
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Willkommen zum #1 Podcast der Versicherungsbranche. Erhalte alle 2 Wochen spannende News und Interviews mit CEOs, Startups und Expert:innen aus der Branche.
Denn noch nie waren die Veränderungen der Digitalisierung so stark zu spüren. Banken und Versicherungen müssen sich mit Themen wie digitale Transformation, New Work, Disruption, Plattformen, InsurTechs und digitalen Geschäftsmodellen auseinandersetzen.
Mit Insurance Monday haben wir es uns zur persönlichen Aufgabe gemacht, alles Wissenswerte aus der Branche auf eine informative und unterhaltsame Art zu vermitteln. Unsere Hörer:innen profitieren von den Learnings und Tools erfolgreicher und inspiriender Macher:innen.
Unseren Abonnenten gefällt auch digital kompakt (Joel Kaczmarek), Doppelgänger Technik Talk (Philipp Glöckler, Philipp Klöckner), OMR (Philipp Westermeyer), Handelsblatt Disrupt, Finanzfluss, Gemischtes Hack (Felix Lobrecht) und Lanz & Precht.
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Work-Life-Balance und Diversity im Fokus: Mit Alexandra Markovic-Sobau über berufliche Herausforderungen
In der heutigen spannenden Episode haben wir die Ehre, Alexandra Markovic-Sobau als Gast zu begrüßen. Alexandra ist eine bemerkenswerte Führungspersönlichkeit in der Versicherungsbranche und teilt mit uns ihre beeindruckende Karriere und persönliche Erfahrungen.
Wir tauchen in Themen ein wie Work-Life-Balance und die moderne Auffassung von One-Life-Balance, die Bedeutung von Frauen in Führungspositionen und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
Alexandra diskutiert auch die Zukunft der Kundenfokussierung und stellt die Frage, inwiefern Innovationen in der Versicherungsbranche noch möglich sind oder doch nur inkrementelle Verbesserungen stattfinden.
Mit ihrer Authentizität und ihrem Enthusiasmus bietet Alexandra wertvolle Einblicke, nicht nur in die Branche, sondern auch in die Herausforderungen und Möglichkeiten moderner Arbeitswelten.
Begleitet uns in dieser Episode und lasst euch von Alexandras inspirierenden Gedanken mitreißen.
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Dominik Badarne [00:00:00]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, Kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt.
Julius Kretz [00:00:26]:
Ein herzliches Hallo zum Insurance Monday Podcast. Heute haben wir die Ehre, mit einer herausragenden Persönlichkeit der Versicherungsbranche zu sprechen. Nämlich mit keiner geringeren wie Alexandra Markowitsch-Sobau. In dieser Episode geht es vor allem den Menschen. Den Menschen, Alex, und wir streifen dabei diverse Themen der modernen Arbeitswelt. Zum einen wollen wir auf das Thema Work-Life-Balance oder auch One-Life-Balance schauen. Dann Frauen in der Arbeitswelt, was gibt es für Herausforderungen, aber auch für Chancen in Führungspositionen. Das Thema Kundenfokussierung darf natürlich nicht fehlen, Also wie ändert sich die Rolle des Beraters und des Versicherungsunternehmens? Und last but not least, Innovation in der Versicherungsbranche.
Julius Kretz [00:01:08]:
Gibt es das eigentlich noch oder ist die Zeit eigentlich vorbei und alles nur noch inkrementell? Und damit möchte ich unseren heutigen Gast Alex Markovitsch-Sobau herzlich willkommen heißen. Ich bin Julius und mit mir heute aus dem Insurance Monday Team dabei, Sebastian Langrea. Und jetzt zu dir, lieber Alex. Wir erwischen dich ja quasi genau in der richtigen Situation. Du stehst zwischen der einen Herausforderung und der nächsten Herausforderung und bist quasi im Urlaub. Was kann uns Besseres passieren, als dich im Urlaub zu erwischen? Liebe Alex, stell dich, deinen Werdegang doch bitte kurz vor Und erzähl uns auch so ein bisschen deinen Weg in und innerhalb der Versicherungsbranche.
Alexandra Markovic-Sobau [00:01:50]:
Hallo Julius, hallo Sebastian. Danke, dass ich heute Gast sein darf. Was für große Worte. Starte ich mal direkt, mich vorzustellen und vielleicht aufzuklären, wieso habe ich mir so viel Urlaub verdient. Also für Zuhörer, die es nicht mitbekommen haben. Ich habe nach einer tollen Zeit bei der Alte Leipziger Hallesche meinen letzten Arbeitstag die neue Aufgabe und das ist zum ersten siebten Vertriebsvorstand bei der Signal Iduna zu sein. Also zwischen diesen zwei Aufgaben habe ich etwas frei. Und eine super Gelegenheit, auch mal vielleicht die Themen, die einen so die letzten 20, 25 Jahre bewegt haben, zur Revue passieren zu lassen, so als Zeitzeugin.
Alexandra Markovic-Sobau [00:02:47]:
Sowohl von dem New Work wie auch von all diesen, ich nenne sie jetzt mal so, Frauenthemen oder Diversity-Themen über die Jahre hinweg. Ich freue mich auf eure Fragen.
Julius Kretz [00:02:59]:
Ja, super. Schön, dass du da bist. Und wer wäre das Format der schnellen fünf, dich auch persönlich, das passt jetzt wirklich gut in deinem Urlaub, besser kennenzulernen. Bei der ersten Frage bin ich sehr gespannt und da muss ich dazu sagen, wir kennen uns ja schon etwas länger und ich bin gespannt, was du sagst. Pflaumen oder Zitronen?
