
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
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Denn noch nie waren die Veränderungen der Digitalisierung so stark zu spüren. Banken und Versicherungen müssen sich mit Themen wie digitale Transformation, New Work, Disruption, Plattformen, InsurTechs und digitalen Geschäftsmodellen auseinandersetzen.
Mit Insurance Monday haben wir es uns zur persönlichen Aufgabe gemacht, alles Wissenswerte aus der Branche auf eine informative und unterhaltsame Art zu vermitteln. Unsere Hörer:innen profitieren von den Learnings und Tools erfolgreicher und inspiriender Macher:innen.
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Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Zwei Kapitäne, ein Ziel: Adam Riese und die Zukunft der digitalen Versicherung
In dieser Episode werfen wir einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Insurtech-Szene – mit besonderem Fokus auf Adam Riese. Julius Kretz hat die beiden Geschäftsführer Julian Grauer und Sven Tippelt zu Gast, um herauszufinden, wie sich Adam Riese trotz der aktuellen Herausforderungen am Markt – Stichwort: die Insolvenz von ELEMENT – behauptet und sogar als Erfolgsbeispiel hervorsticht.
Gemeinsam gehen wir der Frage nach, was Adam Riese konkret anders macht als andere Insurtechs: Vom innovativen „Versicherung-im-Schuhkarton“-Konzept, ihren digitalen End-to-End-Prozessen bis hin zur engen Verbindung mit dem Mutterkonzern Württembergische Versicherung wird deutlich, wie wichtig eine klare Positionierung, Prozessexzellenz und ein kompromissloser Kundenfokus sind. Dabei bleibt es nicht nur bei der Theorie: Julian und Sven geben persönliche Einblicke in ihren Arbeitsalltag, ihre Zusammenarbeit als „zwei Kapitäne auf einem Schiff“ und wie ihr Unternehmen Digitalisierung und Automatisierung tatsächlich zum Vorteil von Maklern und Endkunden einsetzt.
Auch aktuelle Branchentrends kommen zur Sprache – etwa die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und Kooperationen mit anderen Tech-Unternehmen, um innovative Lösungen schneller an den Markt zu bringen. Und für alle Adam Riese-Fans gibt’s on top noch einen Einblick in ihren neuen Insta-Kanal und die legendären Adam-Riese-Badeschlappen.
Freut euch auf authentische Geschichten, Anekdoten aus der Praxis und wertvolle Anregungen für alle, die die Zukunft der Versicherungsbranche mitgestalten wollen – oder einfach neugierig sind, wie Versicherung auf der „grünen Wiese“ heute schon funktionieren kann. Viel Spaß beim Zuhören!
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PPI – Inspired by Simplicity. PPI verbindet Fach- und Technologie-Know-how, um komplexe Finanzprojekte in der Versicherungs- und Bankenwelt unkompliziert umzusetzen. Mit über 800 Expert:innen, europaweit führenden Lösungen im Zahlungsverkehr und der Vision „From Paper to Pixels“ begleitet PPI ihre Kunden erfolgreich in die digitale Zukunft.
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Julius Kretz [00:00:00]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt.
Julius Kretz [00:00:27]:
Ein herzliches Hallo zu einer neuen Folge des Insurance Monday Podcast. Heute möchten wir die Welt der Injotechs bzw. Die eines Injotechs unter die Lupe nehmen. Die Branche und speziell Injotechs stehen vor großen Herausforderungen, wie die Insolvenz, jetzt vor kurzem, der Elementversicherung zeigt. Doch es gibt auch Lichtblicke und einen davon haben wir heute hier, nämlich Adam Riese. Adam Riese scheint einen anderen Weg eingeschlagen zu haben und zeigt, dass Erfolg in dieser turbulenten Zeit dennoch möglich ist. Was macht Adam Riese eigentlich anders und welche Lehren können andere Injotechs daraus ziehen? Das wollen wir heute gemeinsam mit den beiden Geschäftsführern von Adam Riese erkunden. Mein Name ist Julius und jetzt freue ich mich auf unsere beiden Gäste.
Julius Kretz [00:01:14]:
Hi Julian, hi Sven, schön, dass ihr heute die Zeit findet. Bevor wir starten, stellt euch doch bitte einmal kurz vor. Und Julian, du darfst gerne beginnen.
Julian Grauer [00:01:24]:
Hi Julius, vielen Dank, dass wir heute bei euch dabei sein dürfen. Name hast du schon gesagt, ich heiße Julian Grauer, bin 34 Jahre alt, seit knapp über neun Jahren jetzt Teil der W&W AG und seit zweieinhalb Jahren gemeinsam mit Sven in der Geschäftsführung von Adam Riese.
Julius Kretz [00:01:42]:
Super, wunderbar, herzlich willkommen. Dann rüber zu dir Sven.
Sven Tippelt [00:01:46]:
Hi Julius, ich freue mich riesig, dass wir es endlich geschafft haben, bei euch im Podcast zu landen. Ich verfolge euren Podcast schon eine ganze Weile. Mein Name ist Sven, genau, 46 Jahre alt, glücklich verheiratet, zwei tolle Kinder mit 14 und 17. Ich bin schon eine ganze Weile auch in der Versicherungswelt unterwegs. Ich habe mal Wirtschaftsinformatik studiert, seit 2017 bei Adam Riese mit dabei und seit 2022 mit Julian in der Geschäftsführung.
Julius Kretz [00:02:10]:
Cool, wunderbar. Jetzt sagst du, du hast Wirtschaftsinformatik studiert. Julian, ich würde dir den Ball noch mal rüberwerfen, Wo kommst du eigentlich her?
Julian Grauer [00:02:17]:
Ja, ich dachte, ich mache es ein bisschen, gestalte es ein bisschen kürzer, obwohl der Sven eigentlich sagt, ich lehne immer mehr als er. Ich habe mal Finanz- und Versicherungsmathematik studiert und sogar in den ersten zwei Jahren damals bei der WIRT.LEBEN eine Aktuarausbildung gemacht. Und dann bin ich ganz langsam, ich würde sagen, auf die dunkle Seite des Vertriebs abgetrifftet intern. Also vom Background her eher sehr technisch.
Julius Kretz [00:02:43]:
Es braucht immer so einen Zahlenmensch. Das finde ich ja super, dass du heute dabei bist und dennoch sagst, okay, die Seite ist vielleicht dann doch Du hast die Seite gewechselt und bist eher auf dem Vertrieb. Cool, superspannende Profile. Wir wollen euch beide ja noch ein bisschen mehr kennenlernen. Und dazu haben wir unser Format der schnellen Fünf. Und ich würde reinstarten, und Julian, vielleicht kannst du immer ganz kurz sich positionieren bei den schnellen fünf und Sven hinterher. Ich bin mal gespannt, ob ihr euch da versteht und ähnlich tickt oder durchaus anders unterwegs seid. Das wird auf jeden Fall spannend.
