Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung

Nachhaltigkeit und Digital Society: Die Rolle der Versicherungen im Wandel der Wirtschaft

January 01, 2024 Insurance Monday / Thomas Bischof / Dietmar Schmidt Episode 83
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Nachhaltigkeit und Digital Society: Die Rolle der Versicherungen im Wandel der Wirtschaft
Show Notes Transcript

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Insurance Monday Podcasts!

In dieser Episode dreht sich alles um die Herausforderungen und Potenziale der Digital Society für Versicherungen und mittelständische Unternehmen.

Unsere Gäste, Thomas Bischof und Dietmar Schmidt, tauschen Gedanken über die Integration von Energieberatung in Versicherungsprodukte, die Bedeutung von Open Data und Nachhaltigkeit sowie die Rolle der Versicherungsbranche in der digitalen Transformation aus.

Wir erhalten Einblicke in Themen wie datengetriebener Vertrieb, die Bedeutung des digitalen Euro und Nachhaltigkeit in der Geschäftspraxis.

Außerdem diskutieren wir erfolgreich umgesetzte Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Kundenbetrieben und die Herausforderungen bei der Aktivierung von Kunden für nachhaltige Dienstleistungen.

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Speaker A [00:00:00]:
Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt.

Speaker B [00:00:26]:
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Insurance Monday Podcasts. Heute widmen wir uns gleich zwei spannenden Themen, Nachhaltigkeit und die fortschreitende Entwicklung hin zur Digital Society. Diese beiden Bereiche tangieren nicht nur uns persönlich, sondern spielen auch eine zentrale Rolle in Unternehmen, angefangen bei Großkonzernen bis hin zu kleinen und mittelständischen Unternehmen. In der Praxis lassen sich enorme Unterschiede gerade bei den KMUs beobachten. Einige sind Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und digitale Innovation, andere suchen noch nach dem passenden Weg. Manche Unternehmen unterschätzen ihre Potenziale für einen nachhaltigen Beitrag und überschätzen gleichzeitig den damit verbundenen Aufwand. Und es können ja schon bereits vermeintlich kleine Schritte langfristig Großes bewirken. Unserer Meinung nach mangelt es vor allem an einem umfassenden Überblick und an inspirierenden Beispielen von KMUs für KMUs.

Speaker B [00:01:22]:
Der Diskurs über Nachhaltigkeit und die Digital Society fokussiert sich oft auf Großunternehmen, obwohl 56 Prozent der Beschäftigten in Deutschland in KMUs tätig sind. Hier liegt ein enormes Potenzial, das wir in dieser Episode genauer beleuchten wollen. Jetzt stellen wir natürlich die Frage, was hat denn ein deutscher Versicherer damit zu tun? Und damit möchte ich unsere heutigen Gäste begrüßen. Thomas Bischoff, Vorstandsvorsitzender der GOTA und Dietmar Schmidt, CEO der Mexxon Gruppe und Herausgeber des Buches Digital Society. Herzlich willkommen. Und ich bin Alexander Bernhardt als Gastgeber von Insurance Monday heute. Lieber Thomas, lieber Dietmar, ihr wart beide schon in einer unserer Episoden zu Besuch, aber trotzdem stellt euch doch bitte einmal kurz vor. Thomas, fang du gerne an.

Speaker A [00:02:11]:
Ja, vielen Dank, lieber Alexander. Ich bin Thomas Bischof, seit 2021 bei der Gota verantwortlich für das Schadens- und Unfallgeschäft. Ich habe eine ganze Reihe von unterschiedlichen Stationen in der Versicherungsindustrie gehabt. Ich war bei großen Konzernen, ich war bei kleineren Unternehmen, ich war bei Beratungsunternehmen. Am Ende gibt es immer wieder Dinge, die sind unterschiedlich von Unternehmen zu Unternehmen, aber eine Sache, die haben wir gleich. Ich bin froh, dass ich heute hier sein darf, lieber Alexander. Wir sind natürlich nicht nur Elemente in der Gesellschaft und Teil der Entwicklung der Gesellschaft, wir sind auch ein wesentlicher Antreiber von Entwicklung in der Gesellschaft und dazu gehört eben auch Nachhaltigkeit. Deswegen freue ich mich sehr, dass wir heute über die Rolle von Versicherung als Teil dieser Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und die Rolle der Versicherung sprechen können.

Speaker A [00:03:01]:
Vielen

Speaker B [00:03:01]:
Dank. Ja, sehr cool. Danke dir. Dietmar, du warst schon mal vor zwei Jahren da zum Thema KI in der Versicherungsbranche mit dem griffigen Titel Weltverbesserung oder das Ende und wie sich ja gezeigt hat, war das nicht das Ende, sondern eigentlich erst der Anfang. Erzählen.

Speaker C [00:03:19]:
Vielen Dank Alexander, dass ich da sein darf. Mich freut es heute auch das Thema mit Thomas begleiten zu dürfen. Ich selbst, vielleicht zu meiner Person, ich habe in Frankfurt studiert als Diplomkaufmann dort verzogen und ein eigenes Beratungsunternehmen, Maxon, aufgebaut mit etwa 70 Mitarbeitern. Wir beschäftigen uns im Wesentlichen das Thema Datenstrategie, Extended Data Hubs und Datenplattformen. Wenn man mit Daten etwas zu tun hat, dann hat man eigentlich schon mit der Society ein bisschen zu tun, weil man letztendlich, es geht 84 Millionen Bundesbürger, 3,7 Millionen Firmen und eigentlich alle sozusagen Objekte im Datenraum. Und deswegen haben wir auch jetzt mein fünftes Werk als Buch ist das Thema Digital Society bei der Frankfurt School, wo wir das Thema mal intensiv beleuchtet haben und das machen wir heute, freue ich mich drauf. Insbesondere, weil ich den Thomas endlich mal als Autor gewonnen habe für das Buch. Ja,

Speaker A [00:04:18]:
Bei niemandem lieber als bei dir, Dietmar.