Alexandra Markovic-Sobau [00:03:19]:
Ah natürlich Pflaumen, lieber Julius. Ja, das will ich kurz aufklären. Ich glaube, so antwortet niemand normalerweise, aber auch niemand würde die Frage stellen. Das ist nämlich mein Hobby. Ja, Ich bin in Anführung seine Hobby-Landwirtin, allerdings Obstplantage ist meine Landwirtschaft und habe über 1500 Pflaumenbäume in meiner alten Heimat Bosnien und die bekommen all meine Liebe natürlich, wenn ich Zeit zwischendurch habe.
Julius Kretz [00:03:52]:
Sehr gut und das Endprodukt, zumindest ich konnte es schon mal genießen, da gibt es ja unterschiedliche Ausprägungen von. Das ist zumindest, Ich würde mal bezeichnen, legendär. Konzentriert. Genau, konzentriert.
Alexandra Markovic-Sobau [00:04:04]:
Sehr konzentriert, ja.
Julius Kretz [00:04:05]:
Wunderbar, cool. Nächste Frage. Netflix oder doch das Buch?
Alexandra Markovic-Sobau [00:04:10]:
Netflix. Ich oute mich.
Julius Kretz [00:04:14]:
Sehr gut. Früher Vogel oder Nachtäuler?
Alexandra Markovic-Sobau [00:04:18]:
Ja, Nachtäule.
Julius Kretz [00:04:20]:
Muss im Vertrieb, oder?
Alexandra Markovic-Sobau [00:04:22]:
Ja, Man sollte auf jeden Fall auch Nachteule sein können.
Julius Kretz [00:04:26]:
Strategische Planung oder doch eher spontane Entscheidung?
Alexandra Markovic-Sobau [00:04:30]:
Strategische Planerin. Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht. Das sagen auch Dritte immer mal wieder über mich, wenn sie schmunzeln. Schmunzeln, feststellen, wann Grundsteinlegung für eine Maßnahme dann so gewesen ist. Und man sie heute so erlebt oder realisiert, wird dem einen oder anderen klar, dass das vielleicht sogar Jahre zuvor gelegt wurde, der Grundstein. Also in der Tat strategische Planerin.
Julius Kretz [00:04:59]:
Ja, Cool. Letzte Frage. Versicherung digital abgeschlossen oder nichts geht über eine persönliche Beratung?
Alexandra Markovic-Sobau [00:05:07]:
Oh, das ist eine... Es kommt drauf an, Frage Julius. Also eine ganze Menge bin ich ein großer Fan für direkt und digital. Direkt und digital. Immer dann, wenn die Kompetenz dazu reicht. Allerdings bei Themen, die vielleicht long-term wirken, also gewissermaßen Lebensentscheidungen sind, zu Feldern wie Altersversorgung oder die private Krankenversicherungsentscheidung. Da, glaube ich, ist ein Austausch, mehrere Meinungen einholen oder auch eine persönliche Beratung eines Experten, wo er bemerkt, ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Julius Kretz [00:05:57]:
Cool, wunderbar. Danke. Danke für den Einblick. Und wir machen direkt oder starten direkt ins Thema rein. Ich habe schon ausgeführt, wir kennen uns zumindest ein bisschen länger. Ich habe mir überlegt, es ist wahrscheinlich schon ein Jahrzehnt, so circa zumindest. Und du hast ja viel erlebt. Nimm uns doch mal mit in so einen Tag, jetzt außerhalb vom Urlaub, sondern in so einen Arbeitstag.
Julius Kretz [00:06:22]:
Wie sieht so ein Tag, so ein klassischer Tag bei Alex aus zwischen Work und Life?
Alexandra Markovic-Sobau [00:06:28]:
Also komplett gemixt und wirklich ein Potpourri von extrem unterschiedlichen Themen. Also ich gehe den Tag jetzt nicht chronologisch durch, sondern der Tag ist einfach gespickt mit Pimpelthemen, also wirklich rund personelle, nicht nur Entscheidungen, sondern da fällt auch ein Kritikgespräch neben einem Motivationsgespräch. Natürlich im Vertrieb sind es immer eine Fülle auch von Kundengesprächen. Also entweder eine Ansprache oder Ja, ich glaube, davon sind meine Tage dann doch eher Gespickt sind Gespräche, die Kunden als Kritikgespräche in Richtung Gesellschaft formulieren. Ich habe es jetzt versucht, diplomatisch auszudrücken. Also das, was bei mir dann anlandet, ganz oft hat es dann schon in sich. Also manchmal auch in Energie, Kraft und Ton. Also es ist sehr spannend.
Alexandra Markovic-Sobau [00:07:38]:
Und andererseits sind es natürlich auch Routine oder Standardmeetings zu strategischen Themen oder zu operativen Themen oder auch ganz profane Organisationsthemen der kommenden Woche oder ein Nachklapp der vergangenen Woche. Total bunt und privat eingeflochten, also private Themen. Das ist in der Tat etwas, was dann nur die Routenplanung der kommenden Woche mit Koordinieren des Privatlebens, also was heißt Privatleben, Also ich habe einen Sohn, der ist elf, auch einen Mann, der Unternehmer ist, meine Eltern, die sich eine ganze Menge in meinem Leben kümmern, auch eine Lehrerin, die netterweise einmal die Woche bei meinem Sohn aktiv ist und auch diverse helfende Hände, ob Haushalt bis Garten. Und da kann es schon sein, dass am Tag drei, vier Telefonate in Richtung Organisation des Lebens, also des Aufrechterhaltens der ganzen Abläufe sich wiederfinden. Und natürlich habe ich auch ein, nennen Sie es mal Privatleben, ein gesellschaftliches Privatleben. Das sind Geburtstage meiner Geschwister, Geburtstage oder Treffen mit Freunden. Ja, auch Urlaube wollen besprochen und geplant werden. All das wechselt sich ab.