Julius Kretz [00:03:18]:
Julian, Tesla oder VW?
Julian Grauer [00:03:20]:
Ich fahre ein ID.4, also klar VW.
Julius Kretz [00:03:23]:
Ganz klar VW. Und Sven?
Sven Tippelt [00:03:25]:
Produktinnovation würde ich auf Tesla setzen.
Julius Kretz [00:03:28]:
Ah, Wahnsinn. Da ist schon die erste Differenz. Wahnsinn. Cool. Digitales Fotoalbum erstellen oder nostalgische Papierfotos im Schrank aufbewahren? Julian.
Julian Grauer [00:03:39]:
Wir sind mit der Kombi unterwegs als Familie, weil wir machen Fotobücher.
Julius Kretz [00:03:45]:
Und Sven?
Sven Tippelt [00:03:46]:
Aufgrund der Menge, digitales Fotoalbum, bis auf den Jahreskalender für Familie, das gibt's tatsächlich in Papierform.
Julius Kretz [00:03:53]:
Super, den tippelt Familienkalender. Den können wir nachher ja verlosen vielleicht.
Julian Grauer [00:03:58]:
Oh ja!
Julius Kretz [00:04:01]:
Super. Finanzberatung oder lieber Online-Recherche und Online-Abgeschlossen? Julian?
Julian Grauer [00:04:08]:
Also wenn es mich privat geht, ist, glaube ich, die richtige Antwort vor allem Finanzberater, aber sicherlich in Kombination, dass man sich auch kurz online mal umschaut.
Julius Kretz [00:04:17]:
Super. Und Sven, wie handhabt ihr das in der Familie?
Sven Tippelt [00:04:20]:
Ich glaube, es kommt einfach auf die Sparte an. Ich glaube für Composite definitiv Online-Recherche. Bei Leben krankenversicherung ist es dann doch noch ein bisschen anders. Da ist eher der Finanzberater.
Julius Kretz [00:04:30]:
Super. Trifft man euch im Urlaub eigentlich zusammen? Also, die nächste Frage ist, Berge oder Meer? Julian?
Julian Grauer [00:04:38]:
Du wirst uns nicht zusammen treffen, weil meine Antwort ist Berge. Und Svens Antwort wird wahrscheinlich Meer sein.
Sven Tippelt [00:04:45]:
Definitiv Meer, wegen allein dem Bootfahren.
Julius Kretz [00:04:49]:
Ach, dem Bootfahren sogar. Ja, sehr schön, cool. Also ich meine, ihr habt wahrscheinlich auch genug tagtäglich miteinander zu tun, dann muss es ja auch nicht der Urlaub noch sein. Insofern finde ich sehr charmant, ja. Prozesseffizienz oder Kundenfokus? Die Frage ist spannend. Julian.
Julian Grauer [00:05:07]:
Gut, was soll ich jetzt als Vertriebler da antworten? Ganz klar Kundenfokus. Das werden wir heute aber noch ein paar mal sehen. Ich meine, wir sind ja sozusagen immer in Doppelrolle da. Wir haben Verantwortlichkeiten innerhalb von Adam Riese und wir sind gleichzeitig die Geschäftsführung. Da kann Effizienz nicht egal sein, aber an sich erstmal Kundenfokus first. Wenn wir nichts verkauft bekommen, kann ich so effizient sein wie möglich. Es bringt nichts.
Julius Kretz [00:05:29]:
Und Sven, Ich brauche dir die Frage wahrscheinlich nicht zu stellen.
Sven Tippelt [00:05:31]:
Ne, ich würde tatsächlich spontan sagen Prozesseffizienz wegen Kundenfokus. Sonst bringt das am Ende des Tages ja nichts.
Julius Kretz [00:05:41]:
Auch charmant, ja. Gucken wir gleich mal rein, da werden wir jetzt tiefer einsteigen. Aber bevor wir ins Detail gehen, Julian, vielleicht nochmal in deine Richtung gefragt, gib uns doch mal kurz einen Überblick, was ist Adam Riese, wo kommt ihr her? Und mich persönlich würde natürlich interessieren, Startup oder vielmehr Injotag, Fintag? Und gleichzeitig habe ich wahrgenommen, da steht ein großer Konzern im Hintergrund. Vielleicht kannst du noch was zur Finanzierung sagen.
Julian Grauer [00:06:10]:
Sehr gerne. Wir stellen uns selber immer als Versicherung im Schuhkarton vor, da wir bei Adam Riese im Prinzip bis auf Teile in der Produktentwicklung, insbesondere was die Kalkulation angeht, alles selber machen. Du hast es gerade schon angerissen, wir sind 100%ige Tochter der württembergischen Versicherung AG, Was denke ich in der Breite nicht unbedingt der Fall ist. Gibt es auch andere Modelle der Finanzierung, aber wir gehören quasi zu 100 Prozent zu einem etablierten Versicherer. Wir sind rein rechtlich gesehen Assecurateur. Da hattet ihr letztes Jahr mal eine Folge, wo schon in die Welt reingeblickt wurde mit den Damen von der SIA. Und das ist eben bei uns auch das Modell, da wir kein eigener Risikoträger sind, sondern auch seit ich sage immer 70 ohne es mal geschaut zu haben steht eben, Risikoträger ist die württembergische Versicherung. Adam Riese gibt es seit 2017, der Sven ist seit Anfang an dabei, er hat es vorher gesagt, ich seit 22.
Julian Grauer [00:07:08]:
Was machen wir inhaltlich? Wir haben eigentlich alle Produkte aus der Composite Sparte, die ein Otto-Normalverbraucher braucht, außer Kfz. Also eine Privathaftpflicht, Hausrat, Unfall, Rechtsschutz, Wohngebäude. Und wer ein Fahrrad hat, vielleicht Bike und wer ein Hund hat, die Hundehalterhaftpflicht. Wir sind knapp über 60 Leute und haben inzwischen über 400.000 Kunden. So sind wir aktuell aufgestellt und unterwegs.
Julius Kretz [00:07:36]:
Jetzt hast du gesagt, Versicherung im Schuhkarton. Vielleicht kannst du da noch ein bisschen was zu sagen. Warum genau dieses Bild? Also Wie kommt der dazu?
Julian Grauer [00:07:48]:
Ja, ich glaube, es ist nicht ganz unentscheidend. Wir sagen das deswegen, weil wir im Prinzip wirklich bis auf insbesondere rund die Kalkulation, weil wir das natürlich gemeinsam im Risikoträger machen, den Rest alles selber machen. Unser Markenauftritt, ein Großteil vom Vertrieb, da arbeiten wir mit dem Maklervertrieb von der Württembergischen zusammen. Großteil der Operations und so weiter und so fort. Das heißt, es findet alles unter dem Emblem Adam Riese statt und wenn der normale Kunde, der jetzt ein Branchenkenner ist, mit uns zusammen trifft, hat er das Gefühl, er hat es mit einer Versicherung zu tun, weil er eben schon, welcher normale kennt den Begriff Risikoträger? Eigentlich niemand, der sieht Adam Riese, so treten wir nach außen auf, so findet er uns im Internet, so findet er uns auf Vergleichsportalen. So findet er uns, wenn er bei einer Maklerin oder einem Makler sitzt. Und deswegen sagen wir das immer, weil es genau beschreibt, was wir sind. Wir haben wirklich alle Funktionen bei uns.