Speaker B [00:04:23]:
Ja, sehr cool. Jetzt wollen unsere Zuhörerinnen und Zuhörer euch sicherlich persönlich auch etwas besser kennen lernen und deswegen unsere schnellen fünf. Ein paar fragen vorab an euch beide jeweils und ich fange an vielleicht immer dietmar erst und dann thomas mobilität oder verbrenner

Speaker C [00:04:42]:
aktuell habe ich hybrid und danach kommt sein auto weil die Reichweite langsam reicht und wenn möglich habe ich noch einen Oldtimer, aber das war es auch schon.

Speaker A [00:04:53]:
Ja, also bei mir ist ganz klar E-Mobilität. Ich finde, wenn man einmal ein Elektroauto gefahren hat, dann will man kein anderes mehr, glaube ich. Aber auch ein Oldtimer ist nachhaltig, weil solange du den fährst, baut schon keiner neues Auto. Und das Reuse ist ja auch ein wesentlicher Teil von Nachhaltigkeit.

Speaker C [00:05:09]:
Das kommt voll durch.

Speaker B [00:05:11]:
Graue Energie, das Stichwort. Urlaub auf Mallorca oder den deutschen Alpen?

Speaker C [00:05:17]:
Da halte ich es klassisch. Im Sommer Mallorca, im Winter die Alpen.

Speaker A [00:05:22]:
Also im Winter bin ich genau da, wo Dietmar ist, oder ich versuche es zumindest. Im Sommer sind wir aber nicht auf der Insel, sondern gerne in Frankreich, dann aber auch gerne da, wo es warm ist.

Speaker B [00:05:33]:
E-Books oder nichts geht über eine gebundene Ausgabe?

Speaker C [00:05:39]:
Ganz klar beides. Elektronisch lesen tue ich die ganze Woche, vor allem in LinkedIn. Aber so ein Buch, das in der Hand zu halten, da geht eigentlich nichts drüber. Und das Gewicht zu spüren, die Seiten zu blättern. Also ein, zwei Mal im Jahr ein Buch, was man selbst produziert natürlich.

Speaker A [00:05:57]:
Ja, ich lese wahnsinnig gerne. Und weil das so ist, muss ich halt wirklich in meinen Alltag einfügen und deswegen eindeutig E-Book und zwar am liebsten auch in der Kombination mit einem Hörbuch, so dass ich beim Joggen hören kann und danach dann auf dem E-Book weiterlesen. Whisper Sing ist einfach genial und dann aber so viel wie es mir irgendwie geht.

Speaker B [00:06:16]:
Nachteule oder Early Bird?

Speaker C [00:06:21]:
Ich klassisch Early Bird, sechs Uhr aufstehen und zwölf Uhr ins Bett gehen. Das ist glaube ich noch keine Nachteule für Kölner Identum.

Speaker A [00:06:29]:
Also mein Outer Ring, lieber Dietmar, sagt, dass ich ein ähnlich wie du früher Vogel bin. Es fühlt sich nur morgens nicht so an. Also bin mir noch nicht ganz sicher, ob die KI da so richtig gut funktioniert. Aber es ist tatsächlich so, dass ich vielleicht recht produktiv bin, wenn ich es morgens früh raus schaffe und deswegen insofern auch gerne früh rausgehe, aber trotzdem ab und zu die Abende genieße.

Speaker B [00:06:55]:
Ja und schließlich Versicherungen embedded mitgenommen oder lieber Beratung vor Ort?

Speaker C [00:07:03]:
Ich bin klassisch überversichert, ich nehme beides. Also die intensive Beratung an der BAV oder Krankenversicherung ganz klar mit der Beratung und in der Customer Journey einfach und schnell auch mal embedded gerne.

Speaker A [00:07:18]:
Ja bei mir eindeutig persönlich, ich finde es geht nichts über den Berater oder in meinem Fall die Beraterin. Ich bin wahnsinnig dankbar dafür, dass sich jemand das alles abgeben kann. Theoretisch wäre es wahrscheinlich im Versicherungsvorstand schon möglich, das auch selber hinzubekommen, aber es ist einfach viel besser, wenn das jemand macht, der es jeden tag macht und wenn das jemand auch macht der ist wirklich super effizient für mich vorbereiten aufbereitet und da bin ich wahnsinnig dankbar deswegen eindeutig

Speaker B [00:07:47]:
ja cool dann werden wir jetzt einsteigen in das Thema Digital Society und Nachhaltigkeit. Dietmar, wir haben ja jetzt schon ein paar mal von deinem Buch gehört, Digital Society heißt es. Erklär doch vielleicht erst einmal kurz, was steckt hinter diesem Begriff Digital Society und was für Themen habt ihr im Buch bewegt?