Alexandra Markovic-Sobau [00:09:18]:
Also es kann auch sein, dass ich sonntags da sitze und einiges für die Arbeit mache. Und genauso kann es sein, dass es Montag 13 Uhr einen Termin gibt mit der Lehrerin meines Sohnes, und dann wird auch genau das da gemacht. Und das so ein bisschen als Fazit von der Frage, das ist bei mir so und ich glaube aber, das ist das New Normal. Also das New Normal hat natürlich viele Gesichter, aber bezogen auf das Abwechseln der Themen, so würde ich behaupten, hat sich diese Vielfalt und die Schlagzahl und diese Pointiertheit bei fast allen extrem erhöht, die dann auf eine Zeit gucken können, so vor zehn Jahren. Ja, oder schon auf die Zeit vor fünf Jahren. Ich glaube, wir haben so eine Zäsur mit Corona. Also da gab es so ein Leben davor oder ein Arbeitsleben davor, eins danach. Und in der Tat ist da ein extremer Unterschied zu beobachten.
Alexandra Markovic-Sobau [00:10:24]:
Der, gebe ich jetzt zu, mir ganz gut gefällt. Und der wohlbedacht sein muss, der gut dosiert sein muss, der auch ausbalanciert sein muss, aber auch eine ganze Menge Chancen bietet, gut da durchzukommen.
Sebastian Langrehr [00:10:43]:
Cool, danke. Hört sich spannend an und vielfältig. Und danke auch, dass wir in dieser besonderen Situation, also während des Urlaubes, mit dir sprechen können. Und ich will nochmal darauf zu sprechen kommen, du sagtest auch Dinge und Themen Revue passieren lassen. Darauf möchte ich zu sprechen kommen. Stichwort auch eben Balance, Work-Life-Balance, One-Life-Balance. Wie ist das? Nimmt man bzw. Nimmt Frau denn dann eigentlich die erarbeiteten Skills, die dich ausmachen und die Work-Life-Balance, von der du gerade gesprochen hast, mit? Oder lernt man und neu und hat auch eventuell eine neue Balance zwischen Arbeits- und Privatleben, also abgesehen von der Lernkurve zu Beginn eines neuen Jobs, denkst du, dass sich die Balance mit einer neuen Herausforderung ändert, eben weil man Skills anders mitnimmt, sacken lässt, eine andere Expertise hat oder sie entwickeln muss? Oder bist du gerade deshalb in dieser neuen Herausforderung, weil dich das schon ausmacht und du bist sozusagen ausgelernt?
Alexandra Markovic-Sobau [00:11:43]:
Das ist natürlich provokanter Schluss, meine These dazu. Nie, nie ist man ausgelernt. Ich glaube, man ist heute erfahrener als gestern. Ja, hat auch Learnings, also gute Erfahrungen, auch schlechte Erfahrungen, die beide dazugehören. Ich glaube, prinzipiell ist es wichtig, alles, also alle Erfahrungen, alle Werkzeuge natürlich im Gepäck mitzunehmen, also in die neue Aufgabe, in die nächste Herausforderung. Aber Jede Zeit hat ihre neuen Anforderungen. Auch jeder Job oder jede Herausforderung will auch neu durchdacht oder angegangen werden und braucht dann möglicherweise einen ausbalancierten Mix dieser Fähigkeiten. Also deswegen weiß ich gar nicht, wie ready ich da bin.
Alexandra Markovic-Sobau [00:12:36]:
Das wird sich zeigen. Ich würde aber gerne zu dem Begriff 1 Life. Also das ist etwas, was ich mitgenommen habe aus so meiner Erfahrung, so der letzten über 25 Jahre im Vertrieb. Es gibt nicht work life. Es ist so alles 1 life. Wenn ich mit jüngeren Kollegen spreche, dann erlebe ich manchmal dann so einen Einwand, so etwas wie, ja, zu Hause bin ich anders oder privat würde ich das oder jenes nicht tun, Beruf aber schon oder umgekehrt. Und da, glaube ich, ist ein wichtiges Learning, zumindest in meiner Karriere, gewesen, das nicht auseinanderzudividieren. Also der große Punkt der Authentizität, der Wahrhaftigkeit und auch des In-sich-Uns basiert schon darauf, dass es nicht auseinanderklafft, das Zwischenzuhause und Beruf, sondern dass es eng beisammen ist.
Alexandra Markovic-Sobau [00:13:35]:
Also es darf keine Anstrengung sein, weder das eine noch das andere zu leben, sondern es sollte mit Leichtigkeit machbar sein. Also ist die Folge daraus, wenn es mit Leichtigkeit sein muss, dann sollte es sehr konsequent die Persönlichkeit sich zeigen, die man ist. Und natürlich mit einem großen Augenmerk auf Professionalität im Beruflichen und natürlich vielleicht mit ein Quäntchen mehr Ausgelassenheit vielleicht im Privaten. Aber Ich glaube, dass der Charakter, der Kern, das Temperament, das bin ich der Meinung, darf genau das sein, was es ist. Also, man ist immer der, der man ist. Und das habe ich auch vor, genau zu sein. Also das heißt, in der nächsten Herausforderung wird man mich einfach genauso erleben, wie ich bin. Weil ich glaube, das ist dann am besten so.