Julius Kretz [00:08:45]:
Mhm, cool. Sven, mal rüber zu dir. Jetzt habt ihr dann ein Setup gewählt, wo ein Corporate im Hintergrund ist. Vielleicht kannst du mal beleuchten, inwiefern ist der Plan aufgegangen, den ihr als Injotech habt? Also, was sind die Vorteile tatsächlich aus diesem Setup und wie erfolgreich seid ihr eigentlich mit dem, was ihr euch vorgenommen habt?
Sven Tippelt [00:09:10]:
Ja, gute Frage. Ich würde sagen, Adam Riese macht einiges anders als viele klassische Versicherer. Das ertragreiche Wachstum, das wir jetzt sag ich mal die letzten sieben Jahre auch hinter uns haben, zeigt uns, dass es gut funktioniert. Ein paar Punkte, die sicherlich wichtig und gut sind, ist, ich würde es mal Digital First nennen. Adam Riese hat von Anfang an, ist da digital gedacht, sei es die Prozesse, die Produkte, die Kommunikation. Die zeigen einfach, dass die digitalen Kundenerwartungen, dass es da die vorhanden sind, da perfekt darauf zugeschnitten ist in der Kombination, dass wir einfach auch markentechnisch von Rückendeckung der W&W Gruppe profitieren, was Stabilität und Vertrauen gibt. Wir haben auch immer versucht, bei den Produkten, die wir gebaut haben, kein MeToo zu haben, sondern ein bisschen was doch anders zu machen, dass wir den Fokus auf Einfachheit und Transparenz herbeigeführt haben, dass wir sagen, keine komplizierten Versicherungsbedingungen, das gar nicht so einfach ist im deutschen Versicherungsmarkt, das weißt du sicherlich auch selber, aber dass tatsächlich die Tarife verständlich und klar strukturiert sind. Die Unabhängigkeit, die Julian auch vorhin schon erwähnt hat, ist super wichtig, dass gerade in einem Konzern man schnell auf Veränderungen reagieren kann.
Sven Tippelt [00:10:25]:
Das heißt, eine hohe Anpassungsfähigkeit ist unheimlich wichtig, sei es Produkt oder Prozess, so dass wir auch in die Lage versetzt sind, tatsächlich auch agieren zu können und nicht nur reagieren. Dass wir sagen, hey wir sehen da eine Möglichkeit, ein Potenzial, lassen uns da reingehen und das relativ schnell und autark auch entscheiden können. Das ist, glaube ich, super wichtig Und das Thema Kundenorientierung kam vorhin schon mit Kundenfokus bei den schnellen fünf. Das wirklich vom UX-Design bis hin zu Schadenmeldungen, uns sehr stark am Kunden orientieren. Ich glaube, wir waren damals auch die ersten, die ein tägliches Kündigungsrecht eingeführt haben. Also sozusagen, das zwingt einen tatsächlich eine Kundenorientierung aufrecht zu erhalten, weil die über 400.000 Kunden, die wir zwischenzeitlich haben, können potenziell von heute auf morgen weg sein.
Julius Kretz [00:11:11]:
Das heißt, die Vorteile, wenn ich es nochmal für mich zusammenfasse, ihr habt eigentlich einen starken Partner im Hintergrund, die Mutter, die letztendlich auch Vertrauen am Markt hat, gleichzeitig, ne, gewachsene Strukturen. Und ihr seid so das, das, das Schnellboot, äh, in dem, in der Sphäre, was dann Schnelligkeit, Anpassungsfähigkeit in diesen sich wandelnden Markt ja auch erforderlich macht. Und da geht ihr quasi rein in diesem Bereich und bildet es ab. Vielleicht kannst du noch ein bisschen Also A, die Frage alles richtig wiedergeben. B, die Frage, vielleicht kannst du noch ein bisschen was dazu sagen. Was ich spannend finde, ist die Frage, ihr teilt euch ja denselben Markt ein Stück weit. Inwiefern grenzt ihr euch ab? Oder vielmehr, wo liegt jetzt die Chance darin, dass ihr eigentlich ein Produktgeber im Hintergrund und gleichzeitig zwei Vertriebsmarken oder vielmehr ein Assi-Kurateur und die klassische Marke? Vielleicht kannst du da noch ein bisschen was zu sagen.
Sven Tippelt [00:12:12]:
Ja, sehr gerne und auch super wichtige Frage, weil ich glaube, dass es für den langfristigen Erfolg, glaube ich, fundamental wichtig, dass man keine Kannibalisierung hat in dem Markt. Die Württembergische Versicherung ist ein klassischer AU-Versicher. Das heißt, die bedienen heute die großen Vergleichsportale nicht, sind wenig bis gar nicht mit einer eigenen Präsenz im Internet, wo ich tatsächlich Produkte abschließen kann und auch tatsächlich im Privatkunden-Komposit-Bereich im Maklermarkt zieht sich die Württembergische immer weiter zurück und wir werden dort strategisch positioniert. Das heißt, es gibt W&W-weit eine klare strategische Positionierung von Adam Riese, dass es keine Kannibalisierung gibt. Dass man sagt, ich meine es kann sicherlich Strategien geben, irgendwie zwei Marken verkaufen mehr als eine Marke. Am Ende des Tages gibt es glaube ich aber sonst nur unnötige Diskussionen, da haben wir eine ganz klare Aufstellung und das hilft einfach an ganz vielen Stellen, wie wir dann den Markt bearbeiten und das ist sinnvoll und gut.
Julian Grauer [00:13:12]:
Es ist kein wünsch dir was, ich glaube das ist auch noch mal wichtig von der Message her, sondern wir können natürlich darauf schauen, wo unsere Kunden herkommen und wir können an den Zahlen belegen, dass ein sehr kleiner Prozentsatz, einstelliger Prozentsatz eben gegebenenfalls von der Wirt kommt. Zum Beispiel ich, bin da auch auf der Liste drauf, der inzwischen bei Adam Riese teilweise versichert ist. Aber es ist wirklich ein sehr kleiner Prozentsatz und nicht der Wunsch ist Vater des Gedanken, sondern wir beweisen das. Es sind zwar an sich vergleichbare Produktportfolios, wenn wir jetzt den Komposit-Privatbereich nehmen, aber ebenso unterschiedliche Zugangswege zum Markt, dass es nahezu überschneidungsfrei ist.