Speaker C [00:08:09]:
Gerne Alexander. Also wir sehen die Society in drei Dimensionen von dem Individuum, von diesen 84 Millionen Bundesbürgern, zu den Unternehmen, 3,7 Millionen, die sich wieder in Branchen aufteilen, bis hin zu Gesellschaft und Politik, die sozusagen alles in an die Digitalität, die kommen wird und im größeren Maße da ist, vernetzt dieses alles miteinander. Das heißt, man kann nicht wie früher sozusagen das Individuum alleine, das Unternehmen alleine, die Branche sehen. Wir sehen das ja auch beim Thema Lieferkettengesetz oder Wertschöpfungskette. Man sieht immer mehr die Vernetzung. Bei den Individuen sind das die Familie beispielsweise oder die Zugehörigkeit eines Individuen zu meinem Unternehmen. Ich bin zum Beispiel auch Managing Director eines Unternehmens. Das macht keinen Sinn, dass ich privat nur angesprochen werde, sondern auch in der anderen Rolle.

Speaker C [00:09:00]:
Dazu brauche ich diese Vernetzungssicht. Dazu brauche ich Daten, Analytik und Technologie, diese Daten miteinander zu kombinieren und Ökosysteme letztendlich in diesem Vernetzungsthema aufzeigen zu können. Also aus unserer Sicht ist es nichts, was man auf der Seitenlinie betrachten sollte, sondern aktiv mitgestalten. Und deswegen geben wir in diesem Buch einen Überblick über das, von dem Individuum mit ihren digitalen Grundrechten bis zur Metaversum und natürlich auch den digitalen Euro, den alle natürlich betreffen.

Speaker B [00:09:33]:
Sehr spannend. Was ist denn in dem Buch, sage ich mal, inhaltlich stark drin? Was sind so die Top 3 Themen, die Top 3 Artikel aus diesem Buch?

Speaker C [00:09:43]:
Also wir haben uns sehr viel Mühe gegeben in drei Bereiche das aufzuteilen. Der erste Bereich ist Digitalisierung und Geschäftsmodell Innovationen, fokussiert mehr auf die Finanzbranche, Fintechs, Blockchain, Künstliche Intelligenz und Integration von Technologien. Da haben wir unter anderem den Stefan Rösler, Verband der Sparkassen als Beispiel, den Florian Meissner von der Commerzbank mit dem Jörg-Olivier Castillo-Schulz, dem CEO der Commerzbank, der auch zeigt, wie eine Bank sich in ein Tech-Unternehmen verwandelt. Wir haben den Burkhard Weitz als Vorstand der Bundesbank für den digitalen Euro und vieles mehr. Also da ist sehr stark der Wandel der Finanzbank Industrien Richtung zu Tech und digitalen Euro und Payment. Der zweite Bereich ist Nachhaltigkeit und Resilienz, wo wir natürlich den Beitrag vom Thomas im KMBU-Bereich haben. Da kommen wir ja gleich noch zu. Aber wir haben dort auch sowohl die politische Seite mit drin, mit der Tabea Rösner, die Green IT als Thema hat.

Speaker C [00:10:48]:
Sie ist Leiterin des Digitalrates der Bundesregierung und wir haben auch so was wie ein Stadtguthaben drin, weil auch die Kommunen spielen in der digitalen Welt mehr und mehr im Finanzumfeld eine Rolle. Und wir haben auch den Kollegen Thorsten Uhlig für den Versicherungsvertrieb der Zukunft noch drin mit dem Nils-Luther-Klaas im Bereich der Nachhaltigkeitsbereich. Im dritten Bereich der Künstliche Intelligenz und Daten, da geht es dann Open Insurance zum Beispiel von Julius Kretz, von Sascha und dem Frank Hettnacker, der das Thema Open-Schoolings macht oder dem Dr. Rainer Sommer, den CEO der Provinzial, der KI und den Faktor Mensch kombiniert oder den datengetriebenen Vertrieb von Peter Kostmann im Ergo-Umfeld des Maklerkanals bis hin zum Kai Kuklinski und Carsten Dietrich Vorstände der AXA für das Thema Healthcare und dort behandeln wir KI, Daten und Mensch sozusagen in einem Chapter.

Speaker B [00:11:44]:
Ja das ist ja spannend auch in Bezug auf die Autoren und Autorinnen, zeigt auch die Flüchtigkeit und Komplexität des ganzen Themas. Genau,

Speaker C [00:11:55]:
wenn du mich noch fragst nach den drei Top Themen daraus, also wenn ich jetzt mal überall sehe, ist der datengetriebene Vertrieb treibt viele in der Versicherung und Bankenwelt. Der digitale Euro, der kommt, wird vieles verändern und das Thema Nachhaltigkeit, was wir jetzt hier beim Thomas natürlich intensiv uns angeschaut haben im Artikel auch, wie die Ausrichtung sich ändert, wenn man die Wertschöpfungskette des Kunden, die Lieferantenbeziehungen sich anschaut. Das ist ganz spannend auch Richtung ESG, was da alles auf uns zukommen wird und welche Herausforderungen da zu meistern sind. Da wird uns Thomas bestimmt jetzt was Spannendes sagen.

Speaker B [00:12:31]:
Ja, das ist auch eine gute Überleitung. Thomas du hast ja den Beitrag geschrieben unter den top drei von Dietmar zum Thema Nachhaltigkeit. Das ist ja auch ein Herzensthema von dir. Insofern gehe ich auch davon aus, dass das ein sehr zündender und begeisternder Beitrag ist. Jetzt mal, wie viele Seiten hast du denn dazu geschrieben und wenn du eine Management Summary, so der übliche 30 bis 60 Sekunden Elevator Speech geben würdest, was sind denn die wesentlichen Erkenntnisse und Botschaften?