Alexandra Markovic-Sobau [00:14:44]:
Die Aufgaben werden mit unterschiedlichen Mitteln dann bearbeitet Oder jede Situation erfordert natürlich vielleicht einen anderen Fokus, aber nicht irgendwas Persönlichkeitsveränderndes, Künstliches.
Sebastian Langrehr [00:14:57]:
Mhm. Schön. Nehme ich dir ab und wird dir sicherlich gelingen. Klingt sehr authentisch und gleichzeitig ambitioniert bei den Herausforderungen des Alltags, also des beruflichen wie auch des insgesamt Alltags. Wir haben es gerade besprochen und reden da über 1 Life Balance. Das führt mich zu einem Thema, was mir persönlich sehr am Herzen liegt. Ich fange mal an. Auf einem schönen HDI Summit, das ist so eine Führungskräfteveranstaltung, habe ich die schöne Frage eines Vorstands aufgeschnappt und das darf man hier ruhig mal teilen, ist nicht besonders geheim.
Sebastian Langrehr [00:15:31]:
Ich entscheide das jetzt mal. Die Frage war, was gibt dir Energie zurück? Also wenn man eben im Alltag ganz viel Energie lässt, Systeme zu erarbeiten, als Beispiel, oder Fliehkräfte auszuhalten, Was gibt dir Energie zurück? Ich habe das für mich beantwortet und kultiviere es. Woher holst du dir deine Energie? Also mit 1500 Pflaumenbäumen wollte ich aber trotzdem die Antwort nicht für dich übernehmen, aber liegt vielleicht nahe, dass es damit was zu tun hätte. Bin schon gespannt, ob du jedem einen Namen geben konntest oder so. Aber hast du persönliche Strategien oder Routinen, die dir helfen können, dein berufliches privates Leben in Einklang zu bringen? Beziehungsweise, wenn der Tacho mal im roten Bereich ist, wie bringst du ihn wieder in normal?
Alexandra Markovic-Sobau [00:16:20]:
Also auf Platz eins, was mir Energie gibt, sind wirklich Menschen, die mich herum sind. Und das meine ich in erster Linie beruflich und in zweiter Linie auch privat. Immer genau da, wo ich gerade bin, geschieht das. Ich liebe das, was ich tue. Ich mache das auch nicht zufällig schon seit so vielen Jahren, sondern das ist wirklich meine Leidenschaft, mit Menschen zusammen zu sein. So, jetzt vielleicht so eine Anekdote aus meinem Leben, wenn ich dann mit Leuten spreche, dann kann ich zum Beispiel berichten bei fast jeder Bahnfahrt oder Flug. Ich habe immer jemanden kennengelernt, immer mit jemandem gequatscht in dieser Zeit, immer eine Erfahrung gemacht mit dem Taxifahrer oder Taxifahrerin, zuletzt in Berlin. Warum? Das gibt mir Kraft.
Alexandra Markovic-Sobau [00:17:18]:
Vielleicht ticke ich da sogar möglicherweise anders als viele Menschen. Aber in Kontakt zu sein mit einfach dem, der gerade bei mir ist oder neben mir ist und der mich umgibt, Das macht mir Freude, da hüpft mein Herz. Das ist immer ein schönes Erlebnis. Also ich kriege da immer etwas, auch wenn ich gefahren werde im Taxi, also kriege ich was zurück, wenn ich das Gespräch führe über was auch immer. Das hat nie was mit dem Beruf zu tun, aber das ist meine Kraftquelle. Natürlich im privaten Umfeld funktioniert das genauso. Darum gebe ich mich selten mit Menschen, die mir Kraft entziehen. Da, finde ich, ist man mit über 50 der Herrscher aus seines Freundeskreises oder der Beziehungen, die man da pflegt.
Alexandra Markovic-Sobau [00:18:17]:
Also hat sich das dann gut konzentriert, auf die, die Kraft und Trost spendend zur Seite stehen. Und was hat es mit meinem Bäumchen auf sich? Das hat auch was indirekt mit den Menschen zu tun. Zwar aus meiner alten Heimat in Bosnien, da genieße ich den Kontakt, den ich dadurch bekomme. Also man kann sich vorstellen, da arbeite ich nicht mit meinen zwei Händen an 1500 Bäumen, sondern das sind auch alte Freunde oder Bekannte oder auch Leute, die das gewerbsmäßig dort tun. Mit denen stehe ich in Kontakt und die kümmern sich mit mir diese Plantage und damit es demnächst irgendwann eine Ernte gibt. Ich stehe auch am Anfang. Aber es ist die Interaktion mit dem Umfeld, aus dem ich komme. Und es ist ein Stück weit ein Versuch, also mein Versuch, da etwas zurückzugeben.
Alexandra Markovic-Sobau [00:19:17]:
Also da habe ich sehr viel Kraft, sehr viel Lebenserfahrung und sehr viel auch Selbstbewusstsein in meiner Kindheit rausgezogen, also von diesem Hügel in Bosnien, sodass ich da etwas zurückgeben möchte, indem die Menschen, die mit mir da etwas tun oder vollbringen, auch etwas zurückbekommen. Und das ist von Anerkennung bis irgendwie ein monetärer Nutzen, Das ist so die Range.
Sebastian Langrehr [00:19:46]:
Cool, verstanden. Wir wollen das Thema etwas erweitern und weniger auf dich, deinen Beruf und deinen Alltag schauen, beziehungsweise dann doch wieder Mit Blick auf deine Karriere, die du ja gemacht hast, in, kann man glaube ich so sagen, einer doch eher männlich dominierten Branche, in einer männlich dominierten Welt, die es war und vielleicht auch immer noch ist. Würdest du sagen, du hast besondere Herausforderungen dadurch erlebt oder welche Herausforderungen hast du dabei erlebt und wie hast du sie gemeistert?