Julius Kretz [00:13:54]:
Ja cool. Und auch wenn du sagst nahezu überschneidungsfrei, ich meine, ich stelle mir vor, so Digital-First-Ansatz, Produktflexibilität, Anpassung, das waren ja so die Stichworte, die ihr genannt habt. Jetzt guck ich mal so in Richtung der klassischen A.O. Weckt ihr da Begehrlichkeiten oder vielmehr entfacht ihr auch das Potenzial, dass man sagt, okay, auch aus dem klassischen W-und-W-Kontext fängt man an, sich zu orientieren oder mehr auch in diese Richtung zu gehen.
Julian Grauer [00:14:23]:
Wenn du da Richtung, ich nenne es jetzt mal, Vermischung anspielst, da gibt es bei uns eine klare Trennung. Es gibt auf der einen Seite die Marke Württembergische, die unter anderem unserer Ausschließlichkeit bedient wird, aber ja auch noch ein paar anderen Vertriebswegen. Und es gibt dann Adam Riese und Stand heute ist es quasi weder angedacht noch findet statt, dass jemand, der zum Beispiel für die Aktivität der Württembergischen tätig ist, seine Kunden auch mit Produkten von uns versorgt. Sondern da haben wir eben genau diese Trennung, die ich vorher beschrieben habe. Auf der einen Seite die Marke der Mutter und wir dann abgegrenzt in den Bereichen, die Sven genannt hatte, mit dem Thema Internet und Maklermarkt, Komposit, Privat.
Sven Tippelt [00:15:07]:
Bei den Produkten ist es tatsächlich eher so, dass in der Vergangenheit mal das eine oder andere bei uns ausprobiert wurde. Wir haben gesagt, hey, können wir das auch für uns übernehmen? Jetzt, wenn ich gerade an das Thema Drohnenversicherung in der Privata-Pflicht denke, waren wir da die Vorreiter, das mal auszuprobieren, das Risiko einschätzen zu können, weil man einfach keine Erfahrungswerte hat und da profitiert man dann schon immer wieder voneinander.
Julius Kretz [00:15:28]:
Cool, also so ein Stück weit das Innovationslab für das eine oder andere Thema. Oder vielmehr Transformationsbooster, kann man ja vielleicht sagen.
Sven Tippelt [00:15:39]:
Ja, Transformationsbooster würde mir persönlich besser gefallen. Cool.
Julius Kretz [00:15:43]:
Sehr schön. Ähm, Dann lasst mal noch eine Etage tiefer gehen. Ihr sagt ja, digitale eure digitalen Prozesse, die machen den Unterschied. Ähm Wo setzt ihr denn jetzt konkret bei Adam Riese digitale Prozesse ein? Klammer auf, Ihr seid digital first, also wahrscheinlich überall. Die Antwort kann ich mir selber geben. Aber was macht ihr anders?
Sven Tippelt [00:16:07]:
Ja, also ich glaube auch, wenn wir jetzt auf den Versicherungsmarkt in Deutschland schauen, komposizeitig da irgendwie ein USP zu generieren, ist schon echt schwierig, der auch wirklich einen Mehrwert bringt und der kann schnell kopiert werden. Was nicht so schnell kopiert werden kann, ist dadurch, dass wir auf der grünen Wiese anfangen durften, tatsächlich den einen oder anderen digitalen Prozess, wo wir keine alten Zöpfe abschneiden müssen, sondern dass wir sagen, wirklich von Angebot über die Polizierung in quasi Echtzeit, Änderungen von Verträgen 24-7 in einem Kundenportal, eine Online-Schadenanmeldung, die übergreifende Kommunikation wirklich, das wäre bis hin zur Beendigung des Versicherungsvertrags. Da habe ich damals gesagt, es muss quasi so einfach sein wie bei Netflix, dass ich sage, ihr Abo beenden, kündigen, dass wir am Ende des Tages, wir keinen Aufwand haben und der Kunde es auch so einfach wie möglich hat. Deswegen denken wir tatsächlich dort auch in den Produkten schon, wie kann das digital abgebildet werden, weil natürlich auch das digitale Geschäftsmodell hat natürliche Grenzen. Wir können, wir machen, ich sage Stückzahlgetriebenes, einzeln vertragliches Geschäft und das vor allem standardisiert. Das heißt die Württembergische ist gerade im Firmenkundenbereich bekannt, immer eine Lösung zu finden. Das wird bei uns unmöglich sein. Einfach so eine Konstellation ist ein ganz anderes Setup.
Julius Kretz [00:17:22]:
Also ein Stück weit ist bei euch muss es maximal skalierbar sein. Genau. Jetzt hast du ja so ein paar Beispiele genannt und mir persönlich geht das Herz auf oder viel mehr sage ich zurück zu der Frage, Kundenzentrierung versus Prozesseffizienz, ein gutes Beispiel. Kundenzentrierung first und dann die Prozesse auslegen, auch was das Thema Kündigung angeht. Du hast es mit Netflix verglichen. Vielleicht kannst du noch mal so ein bisschen in dich in eine Person reindenken, die jetzt entweder über einen Makler oder auch über den Direktkanal kommt und da mal skizzieren, wie sieht denn so ein End-to-End-Prozess aus? Also wie muss ich mir das als Kunde bei euch vorstellen?
Sven Tippelt [00:18:03]:
Ja, jetzt nehmen wir mal die Situation an, wir nehmen zusammen einen Podcast auf und ich bin bei dir im Studio und aus Versehen schmeiße ich dein Mikro runter und es geht kaputt. Ja, jetzt mal ganz realistischen Fall, Ich sage kein Problem, ich bin bei Adam Riese privathaftlich versichert. Ja, mache ein Foto mit meinem Handy von dem kaputten Mikro und fülle die Online Schadenmeldung aus und innerhalb von einer Minute, sofern ich eine E-Mail-Adresse habe, bekommst du eine E-Mail und kannst noch zusätzlich etwas ergänzen. Auch vielleicht sogar eine Rechnung hochladen, ja, so dass, wenn der Schaden angelegt ist, alle Informationen, durch die ich durchgeführt werde, selbst wenn ich von Versicherung keine Ahnung habe, dass der Schadensachbearbeiter, wenn er den Schaden sieht, alle Informationen vorhat, tatsächlich dann den Dienstleister zu beauftragen, den Schaden auszuzahlen, dass dort quasi gar keine Liegezeiten mehr möglich sind, notwendig sind. Das ist glaube ich unheimlich wichtig, weil auch in der Versicherungsbranche, wenn ich gerade meine Kinder schaue, mit 14 und 17, die haben es einfach nicht gelernt zu warten. Die kennen das nicht. Wenn die etwas anschauen wollen, wir hatten gerade das Thema Netflix, dann schauen sie es einfach an, wann sie es wollen und wo sie es wollen. Und sowas kommt, glaube ich, auch immer mehr auf die Versicherung zu.