Speaker A [00:13:02]:
Ja, also zünden und begeistern, ich finde schon, also ich habe mich dafür begeistert, ich habe es getestet mit meinen Kindern, 18 Seiten, da bin ich noch nicht ganz durchgekommen, aber deswegen ist glaube ich die Idee mit der Elevator-Speech ganz gut, mit der werde ich es gleich später noch mal probieren. Also im Prinzip geht es darum, dass KMU, mittelständische Unternehmen, Nachhaltigkeit längst verstanden haben als zentrales Handlungsfeld. Es gibt kein Erkenntnisproblem, allerdings gibt es Aktivitäten oder Handlungsprobleme. Also die Frage, was tue ich und was tue ich zuerst, ist eine, die für viele mittelständische Unternehmen, die eben nicht über große Stäbe und unglaublich viele konzeptionelle Ressourcen verfügen, einfach eine große Frage, wo sie sagen, ich will was tun, aber ich weiß nicht was. Und da kommen wir als Versicherer ins Spiel. Wir haben zum einen viele Kenntnisse über die Unternehmen, zum zweiten haben wir für verschiedene Unternehmenstypen auch vorgedacht, wo typische Ansatzpunkte sein können. Unser Startpunkt ist immer die Analyse des Unternehmens in Bezug auf Energie, also Energieberatung, durchführen im Betrieb, CO2, Footprint feststellen. Und daraus abgeleitet können wir dann individuell Maßnahmen entwickeln für das Unternehmen und durch Netzwerk von Partnern dann auch bereitstellen und so dem Unternehmen hilft tatsächlich einerseits nachhaltig Kosten zu sparen durch niedrigeren Energieverbrauch, das ist gerade jetzt, sehr sehr hilfreich und auf der anderen Seite einen eigenen Zweiflungspunkt zu reduzieren.

Speaker A [00:14:31]:
Damit kommen wir als Versicherung raus aus der Ecke, wo wir Rechnung zahlen, nachdem Schaden passiert ist und stärker rein in die Rolle, in die wir uns eigentlich reinbegeben wollen, nämlich wirklich als Berater und Partner der Kunden zu sein.

Speaker B [00:14:45]:
Ja und Versicherung ist ja vom Grundsatz her auch, wenn man ein bisschen abstrakter denkt und das hatten wir ja auch schon in dem letzten Podcast diskutiert, eine eine Leistung, die letztlich sehr stark eben auf Nachhaltigkeit im Sinne von Risikovermeidung und nichts anderes geht es ja auch bei unseren Nachhaltigkeitsthemen, die wir als Gesellschaft vor uns haben, verhilft. Jetzt sagst du ihr unterstützt KMUs auf allen Ebenen von der Planung bis zur Implementierung und insbesondere habe ich gerade auch verstanden bei der Auswahl von dem, was man als KMU eigentlich sinnvoll machen kann, finde ich total spannend. Hast du denn da konkrete Beispiele und Erfolgsgeschichten?

Speaker A [00:15:28]:
Ja, das haben wir. Also Tatsächlich haben wir mit einer Reihe von Unternehmen schon das Programm durchgespielt. Es startet immer am Anfang mit einer Beratung. Bis vor kurzem tatsächlich wurde die auch in hohem Maße gefördert. Also die Energieberatung, die hatte 80 Prozent Fördermöglichkeiten da drin. Auch da haben wir den Unternehmen geholfen. Aber der Startpunkt war eine Energieberatung des Unternehmens. Da kommt dann gar nicht so lange, aber sehr sehr präziser Bericht raus, wo drin steht, an wie vielen Stellen Energie entweder für thermische Prozesse, also Heizung, aber auch thermische Prozesse in der Bearbeitung von Materialien oder elektrische Energie verloren geht oder ineffizient eingesetzt wird.

Speaker A [00:16:11]:
Und da kann man dann an unterschiedlichen Stellen ansetzen und die Beispiele sind sehr sehr breit. Es fängt mal ganz einfach damit an, dass Unternehmen anfangen können, eigene Energie zu erzeugen, indem sie beispielsweise auf Dachflächen, die da sind, Photovoltaikanlagen implementieren. Eine andere Möglichkeit ist, Energie effizienter zu nutzen. Es reicht von anderen Verteilerkästen oder Erweiterung von Verteilerkästen, bestimmte Schwankungen im Netz auszugleichen und dadurch Strom tatsächlich zu sparen, bis hin zu einer veränderten Strategie, Strom oder bestimmte stromfressende Prozesse eben zu Zeitpunkten zu starten, wenn das möglich ist, also eher in der Nachtschicht als am Tag, wenn Energie eher vorhanden ist oder in dem Sinne günstiger ist bzw. Nachhaltiger erzeugt werden kann. Und es geht dann weiter über den gesamten Bereich natürlich auch der energetischen Sanierung von Gebäuden. Auch da gibt es Vorschläge. Wir haben das an verschiedenen Stellen schon durchgespielt mit Unternehmen und das Schöne war, dass all diese Maßnahmen einerseits für eine deutliche Reduzierung des CO2-Footprints sorgen, also wir haben zum Beispiel bei einfertigendem Betrieb eine Reduktion auf unter 50 Prozent des Ausgangswertes innerhalb von zwei Jahren erreichen können und das ganze amortisiert sich auch in zwei Jahren dadurch, dass einfach deutliche Reduzierung der Strom und in dem Fall auch Heizkosten gegeben hat.