Alexandra Markovic-Sobau [00:20:25]:
Ihr könnt euch ja vorstellen, dass man in fast 30 Jahren berufstätig zu sein, diese Frage in verschiedenen Hüllen immer wieder bekommt. Ich darf, hoffe ich, eine Antwort so nebendran geben. Und zwar, Wenn ich auf mich oder auf meine Karriere oder meinen Werdegang schaue, dann war ich nie das, was ich war, weil ich jetzt eine Frau war. Oder auch nie das Gegenteil, weil ich eine Frau war. Sondern es geht, glaube ich, immer, immer den Kern, das, was da zu tun ist oder das, was einen ausmacht, zur Geltung zu bringen. Also sich selbst nicht, also präjudizierend, irgendwie in Schatten zu stellen, also selber zu sagen, Das geht ja gar nicht, weil ich jetzt klein, groß, dick, dünn, Frau, alt, was auch immer bin, sondern es geht darum, selbst vorbehaltlos, also an sich selbst erstmal ranzugehen und festzustellen, Alles, was ich möchte, alles, was ich werden will, ist erst mal möglich. Also, wie gehe ich, alles, was ich da gehe, wie gehe ich das an? Und das beginnt bei mir selbst. Und dann, glaube ich, ist es wichtig, seinen eigenen Weg zu gehen.
Alexandra Markovic-Sobau [00:21:49]:
Also, da gibt es keine Rule Models oder keine Trampenfahne, die gehen. By the way, ich glaube auch nicht, dass es bei den Männern so ist, dass man sagt, so ist jetzt diese Karriere von ich sage jetzt keine Namen, aber einer gestandenen Persönlichkeit, und so wird es gemacht. Das ist auch nicht wahr. Mein erster Teil der Antwort ist so, es ist immer unterschiedlich, es ist immer anders. Und meine, wenn ich es als Empfehlung aussprechen darf, ist, finde deinen eigenen Weg. Aber bevor du deinen Weg suchst, finde heraus, was du wirklich willst und ob du das möchtest. Und wenn in einem etwas schlummert und sagt, ja, das will ich, das macht mir Spaß und ich lasse mich von also nichts und niemanden da irgendwie aufhalten, dann geht es in der Tat schon darum, seine Skills zu planen, seinen Weg zu planen oder seine Karriereplanung zu machen, an sich zu arbeiten, zu lernen und Fähigkeiten zu erwerben, die dann dabei nützlich sind, diesen beruflichen Weg zu gehen. Also, was ich empfinde vielleicht so als Zeitzeugin, ja, vor 30 Jahren oder, weiß ich nicht, 25 Jahren wurden mir schon komische Fragen gestellt oder ich habe schon komische Erfahrungen gemacht.
Alexandra Markovic-Sobau [00:23:12]:
Nichtsdestotrotz hat mich das jetzt nie abgehalten, da einen Schritt weiterzugehen. Vielleicht eine Anekdote, wenn das nicht langweilt. Aber eine Anekdote. In meinem ersten Job als Maglerbetreuerin habe ich einen Termin bei den Maglern bekommen. Es hieß, ja klar, nun kommen sie, 16 Uhr. Klar, war ich pünktlich 16 Uhr in Kempten, also von München aus gefahren und war ich da und saß und saß und saß. Naja, so nach 20 Minuten dachte ich mir, also jetzt irgendwas stimmt nicht. Also ich war pünktlich und dann bin ich aufgestanden und dann so, ja, ich bin schon da.
Alexandra Markovic-Sobau [00:23:49]:
Also, ich sitze hier, ich wollte mich bemerkbar machen. Dann kam der Marktbesitzer, ach, ich dachte, wir warten noch auf ihren Chef. Wo ich dann festgestellt habe, so, Ah, ah, okay, okay, habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt. Da hat keiner gesagt, es kommt keiner. Ich bin's. Also, kommt kein anderer, kommt auch kein Chef. Ich bin's. Wir machen das jetzt, und dann gucken wir einfach weiter.
Alexandra Markovic-Sobau [00:24:14]:
Und Ich glaube, das ist so ein kleines Momentum mit Ja, er hat halt gefragt, er hat halt gedacht. Aber in der Sekunde, wo sich das aufgeklärt hat, habe ich persönlich keine Gegenwehr oder keine Hemmnisse danach empfunden, gesehen und hat auch bei mir jetzt nichts übrig gelassen. Es ist eher so eine Anekdote vor 25 Jahren ist sowas mal passiert. Es ist auch nie wieder passiert, weil ich auch selbst dann in der Kommunikation vielleicht noch etwas klarer war, dass bei jedem nächsten Termin ich klargemacht habe, it's me, also ich bin es, und alles, lieber Makler, was du brauchst, kann ich oder schaffe ich, zu transportieren. Und das ist nun wieder der Punkt, zu dem ich immer zurückkehre. Man ist es selbst, der im Driving Seat sitzt, Lenkrad und Gaspedal steuert und die Dosis dann natürlich austariert. Aber es ist kein anderer, der kommt und einem da irgendwie einen Weg vorbereitet, einschubst oder trägt, sondern, das sehe ich schon jetzt in dem Fall, weil es eine Frauenfrage ist, aber das gilt auch für alt, jung oder groß, klein, erfahren, nicht erfahren, branchefremd, genau so. Einfach machen.
Alexandra Markovic-Sobau [00:25:36]:
Also wenn man Lust dazu hat, für sich herausgefunden hat, ich will das, dann losgehen.