Sven Tippelt [00:19:18]:
Im Banking-Bereich ist es, glaube ich, noch ein bisschen früher gestartet. Aber da richten wir uns einfach ein Stück weit drauf aus. Und wenn wir jetzt gerade noch den Makler ins Spiel bringen, das Schöne ist, wenn ich die Schadenmeldung selber mache als Versicherungsnehmer, kriegt der Makler automatisch eine Information. Oh, Sven Tippelt hat eine Privathaftpflicht, einen Schaden gemeldet an dem Tag. Und kriegt dann auch eine Schadenstatus-Tracking-Information. Ah, jetzt wurde ein Dienstleister beauftragt. Das heißt, wir nehmen quasi alle Prozessbeteiligten immer wieder mit. Auch du kriegst als Geschädigter eine Information, ah ok, so viel Restbetrag wurde zum Beispiel ausgezahlt oder es wurde eine Dienstleiste beauftragt, sodass wir dort versuchen auch immer alle mitzunehmen.
Sven Tippelt [00:19:59]:
So wie bei Amazon und Tracking, dass du weißt, ich habe es bestellt, das warenhaus wird versendet, kommt morgen an, dass man quasi sich da stückweit orientiert, auch wenn es eine andere Branche ist.
Julius Kretz [00:20:13]:
Klingt zu schön wahr zu sein, nein. Das ist ja das auf der grünen Wiese so tatsächlich aufgebaut habt. Eine Sache muss ich noch mal nachfragen. Du hast dann gesagt, okay, vorne bei dem Thema, die Informationen kommen, ich sag mal, vollständig zum Sachbearbeiter, hast du gesagt. Wie seid ihr da gestuft beziehungsweise andersrum gefragt? Wie viel läuft denn dann in der weiteren Verarbeitung auch digital oder gar automatisiert und dunkel?
Sven Tippelt [00:20:41]:
Das ist tatsächlich ganz unterschiedlich, da du ja unterschiedliche Sparten und unterschiedliche Komplexität hast. Also bei einem Privathaftdurchschaden jetzt bei unserem Fall, den wir gerade haben, ist es glaube ich relativ einfach. Der kann innerhalb von vielleicht sogar am selben Tag abgearbeitet und geschlossen werden. Wenn es quasi kein Betrugsfall ist, wenn da nichts anschlägt, geht es relativ automatisiert. Wenn ich jetzt vergleichbar einen Wohngebäudeschaden nehme, wo ich sage, oh da habe ich, ich muss eine Lokal-Leckage-Ordnung beauftragen, weil dort irgendwo eine Wand feucht ist, dann zieht sich das tatsächlich über mehrere Wochen, was aber gar nicht jetzt an der eigentlichen Schadenbearbeitung, sondern an der Sache an sich liegt. Deswegen ist es tatsächlich sehr, sehr unterschiedlich. Wichtig ist uns, dass man quasi überall, wo jemand Drittes beteiligt ist, möglichst wenig Liegezeiten sind. Und das ist, glaube ich, das, was das Besondere ist, dass man sagt, Die Informationen sind da, ich kann quasi jemanden beauftragen, da muss niemand eine E-Mail schreiben, sondern wenn die Metainformationen vorhanden sind, für uns, für den Dienstleister, für den Makler werden die an die jeweiligen Stellen weitergeleitet, ohne unser Zutun.
Sven Tippelt [00:21:42]:
Und gerade wenn wir jetzt hier den Podcast aufnehmen, kommen Anträge rein, das merkt niemand von uns, es werden Schäden aufgenommen und man braucht niemanden, der da am Rechner sitzt. Das machen alles die Maschinen.
Julius Kretz [00:21:54]:
Julian, ich werfe den Ball nochmal rüber zu dir. Prozesse haben wir jetzt viel schon gehört vom Sven. Wie würdest du denn Prozessexzellenz für euch definieren? Und ergänzende Frage direkt hinterher, welche Rolle spielen denn digitale Prozesse auch im Alltag von Maklerinnen und Maklern? Und was tut ihr da neben dem Thema, was ich auch sehr beeindruckend finde, dass der Makler da mit immer im Boot ist, ne? Also mit den Informationen, Geo-Tracking oder Schadentracking, wie auch immer man es bezeichnen möchte. Vielleicht kannst du zu den zwei Themen noch kurz was sagen.
Julian Grauer [00:22:34]:
Janne, fangen wir ganz kurz bei uns an. Was bedeutet das eigentlich für uns? Sven hat gerade schon ein wunderbares Beispiel erzählt, dass wir da wirklich relativ konsequent denken und handeln wollen. Wichtig ist, glaube ich, in so einem Insider-Podcast, hört ja niemand zu, auch mal zu erwähnen, manches ist natürlich auch noch nicht ganz so, wie wir uns das wünschen und wir arbeiten jeden Tag hart daran, dass es noch besser, noch schneller wird und da hilft Digitalisierung einfach. Und da kommen wir auch zum springenden Punkt, was bedeutet es für uns, auch da exzellent zu sein? Ich muss eben auch vieles drumherum schon im Prozess denken. Als Beispiel kann man da nennen die Unfallversicherung, die wir seit letztes Jahr am Markt haben. Hier hatten wir die interne Fragestellung, wie wir es mit den Gesundheitsfragen machen und da haben wir lang auch gerungen, dass wir das hinbekommen haben, dass unser Unfallprodukt keine Gesundheitsfragen hat, weil es eben den Vorteil hat, dass ich keine abfragen muss. Das heißt, ich bin im Abschluss komplett ungehemmt. Ich gebe die Sachen vom Kunde ein, ich drücke auf abschließen und es geht auf jeden Fall durch, weil ich nicht noch zwei Seiten ausfüllen muss, warten muss bis eine Risikoprüfung erfolgt ist und so weiter.
Julian Grauer [00:23:45]:
Das heißt quasi schon beispielsweise im Produktdesign kann ich nachher den Prozess verankern. Wenn ich jetzt ein sehr kompliziertes Produkt baue, dann wird mein Prozess danach nicht besser. Das heißt, man muss die ganze Organisation auf das Prozesse-Thema ausrichten. Und dann ist die ganz große Frage ja immer, wozu eigentlich? Und ich sage immer, natürlich machen wir das auch aus Effizienzgründen, weil es kostet weniger, wenn Computer was macht, wie wenn Mensch was macht. Aber wir wollen echten spürbaren Mehrwert draußen bei den Maklerinnen und Maklern, die mit uns zusammenarbeiten. Und wenn wir draußen unterwegs sind, ich bin ja viel unterwegs auf vielen Veranstaltungen für viele Gespräche, eben hier ein Brennglas zu bilden, was braucht man denn von uns, ist es ganz klar, dass die Digitalisierung in den Marktloh- Büros immer weiter voranschreitet und was wir feststellen in einigen Gesprächen ist, ich muss aber auch die Grundlage dafür abbilden. Extrem Beispiel, das wir dieses Jahr hatten, war jemand, der quasi völlig automatisiert aufgrund seiner Daten im Maklerverwaltungsprogramm ein WhatsApp-Bot bespielt, der in der Kundenkommunikation steckt. Ein Maklerbaut, das ist nicht eine Versicherung oder so, sondern ein Maklerhaus.