Speaker A [00:17:42]:
Also insofern da das ist ein Win-Win-Win Und der Startpunkt, das ist genau der Punkt, der Startpunkt ist ganz häufig eben diese Beratung. Spannend ist, die meisten Unternehmer, die wissen das, die kommen nur nicht dazu. Also so die Frage, wo starte ich eigentlich, wenn ich bei Google starte und Energieberatung eingebe, dann habe ich 500.000 Hits. Und den Impuls zu haben und zu sagen okay, da nimmt mich jetzt jemand an der Hand und führt mich dadurch. Das ist genau das, was wir leisten können als Versicherer zusammen mit unseren Partnern auf der Vertriebseite für unsere Kunden.

Speaker B [00:18:17]:
Okay, das verstehe ich. Ist das dann auch eure Main KPI inwieweit ihr den Carbon Footprint reduziert oder habt ihr noch weitere KPIs dazu wie erfolgreich ihr Unternehmen eigentlich zu mehr Nachhaltigkeit verhält?

Speaker A [00:18:35]:
Also zum einen ist der KPI die Frage, wie häufig machen wir das, also das heißt, wie viele Fälle wir durchspielen und das zweite ist natürlich genau der KPI, den du ansprichst, inwiefern schaffen wir es dann auch konkret bei unseren Kunden in den Betrieben einen Anteil beizutragen, dass der CO2-Ausstoß reduziert wird. Und ich finde letzteres als KPI für eine Versicherung wirklich sehr sinnvoll, weil dann sieht man eben jenseits der Frage, wen versichere ich, weil häufig sieht man ja bei Versicherungsunternehmen Diskussionen über, kann ich noch eine Industrie XY versichern oder kann ich noch Kunden XY versichern. Wir würden gerne eher in eine Perspektive kommen und sagen, wie können wir denn dazu beitragen, dass tatsächlich ein Betrieb weniger CO2 ausstößt, effizienter mit Energie umgeht. Weil davon haben wir alle was. Vom Nicht-Versichern hat die Umwelt gar nichts.

Speaker B [00:19:35]:
Ja, spannend. Du hattest auch erwähnt, dass es für den Unternehmer schwierig ist, sozusagen sich dem Tee immer zu nähern, wie du sagtest 500.000 Hits, wenn man Energieberater eingibt und eure Leute spricht er dann stärker an oder wie kriegt ihr die dann aktiviert?

Speaker A [00:19:57]:
Ja das ist eine gute Frage und da sind wir auch noch nicht am Ende angekommen. Also die die die Grundidee war die Kunden rennen uns die Bude ein. Also wir sagen hey hier sind wir und dann kommen sie von alleine und oh Wunder wie in fast allen Geschäftsmodellen das passiert dann doch nicht. Außer natürlich wenn man wie Dietmar mit einem guten Produkt unterwegs ist. Denn Dietmar rennen sie immer die Bude ein.

Speaker B [00:20:20]:
Danke, Thomas. Dietmar ist sozusagen das One-Person-Marketing-Team.

Speaker A [00:20:25]:
Genau, genau. In unserem Fall ist das so, genauso wie bei Versicherung, ohne aktiv auf die Kunden zuzugehen und das als Service auch zu vermarkten, ist tatsächlich wenig an Traktion gekommen und wir haben auch versucht mit Unternehmern herauszufinden, woran das liegt. Das liegt daran, dass die meisten mittelständischen Unternehmer natürlich extrem vertieft sind, ihr eigenes Geschäftsfeld nach vorne zu bringen. Da sind die Spezialisten und deswegen sind die auch so erfolgreich, aber die Dinge, die dann außen rum liegen, wie zum Beispiel eben zu sagen Energieberatung, das ist dann doch nicht immer top of mind, wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Die meisten Kunden, mit denen ich gesprochen habe, die erkennen die Notwendigkeit, aber sie setzen es nicht auf prio ein, sondern es ist dann doch zu mühselig, sich zu überlegen, was tue ich. Und deswegen haben wir zunächst versucht, über unsere Vertriebspartner, Makler und Erschließlichkeit Kunden anzusprechen. Das war, muss man ehrlich sagen, nur mittelerfolgreich, weil tatsächlich viele Vertriebspartner sich dann unsicher fühlen bei einer Sache, die doch ganz anders ist als beispielsweise eine BAV oder eine Betriebshaftpflicht. Also im Sinne der, was mache ich denn, wenn der mich fragt, wie viel Module ich auf mein Dach bekomme.

Speaker A [00:21:38]:
Dann sagt so der Vorstand, der weit weg ist von der Action, ja, sagst du ihm, das klären wir nachher. Und dann sagt der Vertriebspartner, ja, aber das geht so nicht. Also insofern haben wir in vielen Diskussionen mit Vertriebspartnern die Vorsicht und die Unsicherheit mit so einem Thema, das so ganz spatenfremd ist, schon gemerkt, haben dann versucht, Kunden auch direkt anzusprechen und hatten da einigen Erfolg. Also Das heißt, wir haben dann Kunden angerufen, haben Termine vereinbart, ein bisschen Direktvertriebsansatz, aber wir glauben, dass der Hebel ein ganz anderer ist. Und da sind wir jetzt auch drauf gekommen, dass die Integration in unsere Produkte eigentlich das Wichtige ist. Also nicht, wir machen hier ein bisschen Energieberatung neben der Versicherung, sondern eigentlich ist das, was wir unmittelbar integrieren können, in den Schadenprozess. Insofern arbeiten wir gerade dran, das Thema der energetischen Sanierung oder überhaupt der energetischen Analyse und dann einer energetischen Aufwertung eines Betriebes im Rahmen der Schadenbearbeitung mit aufzunehmen. Es gibt da diesen Begriff Build Back Better, also im Schadenfall besser zurückbauen als es vorher war und genau diese Leistung sowohl die Beratungsleistung als auch das Netzwerk von Dienstleistern und Produkten, die wir da beisteuern können zu einer besseren energetischen, wenn man so will, Ausstattung des Betriebes, das integrieren wir jetzt in die Produkte als Leistung und dann in den Schadenfall in der Bearbeitung.