Julius Kretz [00:25:41]:
Wunderbar. Einfach machen und lasst euch nicht unterkriegen. Das ist bei mir hängengeblieben. Und wir sind alle Chef und Chefin oder können es sein. Auch das hast du mitgegeben. Hast du noch so einen Appell? Vielleicht, ich meine, wir werden vermutlich in diesem Jahr noch die eine Million Marke knacken an Downloads. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit ist hoh, dass trotz dieser dominierten Branche hier viele Frauen zuhören. Hast du noch so einen Appell an die Zuhörerinnen oder auch an die Unternehmen da draußen?
Alexandra Markovic-Sobau [00:26:11]:
Also mein Lieblingsappell ist, es reicht. Es reicht, wenn du an dich selbst glaubst. Also ganz oft habe ich erlebt, dass meine Mitarbeiterinnen immer wieder danach geschaut haben, wer traut es ihnen zu. Also wie viele trauen es einem zu? Meiner Appell ist, dass es Blödsinn, weil davon wird die Arbeit leider nicht gemacht, dass ein anderer es einem zutraut, sondern das einzig Entscheidende ist, wenn man selbst der Meinung ist, klar, das kann ich, ist mein Hinweis und es reicht. Guckt nicht weiter, hofft nicht auf irgendein Go von irgendjemandem, sondern genau das ist das Moment, loszugehen. Und an die Unternehmen habe ich prinzipiell keinen echten Rat, weil ich schon das Gefühl habe, dass sehr viel, sehr viel an der Ecke auch getan ist, also getan wurde, auch viele Angebote da sind. Und die Angebote müssen, sagen wir mal, die Nachfrage finden. Also, ich glaube, es muss sich in so einem iterativen Prozess natürlich weiterentwickeln und immer wieder überprüft werden, ob das, was die Unternehmen anbieten, auf diese Zielgruppe trifft.
Alexandra Markovic-Sobau [00:27:32]:
Ein wichtiges ja, wichtige Erkenntnis an der Stelle ist, dass wir als Volkswirtschaft in Deutschland ohne die vollarbeitenden Personen, ob das Frauen oder Männer in Teilzeit sind oder Gruppen, die gar nicht arbeiten. Ja, also wir brauchen an allen Ecken alle arbeitsfähigen und arbeitswilligen Personen, unsere Volkswirtschaft weiter nach vorne zu bringen. Und in dem Kontext denken Unternehmen. Also da werden Diversitätsthemen natürlich im Blick behalten. Und vielleicht darf ich das auch ergänzen, als das Kind von Gastarbeitern, Heute würde man irgendwas mit Migration sagen, aber damals waren das Gastarbeiter in den 70er Jahren, beide Eltern. Ich will auch dafür die Lanze brechen, dass eine sprachliche Barriere auch kein Hindernis mehr sein darf, sondern da gilt es, sich in den Job natürlich rein zu begeben und gleichzeitig auch an der Sprache weiterzuarbeiten. Deutsch in Deutschland ist echt wichtig, Also das macht total Sinn. Mit Englisch kommen wir natürlich auch weiter.
Alexandra Markovic-Sobau [00:28:50]:
Und auch die Muttersprache hilft auch, ähm, gewisse Zielgruppen zu bedienen und auch das einzusetzen. Also ich empfinde unsere Gesellschaft als extrem offen, ja, ähm, das alles, ähm, auch als Unternehmen, ne, zu spielen oder zu berücksichtigen und da wirklich einen Nutz noch für die Gesellschaft, also für die in dem Fall Versiherungsgesellschaft, auch rauszuziehen.
Sebastian Langrehr [00:29:17]:
Cool. Vielen Dank. Lass uns mal über deine Jobskills sozusagen sprechen, also beziehungsweise wie du auf den Markt blickst. Stichwort ist hier Kundenfokussierung. Und in einer Zeit, in der Kunden zunehmend personalisierte Dienstleistungen erwarten. Wie können Beraterinnen und Berater diesen Anforderungen gerecht werden? Auch noch abends von der Couch aus zu whatsappen ist jetzt auch nicht wirklich nachhaltig. Wie ist da dein Blick? Was habt ihr erarbeitet?
Alexandra Markovic-Sobau [00:29:46]:
Ja, also es ist wirklich auch ein facettenreiches Thema, wovon ich aber wirklich überzeugt bin, dass wir uns nicht entfernen dürfen von den echten Kundenbedürfnissen. Also das dazwischen, ja, zwischen dem, was will unser Kunde, was braucht er? Oder wo ist der Schmerz? Oder was ist wirklich die, also in Versicherungssprache gesprochen, die Deckungslücke? Also woher rührt das Bedürfnis nach Sicherheit? Oder welche Leistung ist wirklich existenziell und notwendig? Also mit diesen Fragen ganz nah dran an dem Kunden zu sein. Und wenn ich im Blick habe, ist natürlich der einzelne Mensch, also der sogenannte einzelne Kunde, das ist aber die Familie auch als Kunde, möglicherweise ein Kleinunternehmen, Handwerker oder auch Beamte, Beiführberechtigte auch als Kundenklientel Fokus zu haben oder auch als Großunternehmen mit einigen tausend Mitarbeitern. Also dieses One-Fits-All, das funktioniert nicht. Ja, also auch wenn Versicherung Grundsätzlich natürlich eine Logik aufweist und wir auch versicherungsmathematische Grundregeln haben, muss auf der Strecke zwischen der Kalkulation und Produktentwicklung und dem Ankommen bei den Kunden noch etwas mehr berücksichtigt werden als der reine Preis, sondern auch das Leistungsspektrum kann und glaube ich muss mehr sein als die reine Versicherungsleistung und Der Prozess ist nicht zu vernachlässigen und der Prozess meine ich sowohl im Verkauf, also dem Gelangen zu dem Versicherungsschutz und der Ware, aber auch im Erlebnis. Also wenn dann die Leistung in Anspruch genommen wird, dann braucht es ein sehr gutes Kundenerlebnis. Und das Ganze, jetzt kommt das, was tricky ist, in einer Bandbreite. Also die Erkenntnisse, ich erlebe das natürlich auch in diversen Diskussionen mit Produktmanagern, so ja was denn nun, also wenn die Frage an mich gerichtet ist oder an die Vertriebler mit A oder B.