Julian Grauer [00:25:02]:
Echt krass, was da heutzutage alles möglich ist. Dafür ist er aber massiv davon abhängig, dass er eine gute Datenversorgung in sein Verwaltungsprogramm bekommt. Wenn die Daten dort nicht vernünftig auslesbar sind, keine gute Qualität haben usw. Usf., funktioniert sein ganzer Funnel dahinter nicht. Und deswegen sagen wir, das hat nichts mit Selbstzweck bei uns intern zu tun oder ein Stück weit ist das ja auch eingepreist, so dass man ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hinbekommt, sondern es muss ein echter Mehrwert draußen spürbar sein für die Menschen, die mit uns zusammenarbeiten.
Julius Kretz [00:25:37]:
Ja, stark. Vielleicht noch eine Frage. Ihr habt es in den Stellen fünf auch einheitlich beantwortet. Es gibt Produkte, die werden eher online abgeschlossen. Ich sag mal, im Composite-Bereich eher so die Eco-Produkte, die einfach konsumierbar sind. Und gleichzeitig gibt's ja auch immer den Bedarf an Beratung. Wenn wir jetzt mal skizzieren, Ihr habt diese zwei Wege, B2C und B2B, über den Makler quasi. Im Maklermarkt ist mir klar, da gibt es einen persönlichen Ansprechpartner.
Julius Kretz [00:26:08]:
Und wenn's über die, sagen wir, Haftpflicht hinausgeht, dann ist der Weg kurz. Wie geht ihr denn damit im Direktbestand? Also, ihr habt Kunden, die schließen jetzt eine Haftpflicht ab, online direkt, Adam Riese. Und Daten hast du ja auch genannt. Da ist jetzt der Bedarf irgendwie nach einer Lebensversicherung, einer Krankenversicherung. Gibt es da eine Verbindung zwischen den Wegen? Also spielt ihr das aktiv im Sinne von Omnikanalvertrieb? Das gibt
Julian Grauer [00:26:39]:
es bei uns heute gar nicht, weil der Kunde, der auf adamriese.de kommt und wirklich dort selbstständig abschließt, der sieht ja, dass wir quasi bartentechnisch gesehen nur Komposite im Angebot haben. Und es ist Stand heute weder angedacht noch möglich, dass wir in irgendeiner Art und Weise solche Leads veredeln. Die bleiben dann bei uns, die schließen zuhaftlich im Idealfall noch einen Unfall und einen Hausrat ab. Aber wenn die jetzt einen Bedarf an Risiko leben oder eine BU oder was auch immer haben, dann werden die auf anderen Wegen fündig wie bei uns. Also wir ruten das weder irgendwelchen Vertriebspartnern zu noch Richtung Württembergische, sondern treten da komplett eigenständig auf.
Julius Kretz [00:27:21]:
Verstanden, ja. Und jetzt wollt ihr mit digitalen Prozessen im Maklermarkt auch überzeugen. Du hast so ein paar Beispiele genannt im Maklerverwaltungsprogramm und wie hinten raus das veredelt wird. Wo macht ihr da den Unterschied? Also ich sag mal, die Anforderungen sind glaube ich klar am Markt, was so ein Makler sich wünscht oder ich sag mal gerade die, die du jetzt erwähnt hast, die da etwas zukunftsgerichteter sind. Was habt ihr da als vielleicht Vorsprung, auch durch den Greenfield-Approach?
Sven Tippelt [00:27:55]:
Also ich glaube, die Herausforderung, wenn wir auf Composite schauen, ist, wenn wir auf das Thema Kortage schauen, gerade für den Makler bleibt da nicht viel übrig. Unsere Single-PHV kostet 45, 95. Das kannst du dir mal ausrechnen. Wir sagen zwar, im Komposit ist die Kortage immer eher mäßig, aber dafür regelmäßig. Aber was am Ende des Tages für den Versicherer als auch für den Makler übrig bleibt, ist sehr überschaubar. Das heißt, du musst natürlich gucken, dass der Prozess so effizient wie möglich läuft, dass da nicht so viel Zeit und somit Geld verschwendet wird oder kosten darf. Das heißt, vom Antragsprozess über die Qualität der Daten, was wir vorhin schon gesagt haben, ist es super wichtig, dass der Makler keine PDF-Dokumente öffnen muss, sondern mit Metainformationen schon versorgt wird, dass du gar nicht den Bedarf hast. Dass er erkennt, okay, das ist ein Mahnungsdokument im Erstbeitrag oder Folgebeitrag oder die zweite Mahnung schon oder ein Inkasso-Störfall, dass es das Konto nicht mehr gibt.
Sven Tippelt [00:28:55]:
Da kann ich als gutes Marktwertverwaltungsprogramm darauf reagieren nach dem Motto, hey, das ist doch jetzt ein Aktionspunkt für mich zu sagen, ich rufe mal Sven an und sage, du, kann das sein, dass du dein Konto gewechselt hast? Oh ja, stimmt, habe ich vergessen zu melden. Und wie geht es dir sonst so? Das heißt, erzähle ich eher die ein oder andere Idee mit ordentlich hochwertigen qualitativen Daten, die Programme oder die Beteiligten zu versorgen. Das ist die große Herausforderung, glaube ich, aktuell.
Julian Grauer [00:29:21]:
Wir reden immer von einstuchigen Prozessen. Und als Beispiel zum Beispiel auch unsere Sofortpolize, die in manchen Rechnungen schon verfügbar sind. Makler schließt ab, sieht sofort die Polizei, Kunde ist versorgt, Fall erledigt. Ich muss nicht irgendwann gucken, ist alles da, sondern quasi in dem Moment weiß ich, es ist erledigt. Keine Vorlage in Outlook, nichts, gar nichts mehr. Und das erleichtert halt den Alltag wirklich, weil ich keine Liste führen muss, an was ich noch denken muss, sondern, auch Schwäbisch würde man sagen, der Fisch ist geputzt, ich kann mich ums nächste kümmern.
Julius Kretz [00:29:58]:
Und da ist das Schwäbisch wieder. Ich liebe es. Super. Sehr gut. Lassen Sie es noch mal so von der Company zurück zu euch. Ich hätte da noch eine persönliche Frage. Ich mein, beeindruckend, was ihr aufgebaut habt und wie ihr unterwegs seid. Wie ist das mit euch so zusammen? Also Urlaub macht ihr ja schon mal nicht zusammen, habe ich gelernt, das ist ja schon mal positiv.
Julius Kretz [00:30:22]:
Aber ich meine, zwei Kapitäne, ein Schiff, wie funktioniert das? Sven, vielleicht du mal zuerst.