Speaker B [00:23:12]:
Ja cool, dann drücke ich da die Daumen, dass euch diejenigen, die dann den Schaden haben, dann die Bude damit einrennen. Und ansonsten hat Dietmar wahrscheinlich da auch Gedanken.

Speaker A [00:23:24]:
Genau, ansonsten fragen wir Dietmar, wie das geht.

Speaker B [00:23:28]:
Dietmar, Überleitung zu dir. Du hattest in der Vorbereitung erwähnt, Open Data ist aus deiner Sicht auch im Kontext von Digital Society wichtig. Das ist ja plausibel, weil Open Data, offene Schnittstellen und so weiter natürlich etwas ist, was potenziell ganz, ganz viele, sage ich mal, Datentöpfe und Datenflüsse und so weiter überhaupt miteinander verbinden verbinden kann. Aber kannst du vielleicht deine Gedanken dazu etwas näher ausführen?

Speaker C [00:23:55]:
Gerne Alexander und ich komme natürlich gleich auf den Thomas zurück. Der hat ja letztendlich auch eine Customer Journey im Schadenbereich jetzt als Ansatzpunkt gefunden. Wir glauben, dass Open Data aus dem Kundenhaus gedacht werden muss, aus der Kundenzentrierung. Und der Kunde ist natürlich ein Versicherungskunde auch, hat seine Prozesse wie den Schadenprozess mit dem Versicherer, ist aber auch ein Bankkunde oder ein Kunde von der Immobilie, wie auch immer. Und letztendlich auch im KMU-Bereich habe ich dann andere KMUs, mit denen ich zusammenarbeiten muss. Und wenn man jetzt Open Data aus der Sicht des Kunden denkt, will er eigentlich seine Customer Journey immer möglichst einfach haben und die Daten dazu benötigt er. Wenn man in diesen Kontaktpunkten dann ist, wo er einen Bedarf hat, wie beim Beispiel von Thomas im Schadenbereich und man gibt die Energieberatung, er teile davon noch mit, ist das für ihn okay, weil es im Rahmen seiner Customer Journey eben stattfindet. Das ist ein super Beispiel, wie Kundenzentrierung dann stattfindet, in dem Fall in der Interaktion mit dem Versicherer.

Speaker C [00:24:57]:
Bezogen auf Open Data kann man aber auch noch ein bisschen andere Prozesse noch mit einbinden. Also ich will mal das Beispiel der Immobilie nehmen. Die Bank muss Nachhaltigkeit, den CO2-Wert der Immobilie bewerten. Der Versicherer muss das, der Energieversorger muss das, der Handwerker muss das. Und alle versuchen irgendwie diesem gerecht zu werden. Es macht ja nur Sinn, wenn sie da einen Teil der Daten auch miteinander austauschen würden. Immer vorausgesetzt, es gibt eine Plattform dazu, wo man diese Daten austauschen kann. Da gibt es ja auch viele schon mal Ansätze dazu, aber es macht ja Sinn.

Speaker C [00:25:32]:
Also bezogen auf den KMU, der wie der Thomas ja schon gesagt hat, diese ganzen regulatorischen Anforderungen eigentlich nicht gerecht werden kann, dass er nicht für jedes Thema eine Person hat, die sich darum kümmert. Die brauchen noch viel mehr Open Data, Daten auszutauschen in ihrer Lieferantenkette oder auch mit dem Versicherer oder der Bank oder anderen, die helfen können Prozesse zu automatisieren in ihrer jeweiligen Customer Journey. Man kriegt sie aber in der Regel immer nur, in meiner Erfahrung, wenn sie in ihrer Journey drin sind und wenn man ihnen da helfen kann, dann kriegt man auch Awareness. Wie der Selbstunternehmer muss auch dazu sagen, Unternehmer haben ihr eigenes Geschäftsmodell voll im Blick, da hast du komplett recht, Oma. Es ist schwer, ihn von einem Zentimeter abweichen lassen zu können und das kriegt man glaube ich da an der stelle ganz gut hin und open data wird ja auch eu seitig über den eu data act an verschiedenen stellen angeschoben open banking gibt schon lange open insurance jetzt über die feeder frida lösung also regulatorik die in der früheren Version jetzt vorhanden ist und die bringt immer mehr Transparenz. Es gibt immer mehr Daten, die verfügbar sind, auch öffentliche Daten, die der KMU oder die Personen nutzen können. Ich habe zum Beispiel vor zwei Jahren mitgekriegt über den Wirtschaftsrat, dieses Gewerbeverzeichnis in Deutschland verfügbar zu machen. Es gibt das Bundesamt, der Bundesanzeiger hat letztendlich die juristischen Personen an einer Stelle eine Million, aber 2,7 Millionen Gewerbetreibenden gibt es nur für das Finanzamt.

Speaker C [00:26:58]:
Und dort sind sie dran, dass letztendlich über Transparenzregister und Co. Auch immer mehr Gewerbetreibenden in eine, sagen wir mal, öffentlich verfügbaren Register verfügbar werden, die dann auch wieder KMUs, aber auch Bürger nutzen können. Also Open Data bringt was, wenn alle mitmachen. Also Governance mitmacht, die Unternehmen mitmachen, die Politik mitmacht und natürlich auch der Datenschutz mitmacht, wo man Lösungen finden muss, wie man eben Daten austauschen kann. Und die einfachste ist, wenn die öffentliche Seite möglichst viele Daten transparent macht.