Alexandra Markovic-Sobau [00:32:14]:
Und meistens erleben wir uns im beides. Ich kann es kurz runterbrechen, damit man versteht, was ich meine. Allein in der Krankenversicherung gibt es Versicherte, die heute 80 oder 90 sind. Und natürlich haben wir auch junge, dynamische Smartphone-Täglichnutzer. Und bei dem Thema Health, klar, ist die Bandbreite auch mit Vorsorge. Also das ist gar kein, also überhaupt nicht in Frage zu stellen, dass das unterstützt durch eine App oder Medien erfolgt. Andererseits ist bei der Leistungserbringung in wirklich gravierenden Diagnosen möglicherweise zum Lebensende hin eine ganz andere Kommunikation erforderlich als über das Smartphone. Es ist viel sensibler und möglicherweise ist die Einbindung oder das Einbinden von Angehörigen noch eine weitere Disziplin, die da genommen werden muss.
Alexandra Markovic-Sobau [00:33:19]:
Und jetzt muss man sagen, von derselben, ja, von demselben Produktanbieter, von demselben Leistungserstatter oder von demselben Partner auf der Versicherungsseite. Und da wird deutlich, es ist sehr anspruchsvoll. Und meine Antwort, wenn ich sie verkürzen muss auf einen Begriff, dann ist sie, wir müssen differenziert an Kundenbelangen sein müssen. Also verschiedene Kundengruppen ausdifferenzieren, aber dann auch deren Journeys, wie man das so schön heute sagt, nicht außer Acht lassen, sondern uns darauf auch noch abstellen. Und das Ganze wird komplexer. Aber ich glaube, die KI ist gekommen, zu bleiben, jetzt so als Stichwort. Und auch da wohnt, meinen Augen, die Antwort für die Komplexität. Also, mir ist überhaupt gar nicht bange, oh Gott, jetzt wird alles komplizierter.
Alexandra Markovic-Sobau [00:34:23]:
Nein, sehe ich überhaupt nicht. Wenn wir ganz gut wissen, was wir wollen, also, muss man salopp auch vielleicht so formulieren. Also wenn wir sehr gut prompten können, dann wird die KI uns auch exzellent dabei unterstützen. Also beide Seiten gönnen da dazu.
Sebastian Langrehr [00:34:42]:
Ja, gehe ich mit. Und du bist jetzt auch schon direkt auf die Perspektive aus Versicherungssicht eingegangen. KI ist womöglich eine Form der Innovation. Gibt es denn aus deiner Sicht in der Versicherungsbranche noch Raum für echte weitere Innovationen, also wirklich im Versicherungsthema? Oder erleben wir eigentlich hauptsächlich inkrementelle Verbesserung bestehender Produkte und Prozesse, Effizienz rund KI und so weiter?
Alexandra Markovic-Sobau [00:35:12]:
Also ich glaube daran, dass wir das genauso erleben, was du gerade gesagt hast. Also das ist was wir erleben. Meine tiefste Überzeugung, also das ist, woran ich fest glaube, ist, dass es Innovation immer gibt. Also zufällig heute, morgen im Radio gehört in Deutschland Patentanmeldungen, irgendwie 250.000. Ich weiß nicht, ob es genau die richtige Zahl ist, aber zweithöchste Anzahl nach den USA. Also wir führen immer noch und allen Unkenrufen zum Trotz, also Deutschland ist durchaus das Land von Innovation. Ich glaube, wir Versicherer müssen dringend die Ausprägung oder was ist eine Innovation oder wie wirkt die Innovation, uns vielleicht noch immer mal wieder zu Gemüte führen. Und ich glaube, dass wir natürlich mit den Möglichkeiten, die wir haben, aus der Regulatorik gesprochen oder aus der Kalkulationsverordnung gesprochen, natürlich unter Berücksichtigung dieser Elemente.
Alexandra Markovic-Sobau [00:36:22]:
Müssen wir trotzdem mehr Innovation wagen, die sich vielleicht nicht an diesen Grundwerten oder Grundlagen entfachen, Aber ich habe es ja eben angedeutet, das Versicherungsprodukt ist mehr als nur der Preis für eine Versicherungsleistung, sondern da ist eine ganze Menge drumherum möglich an Services, an Dienstleistungen. Und da bin ich wirklich fest von überzeugt, wenn wir die neuen Bedürfnisse uns vor dem inneren Auge wirklich anschauen oder die Trends in unserer Gesellschaft, vielleicht auch die neuen Ängste und die neuen Sorgen der Gesellschaft wirklich ernst nehmen, dann ist da eine ganze Menge an Innovationsbedarf vorhanden. Bevor du fragst, nein, ich sage jetzt nicht, was mir vorschwebt. Das bleibt geheim.
Julius Kretz [00:37:15]:
Ich dachte, du verletzt uns deine Patente. Schade.
