müssen nicht mehr in der ersten Front sein, aber wenn wir gebeten werden, irgendwie mitzuhelfen, dann sollte man das tun.
Herbert Jansky [00:43:08]:
Adrian, ich nehme an, du musst weitermachen.
Adrian Wnek [00:43:11]:
Genau, ja, bei mir fehlen noch so knapp 20 Jahre. Das wird noch ein bisschen dauern. Aber das Schöne ist jetzt, man muss nicht unbedingt jeden Marathon mehr mitmachen. Das heißt, man kann auch die 100-Meter-Sprints einmal kurz einlegen, die Erfahrung nutzen für Abkürzungen. Das funktioniert ganz gut. Und aktuell ist wirklich das Thema Geschwindigkeit ausbauen ein sehr, sehr wichtiges Thema. Also jetzt, wo ich mich gerade viel mit beschäftige, ist das Thema Managed Services auch für den Fachbereich Aktuariat und Co., einfach die IT zu entlasten, dass wir da entsprechend vielleicht ein bisschen schneller vorangehen, dass die ein bisschen Zeit haben, alles soweit aufzubauen, aber der Fachbereich schon mal mit Cloud weitergehen kann. Also das sind interessante Ansätze.
Adrian Wnek [00:43:47]:
Zu tun gibt es glaube ich genug. Deswegen, was ich vorhin gesagt habe, naja, das Cloud-Thema durchgespielt, ja, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, es gibt immer noch extra Level, die man immer wieder nochmal findet, bei dem Bild zu bleiben.
Herbert Jansky [00:44:00]:
Jetzt kommen wir, wie Dominik gesagt hat, auch wirklich zum Ende des Podcasts und zum Schluss des Podcasts machen wir mal 2 Sachen. Erstens die famous last words, das heißt, was ist der Spruch, den ihr unseren Zuhörern mitgeben wollt? Vielleicht ein Spruch, ne Achim, der auch wieder weitere Dutzende Jahre hält. Und danach will ich natürlich von euch wissen, wo finden euch unsere Zuhörer, wenn sie euch erreichen wollen?
Achim Heidelbrecht [00:44:27]:
Ja, kann man ganz einfach machen. Ich zitiere erst mal Dr. Werner Vogels, den CTO von Amazon, der sagt, neue Technologien brauchen neue Konzepte. So, und das bedeutet für die IT, weg vom Handwerk, weg vom Künstlertum, hin zu industrieller Produktion von Infrastruktur und Anwendung. Und da geht's hin. Und wo man mich findet? Auf LinkedIn. Ab und zu, wenn ich Zeit habe, blogge ich auch zum Thema Compliance.
Herbert Jansky [00:44:57]:
Ja, lese ich auch ab und zu. Adrian, du?
Adrian Wnek [00:45:00]:
Ja, ich habe doch einige Tage über einen passenden Satz dafür jetzt nachgedacht. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich muss leider von der AWS etwas stehlen, einen Satz. Aber so im Nachgang, dieser Satz hat mich wirklich stark geprägt und er prägt mich eigentlich jeden Tag. Und zwar, es ist immer Tag 1. Und das begleitet mich eigentlich bei jedem Workshop, bei jedem Termin, auch privat bei vielen Veranstaltungen, Terminen und so weiter, Kundenkontakten. Es ist, glaube ich, ein wichtiger Satz, dass man nicht eine Routine einschleifen lässt, sondern es ist immer der erste Tag. Und das wollte ich gerne als Satz sozusagen festhalten. Wie man mich findet? Na ja, also gerne natürlich über LinkedIn, das auf jeden Fall.
Adrian Wnek [00:45:41]:
Und da meine Telefonnummer ohnehin relativ bekannt ist im FSL-Bereich, gerne anrufen. Ich kriege häufiger Anrufe mit, ja, du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht, aber ich habe von dem und dem deine Nummer. Also somit gerne anrufen, zu Tageszeiten natürlich und sehr gerne Kontakt aufnehmen.
Dominik Badarne [00:45:57]:
Sehr schön, das packen wir natürlich auch in die Shownotes und ist der Weg zu euch umso kürzer. Und an dieser Stelle nochmal wirklich vielen Dank für die sehr interessanten Insights, sehr praxisnah. Ich habe vieles mitgenommen. Ist auch nicht immer so selbstverständlich, dass man da auch mal hinter die Kulissen schauen kann. Und insofern auch danke Herbert an dich für die Fragen. Vielen Dank an alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Seid gespannt auf die nächsten Folgen, lasst uns gerne eine Bewertung da und wie immer macht's gut und bis zum nächsten Mal. Dankeschön.
Herbert Jansky [00:46:25]:
Untertitel im Auftrag des
Achim Heidelbrecht [00:46:29]:
ZDF für
Adrian Wnek [00:46:30]:
funk, 2017