Speaker B [00:27:33]:
Ja, das hat ja auch viel mit Kultur zu tun. Ich habe eine Zeit lang in Norwegen gelebt und da findet man ja dann das steuerpflichtige Einkommen von jeder Person öffentlich gelistet und kann nachschauen was sozusagen der Nachbar verdient oder nicht sozusagen. Das kann man nur nachschauen.

Speaker A [00:27:47]:
Was übrigens bei Einführung einen riesen Produktivitätsnachteil bedeuten würde, weil die ersten zwei Wochen jeder erstmal loslaufen würde und nachschauen. Also muss man sich gut überlegen, ob man das am am beginn einer möglichen rezession macht.

Speaker B [00:28:03]:
Ist vielleicht eine maßnahme zur dämpfung einer sonst überschießenden konjunktur.

Speaker A [00:28:08]:
Absolut, alternativ zur zinserhöhung.

Speaker B [00:28:11]:
Wir merken das mal vor für die EZB sozusagen. Ja, dann vielleicht Dietmar, du hast ja über Digital Twins in deinem Artikel geschrieben und wenn du jetzt diese Themen zusammen siehst und sagst Nachhaltigkeit, Digital Twins, Open Data, wie würdest du das denn verbinden? Vielleicht erstmal du Dietmar und dann Thomas seine Perspektive.

Speaker C [00:28:38]:
Ja, ich gebe den Thomas noch ein paar Aufgaben mit. Also Open Data wäre zum Beispiel, wenn die ESG-Daten verfügbar wären, nicht nur E, sondern S und G. Also dass man wirklich mal die Daten hart verfügbar hat und die miteinander austauschen kann. Auch die Taxonomien schon alleine, also Normierung von Daten auf EU- und Deutschlands Seite sind noch nicht zu Ende gedacht, sind noch am Werden. Also helfen Standardisierung zu bekommen und einen Datenausschuss zu organisieren. Das hilft der gesamten Wirtschaft an allen Ecken. Das wäre schon mal super, wenn man diese Daten möglichst offen austauschen könnte. Dann könnte ich nämlich im KMU-Bereich meine Twins ansetzen.

Speaker C [00:29:16]:
Meine Twins sind ja, wenn man jetzt mal auf meine Objekte gesehen, 84 Millionen Bundesbürger. Jeder Bundesbürger kann einen Twin haben, kann aber auch 100 Twins haben. Also es kann für verschiedene Themen ein anderer Twin sein. So ist es bei den KMUs auch. Bezogen auf den Thomas gedacht, wenn der KMU jetzt kommt, einen Schadensprozess eben hat, eine gewisse Branche ist, eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern und weitere Informationen hat, die diesen TWIN kennzeichnen Und ich habe davon noch 500 andere KMUs in Deutschland, kann ich Simulationen auf diesem Digital Twin machen, damit der Thomas es noch einfacher hat, seine Vertriebsgruppen zu schicken und seine Beratung zu machen, damit er rechtzeitig zum richtigen Zeitpunkt, nämlich dann, wenn der Bedarf entsteht, eben bei der KMU ist. Und dazu könnte er die Daten nicht nur von den Versicherern nutzen, sondern vielleicht ist der KMU bei einem anderen, bei einer Bank oder bei einem anderen, an der anderen Branche gerade, wo genau diese Customer Journey ist, aber wo Thomas seine Dienstleistungen anbringen kann. Er muss nur Kenntnis darüber haben, kriegt diese Informationen aus einem Open Data Ansatz.

Speaker A [00:30:23]:
Das finde ich total spannend. Ich glaube, wenn man das jetzt so nimmt, man sieht da schon die Chance. Also noch bevor wir über Beratung in Bezug auf Sanierung sprechen. All diese Dinge, die du angesprochen hast, Dietmar, die helfen uns ja bei einem ganz zentralen Aspekt, nämlich Prävention. Also ein wesentlicher Aspekt bei Nachhaltigkeit, den wir als Versicherer insbesondere vorantreiben, ist ja das Vermeiden von Schäden. Also das heißt, wenn erstmal gar nichts kaputt geht, muss ich es auch nicht neu bauen oder neu kaufen. Und diese Perspektive, die kann natürlich extrem profitieren von breiter verfügbaren Daten. Ich mache mal ein paar Beispiele.

Speaker A [00:31:01]:
Eine Maschine, die nicht kaputt geht, die fällt nicht aus, die muss nicht repariert werden, die verbraucht auch kurz vor sie dann ausfällt, nicht mehr Strom und so weiter. Also das heißt rein aus der Nachhaltigkeitsperspektive und aus der ökonomischen Perspektive sind natürlich solche Dinge wie preventative maintenance, also das heißt das vorbeugende Warten, was genau unterstützt wird durch solche Initiativen wie Digital Twins. Auf der einen Seite, ich verstehe ja diese Typen von Maschinen, auf der anderen Seite die Verfügbarkeit von Daten, extrem wichtig. Gebäude, also Gebäude, die nicht aufwendig zum Beispiel jetzt saniert werden müssen nach einem Wasserschaden, wo dann meinetwegen 20 wirklich sehr, sehr energieintensive Trocknungsmaschinen laufen. Ja, wenn ich den Digital Twin des Gebäudes habe und verschiedene Typen danach vergleichen kann und ich im Prinzip vorher schon weiß, dass ich bestimmte Risiken bei bestimmten Muffen habe, die dann vielleicht dazu neigen sich zu lösen, dann kann ich da an der Stelle natürlich auch einsetzen. Also das heißt, dieser gesamte Bereich der Modellierung von Risiken und zwar nicht nur in Bezug auf das Thema, das uns klassischerweise sehr stark interessiert, die Versicherungsrisiken, Brand, Leitungswasser und solche Dinge, sondern überhaupt die Gesamtheit aller denkbaren, relevanten Aspekte, die auch was mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Das kann was sein, was sehr davon profitiert. Und dann kommen wir dazu, dass natürlich zusätzlich, so wie Dietmar das sagt, Verfügbarkeit von Informationen dazu führen, dass wir gezielter auch Kunden ansprechen können.