Alexandra Markovic-Sobau [00:37:18]:
Nein, ich habe keine Patente, aber natürlich verrückte Ideen. Es ist aber immer so, dass eine verrückte Idee nie die Idee ist. Die verrückte Idee ist nie die Innovation. Das ist immer nur Wenn wir auf dem Billardtisch wären, dann gibt es diese erste weiße Kugel, die stößt dann möglicherweise dann was auseinander. Ja, oder da berühren sich Kugeln, die sich vielleicht sonst nicht berührt hätten. Und daraus entsteht dann in einer Organisation, wenn viele Köpfe offen sind, bereit sind, ihr Know-how reinzubringen. Daraus entstehen Innovationen. Und ich mag, also wenn ich das so formuliere, bitte nicht lachen, Aber ich mag dann gerne diese weiße Kugel sein oder vielleicht so der Bereiter von so einem Tisch, also so Ermöglicher von Räumen, wo Innovation entsteht.
Alexandra Markovic-Sobau [00:38:11]:
Das sehe ich so als meine Aufgabe an. Allerdings mit der tiefsten Überzeugung, da ist noch so viel mehr drin.
Julius Kretz [00:38:21]:
Die weiße Kugel und anschieben und anstoßen, das ist ein gutes Bild und wir kommen so langsam zum Ende dieser Aufnahme. Aber eine Frage muss ich dir schon noch stellen. Was hast du dir denn für die kommenden drei Jahre persönlich und beruflich vorgenommen?
Alexandra Markovic-Sobau [00:38:38]:
Oh wow, auf die Frage war ich nicht vorbereitet. Wie auf die anderen auch nicht.
Julius Kretz [00:38:44]:
Ich wollte es sagen, ja.
Alexandra Markovic-Sobau [00:38:45]:
Ja, natürlich. Aber jetzt erwischst du mich. Also was habe ich mir vorgenommen? Ich habe mir wirklich vorgenommen, offen zu sein, offen zu bleiben. Ich habe mir vorgenommen, zuzuhören, ohne selber zu reden. Also das ist eine Challenge. Und mich wirklich neu einzulassen. Aus der Erfahrung, aus meinen Wechseln, ich hatte schon drei, aber aus den Wechseln in neue Unternehmungen will ich so lange wie möglich einfach nur verstehen. Also verstehen, nicht nur wie die Menschen sind, sondern wie dieser Organismus dieses Unternehmens tickt oder funktioniert, wie was ineinander greift, da anzusetzen.
Alexandra Markovic-Sobau [00:39:39]:
Also ich habe keinen eigenen Plan, sondern ich will Teil des großen Plans. Ich sage es, ich spreche es aus, also ich will Teil des großen Plans bei der Signal Iduna sein.
Sebastian Langrehr [00:39:52]:
Cool, das hört sich gut an. Da drücken wir dir die Daumen und wünschen dir da alles Gute, wenn es soweit ist. Wir sind schon fast am Ende, hatte Julius gerade schon gesagt. Aber wir wollen nicht schließen, bevor wir nicht von dir deine famous last words nochmal hören, beziehungsweise als Vertriebsass so deine Killer-Phrase aus dem Vertrieb oder aus der Transformation, die dich begleiten. Aber nicht nur ernsthaft, sondern womöglich darfst du hier auch Stromberg-esk werden. Also du kennst die Sprüche, ne? Haben wir schon immer so gemacht. Oder viel hilft viel, weniger ist manchmal mehr. Was sind so die Killer-Phrasen, wo du eigentlich an und für sich nur mit den Augen rollen kannst?
Alexandra Markovic-Sobau [00:40:35]:
Ja, also was mir nicht gefällt, ist, wenn jemand sagt, das hämmer immer so schon gemacht. Das sollte jetzt schwäbisch sein, aber dieses hämmer immer schon so gemacht, Das bringt mich auf die Palme. Aber ich kann auch meinen Lieblingsspruch sagen. Der ist von Hugo, Victor Hugo, der so sinngemäß eine Übersetzung gesagt hat. Eine Idee ist dann brillant oder ist dann richtig, wenn ihre Zeit gekommen ist. Und das begleitet mich in vielerlei Hinsicht immer wieder als meine Killer-Phrase.
Julius Kretz [00:41:15]:
Super. Wunderbar. Alex, vielen Dank, dass du heute hier bei uns warst in deinem Urlaub.
Alexandra Markovic-Sobau [00:41:23]:
Danke Julius, danke Sebastian, dass ich hier sein durfte.
Julius Kretz [00:41:26]:
Genau, wenn unsere Zuhörerinnen jetzt irgendwie sagen und Zuhörer, hey Mit der Alex würde ich mich gerne mal austauschen. Ich glaube, hast du relativ wenig Zeit. Aber wenn, nur mal angenommen wenn, wo findet man dich denn so am besten? Wo kann man am besten Kontakt mit dir aufnehmen?
Alexandra Markovic-Sobau [00:41:40]:
Am besten auf LinkedIn.
Julius Kretz [00:41:42]:
Sehr gut. Das werden wir natürlich auch in den Show Notes entsprechend vermerken.
Alexandra Markovic-Sobau [00:41:45]:
Ich schreibe selbst und ich antworte sogar.
Julius Kretz [00:41:48]:
Wahnsinn, Wahnsinn. So muss das sein. Und ja, für euch da draußen, wenn euch der Podcast gefallen hat, wie immer lasst uns eine Bewertung da und abonniert Insurance Monday. Vielen Dank.
Alexandra Markovic-Sobau [00:42:02]:
Bis zum nächsten Mal. Tschüss.