Sven Tippelt [00:30:30]:
Es funktioniert sehr gut, denn wir ticken relativ gleich. Manchmal fällt er mir ins Wort, wie gerade eben, aber dadurch, dass wir eine Versicherung im Schuhkarton sind, wie Julian gesagt hat, ist es unheimlich Vielschichtig, was wir zu tun haben. Wenn ich einfach schaue bei mir das ganze Thema Operations, sprich Bestand- und Schadenbearbeitung, die wir selber machen. Alle IT-Themen, die du sicherlich in so einem System einfach hast, die bei uns zum Beispiel Business Integration heißt und gar nicht IT, zeigt einfach, dass wir da kein Fachbereich und IT-Trennung haben. Das gibt es bei uns so nicht. Deswegen ist es tatsächlich sehr, sehr vielschichtig, dass ich sage, ich habe nicht das Gefühl, als wäre es nur ein Schiff, sondern eher ganz viele kleine Schiffe, die zu einer Flotte zusammenkommen. Und die versuchen wir zu koordinieren ein Stück weit.
Julius Kretz [00:31:20]:
Schönes Bild, ja. Sehr schönes Bild.
Julian Grauer [00:31:22]:
Wenn ich ergänzen darf.
Julius Kretz [00:31:24]:
Ja, gerne ergänzen. Du musst ihm auch nicht ins Wort fallen. Er war ja fertig. Ergänz gerne. Und ich würde es noch koppeln mit einer weiteren Frage. Nämlich der Frage, lass mal den Blick nach vorne werfen, KI ist in aller Munde. Injonex steht demnächst an, und Gen AI wird mit Sicherheit im Fokus stehen. Vielleicht kannst du da noch was zu sagen in Ergänzung zur Kapitänsfrage.
Julius Kretz [00:31:48]:
Wie ihr auf das Thema KI schaut oder wo ihr schon unterwegs seid?
Julian Grauer [00:31:53]:
Bleiben wir noch kurz bei den Kapitänen. Ich kann mir mindestens aktuell überhaupt nicht vorstellen, wie das wäre, allein das zu machen. Sven hat schon gesagt, es sind so viele Themen. Ich glaube, am meisten leiden unsere Mädels darunter. Und der Anhang, sprich die Kinder. Ich glaube, Sven ist mit Abstand die Person, mit der ich am meisten telefoniere. Morgens sieben zum ersten Mal und abends sieben zum letzten Mal. Weil was wir uns ab Tag eins vorgenommen haben, sogar minus zwei Wochen bevor es losging, aller engste Kommunikation ist die absolute Basis, damit wir sowohl nach innen als auch nach außen die Klassen aufbreten können.
Julian Grauer [00:32:31]:
Und da nerve ich uns manchmal auch ein bisschen, weil ich bin sicherlich der, der mehr schwätzt als er. Aber es ist ganz zentral, dass das einfach passt.
Sven Tippelt [00:32:42]:
Und bei dem Thema KI...
Julius Kretz [00:32:45]:
Ach, Ich
Sven Tippelt [00:32:46]:
habe gedacht, du warst schon fertig. Das wollte ich
Julian Grauer [00:32:48]:
jetzt gerade eine Überleitung machen. Ich wollte jetzt gerade eine Überleitung machen. Und deswegen muss man auch seine eigenen Grenzen kennen. Und bei dem Thema KI, weiß ich, kannst du einfach besser abliefern als ich, Sven.
Sven Tippelt [00:32:59]:
Da wollte ich ihm jetzt mal ans Wort fallen und habe es nicht geschafft, weil ich gedacht habe, für KI antworte ich vielleicht lieber als Julian. Wir haben tatsächlich schon relativ früh vor dem ganzen Gen AI Hype uns mit dem Thema KI beschäftigt und zwar 2019. Da haben wir eine Hunderhaftpflichtversicherung rausgebracht und haben tatsächlich dort auch Risikogruppen eingeführt, dass halt ein Chihuahua was anderes, einen anderen Preis hat als ein Dobermann. Was dazu geführt hat, dass bei unbekannten Hunderassen niemand abgeschlossen hat. Also haben wir uns überlegt, hey, vielleicht ist das Thema Bilderkennung ja schon so weit fortgeschritten, dass wir dort eine eigene Bilderkennung bauen können und das Risiko tatsächlich von dem potenziellen Versicherungsnehmer nehmen können, sagen, mach ein Foto von deinem Hund, lade es hoch, wir sagen dir einen Preis und übernehmen das Risiko einer Falschaussage. Das haben wir 2019 tatsächlich komplett selber gebaut schon. Das ist auch auf adamriese.de produktiv im Einsatz. Haben jede Menge Preise gewonnen.
Sven Tippelt [00:33:56]:
Jetzt zwischenzeitlich, wenn wir ein Stück weit nach vorne schauen, mit GenII hast du ja so einen hohen Wechsel und einen Fortschritt, dass es echt herausfordernd ist, den mitzuhalten, sodass wir uns auch immer wieder Kooperationen anschauen. Gerade zum Beispiel Muffintech an der Stelle. Schöne Grüße an Simon. An der Stelle super spannend, einen Chatbot zu haben, der schon eine 34D-Prüfung hat. Ich habe die selber vor einigen Jahren gemacht, ja, weiß wie vielseitig sie ist. Ist ja schon mal ganz nett, wenn man sagt, hat man jemand, der kennt schon mal Versicherungen. Das musste man einem Chatbot nicht beibringen. Und da gibt es, glaube ich, relativ viel.
Sven Tippelt [00:34:31]:
Wir gucken uns auch gerade in der Wohngebäudeversicherung mit Tay Enzo, mit Sascha Wolf an, wo ich sage, da sind super viele spannende Themen drin. Wo ich sage, ich glaube, man muss nicht alles selber machen. Wenn es viele gute Sachen gibt, muss man einfach den Vorsprung nehmen, den der ein oder andere Anbieter schon hat. Und so sind wir, sag ich mal, auch die letzten Jahre gestartet, dass wir gesagt haben, das, was gut ist und funktioniert, bauen wir nicht selber. Damals gab es halt noch kein Bild der Kennung auf Hundebasis, dass wir es damals selber gebaut haben. Und auch super stolz drauf sind nach wie vor noch.
Julius Kretz [00:35:06]:
Cool. Ähm Die Frage, die sich mir grade stellt, als Also, ich bin kein Hundebesitzer, deswegen kann ich vermutlich nicht mitreden. Aber Vielleicht jemand in unserer Community, dass ich nicht weiß, was ich für einen Hund hab. Das ist ja schon höchst fragwürdig. Aber ich find den Case trotzdem cool, dass ihr sagt, ich helfe noch dabei.
Sven Tippelt [00:35:29]:
Das passiert nicht so selten, Wenn du einen Hund aus dem Tierheim holst und das ist irgendein Mischling, weißt du nicht, welche Rassegruppen drin stecken. Wir sagen jetzt zwar nicht konkret die Hunderasse, sondern quasi eine Rassegruppe, die für uns, sag ich mal, vom Risiko her einsortiert ist. Sagen, das kostet dich 45, 50 Euro als Beispiel. Deswegen unterstützen wir das dann an dieser Stelle. Leider ist es so, dass die Tierheime nach Corona immer voller geworden sind, dass wir da einfach eine Möglichkeit anbieten an der Stelle.
Julius Kretz [00:36:00]:
Cool. Ja, super. Was ich auch rausgehört habe, was ja total auch zur DNA passt, ne? Das Thema Kooperation, nicht alles selber machen, sondern gucken, was gibt's am Markt. Du hast ein paar Marktteilnehmer genannt. Die Grüße möcht ich gerne verlängern, die auch schon hier zu teilen bei uns waren. Und das ist, ich glaub, das zeichnet's dann auch vom Mindset aus, das Beste der Welten da eben auch einzusetzen und zu kooperieren. Sehr stark. Ähm, wir kommen so langsam in Richtung Ende.
Julius Kretz [00:36:34]:
Ich hätte noch eine Frage, die euch betrifft oder vielmehr auch die gesamte Versicherungswirtschaft. Da darf gerne antworten, wer sich berufen fühlt. Ich formuliere die Frage mal. Wo steht die Versicherungswirtschaft insgesamt in zehn Jahren? Und etwas kätzerisch gefragt, wird es euch da noch geben?
Julian Grauer [00:36:54]:
Also ich glaube, wir erleben tagtäglich alle, dass wir die Versicherungswirtschaft, Bei irgendeinem Vortrag hat mal jemand gesagt, wir sind Schmiermittel in vielen anderen Branchen. Wenn jemand investieren möchte, wenn jemand in die Selbstständigkeit geht, braucht er Versicherung, sich sauber abzudecken. In Privathaushalten, wenn wir daran denken, Wir haben alle drei Familie, das muss einfach sauber abgesichert sein, wenn jemand was zustößt und so weiter und so fort. Also deswegen gehe ich davon aus, uns geht es auch in zehn Jahren allen noch sehr gut. Es wird einige Veränderungen geben, die ja auch unter anderem bei euch im Podcast hoch und runter diskutiert werden. Da gibt es viele Spekulationen. Dass alles irgendwie ein bisschen digitaler werden muss, ist auch klar, weil es ein paar Leute weniger gibt, die in unserer Branche arbeiten. Und jetzt ist eben die große Frage, gibt es uns eigentlich noch? Ich persönlich gehe davon aus, dass es einen Sven nicht mehr geben wird, weil er knapp über Mitte 50 ist und der neue Trend geht ja zum Senior Advisor.
Julian Grauer [00:37:57]:
Also ich würde jetzt mal die steile These wagen, Wenn es bei uns so weiterläuft, kann er sich dann mit Anfang, Mitte 50 rausnehmen und macht irgendwo noch ein bisschen Senior Advisor und fertig. Ich bin dann erst Anfang 40, bei mir wird es nicht so gut klappen. Ich würde mal sagen, wenn es bei Adam Riese so weiterläuft wie bisher, gibt es Adam Riese auf alle Fälle noch. Und wir werden weiter am Start sein. Und dann mal gucken, ob der Sven bei uns Senior Advisor sein darf oder ob er das woanders machen muss.
Julius Kretz [00:38:30]:
Sven, was sagst du zu deiner Urstandsplanung, wo wir schon beim Thema sind?
Sven Tippelt [00:38:34]:
Es hört sich auf jeden Fall nach einem Plan an.
Julius Kretz [00:38:37]:
Ja, find ich auch. Da kann man ja kaum
Julian Grauer [00:38:39]:
Mitte 50 lago.
Julius Kretz [00:38:41]:
Genau, Mitte 50 lago. Ah, wunderbar. Herrlich, Cool. Ähm, dann sind wir quasi bei den Famous Last Words, ähm, wo ich euch bitten würde, hey, was wollt ihr noch mal kurz und knapp euren Hörerinnen und Hörern hier mitgeben? Gerne so drei kurze Sätze, die famous last words. Wer möchte?
Sven Tippelt [00:39:05]:
Ich würde mal starten. Wir haben jetzt kurzfristig erst eine neue Privathaftlieferversicherung aufgelegt. In allen Vergleichsrechnungen für die Makler abschließbar. Auf jeden Fall anschauen, lohnt sich. Vollgepackt mit allem, was man so haben kann und muss. Auf jeden Fall super gutes Produkt, sind wir echt stolz drauf. Zweiter Punkt, sicherlich das Thema Digitalisierung haben wir gerade angesprochen. In dem Bereich der Schadenmeldung, Digitale Schadenmeldung nutzen, ob jetzt bei uns oder auch bei unseren Mitbewerbern, das sorgt für einfach deutlich weniger Stress beim Schaden.
Sven Tippelt [00:39:42]:
Ob es der Versicherungsnehmer ist, ob es der Makler ist, auch die Makler können bei uns den Schaden natürlich digital melden für ihre Kunden, was allerdings tatsächlich eher seltener vorkommt, als der Versicherungsnehmer macht. Deswegen wäre das tatsächlich noch ein wichtiger Punkt an der Stelle.
Julius Kretz [00:39:57]:
Julian, hast du noch was zu ergänzen?
Julian Grauer [00:40:01]:
Ganz zentral, natürlich der dritte Satz folgt uns auf Insta. Seit kurzem sind wir mit dem die riesen Formel Channel am Start. Wenn es euch heute Spaß gemacht hat, folgen, liken, teilen. Einblicke von Sven und mir in unseren Arbeitsalltag, aber auch Neuerungen. Da sind wir riesig stolz drauf. Es macht uns mega viel Spaß. Wir freuen uns auf alle, die da mit uns gemeinsam Spaß haben. Und da könnt ihr uns, wenn ihr eine von den berühmten Adam-Riese-Socken oder Adam-Riese-Badeschlappen wollt, auch gerne mal eine DM dalassen und werdet dann von uns versorgt.
Julius Kretz [00:40:37]:
Oh, und jetzt werde ich langsam neidisch. Also ich glaube, die Verlosung hier, also die Badelatschen hören sich gut an. Adam-Riese-Badelatschen, die nämlich gerne, ihr müsst an mich denken, ja, kriegen
Sven Tippelt [00:40:48]:
wir hin.
Julius Kretz [00:40:48]:
Auf Instagram. Ist
Julian Grauer [00:40:51]:
ein Deal.
Julius Kretz [00:40:51]:
Mega, ist ein Deal, haben wir einen Deal, mega. Sehr schön, ja wunderbar, dann sind wir am Ende angekommen. Vielen Dank für die interessanten Insights. Danke, dass ihr die Reise von Adam Riese mit uns geteilt habt und vor allem auch, wo die Reise hingeht. Wir sind extrem gespannt, was passiert und wie immer für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, seid gespannt auf die nächste Folge, lasst uns eine Bewertung da und Ich würde sagen, macht's gut und bis zum nächsten Mal. Danke! Untertitel von Stephanie Geiges