Speaker A [00:32:30]:
Wir machen das teilweise heute schon so, dass wir in Bezug auf bestimmte Konstellationen, also Dachfläche, Umfelde, dass wir auch schon wirklich aktiv auf Kunden zugehen, mit denen aus dem Bestand und dann mit denen sprechen beispielsweise Nutzung eigener Energie und dann positiven Effekt auf sowohl CO2 Footprint des Unternehmens, aber natürlich auch auf die Energiebilanz und die Kosten beim Unternehmen dann haben. Also das heißt, da kann ganz viel rauskommen. Entscheidend ist aber das, was Dietmar auch sagt, Daten haben wir ja schon ganz schön viele. Die liegen nur erstens oft nicht in dem Format vor, dass wir was damit anfangen können und dann zweitens häufig verteilt an ganz unterschiedlichen Stellen. Deswegen sind solche Initiativen, wie Dignasia wirklich mit wahnsinnig viel Energie vorantreibt, eine universelle Austauschbarkeit zu schaffen. Die sind die zentrale Voraussetzung dafür, dass wir aus diesem kleinen Kleinen in Bezug auf Prävention rauskommen.

Speaker C [00:33:38]:
Super, super geschildert. Ich stell dich sofort ein, Thomas.

Speaker A [00:33:43]:
Ich hab's geschafft.

Speaker B [00:33:44]:
Thomas, dich fürs Thema Marketing. Ja,

Speaker C [00:33:48]:
genau, wir haben gegenseitig gesprochen.

Speaker B [00:33:50]:
Dann ist ja nur noch die frage ob die boter als nächstes mit meck sonn zusammen geht

Speaker A [00:33:58]:
ja die können wir uns nicht leisten wir sind nicht wir sind nicht verkaufbar, wir gehören unseren Mitgliedern. Ja,

Speaker B [00:34:12]:
sehr spannend. Dann mal Thomas jetzt schon zum Abschluss ein bisschen und mal in die Zukunft geblickt. Was glaubst du, wo steht ihr in fünf Jahren als Gota im Kontext von Nachhaltigkeit und wie hat sich eure Rolle gegebenenfalls verändert?

Speaker A [00:34:27]:
Also ich glaube wirklich daran, dass das was wir uns vorgenommen haben, nämlich Partner für unsere Kunden zu sein in der Transformation, in der nachhaltigen Transformation der eigenen Betriebe, dass wir da in fünf Jahren nicht nur deutlich weiter sind, dass wir viele Beispiele haben, wo wir das realisiert haben, dass auch Kunden aktiv auf uns zukommen. Es muss nicht so sein, dass sie uns in die Bude einrennen wie bei Mexon, aber ich glaube, dass wir dann schon deutlich sichtbarer geworden sein werden. Das zweite ist, und das ist mir fast noch wichtiger, wir haben diesen Aspekt integriert in allen Produktbereichen in der gewerblichen und industriellen Versicherungen, sind auch da auf eine Normalität angelangt, die so normal ist, wie beispielsweise die die die Brandschutz oder die Elektronikrevision. Also das heißt, das Begutachten eines Betriebs eben auch aus Nachhaltigkeitsaspekten heraus. Und dann bin ich auch sicher, dass wir darüber eine ganze Reihe von zusätzlichen Aspekten positiv realisiert haben, weil das eine ist, was lösen wir beim Kunden aus. Das andere ist aber, dass ich hoffe, dass sich dadurch natürlich auch Kundenbindung gerade im gewerblichen industriellen Bereich noch besser gestaltet und dass auch gerade Vertriebspartner das als Chance sehen sich in diesen Feldern noch zu tummeln und Kunden auch wirklich in Bereichen zu beraten, die nicht im engeren Sinne was mit Versicherung zu tun hat.

Speaker B [00:35:47]:
Ja, vielen Dank. Dietmar, wie diskutiert, die Digital Society und das Thema Nachhaltigkeit sind quasi nicht voneinander trennbar. Was würdest du denn den Vorständen anderer Versicherungsunternehmen empfehlen?

Speaker C [00:36:03]:
Also ich empfehle es dem Thomas unter anderem eine Datenstrategie 2.0 zu machen und von der Strategieseite die Anforderungen, von der Konzernstrategie Nachhaltigkeit, also wie viel nachhaltiger will ich mich weiterentwickeln auf Lieferanten- und Kundenseite, zu den Produkten Nachhaltigkeit, welche Daten brauche ich, zu wissen, welche Produkte brauche ich zukünftig, hin zu dem, sagen wir mal, zum Maschinenraum, zu sagen, in welchen Prozessen kann ich nachhaltiger wirken und Daten dazu nutzen. In der Regel eher das Thema hochwertige Daten, die ich benötige. Also wie kriege ich aus meinen nicht hochwertigen Daten hochwertigere Daten hin, bessere Vorhersagen treffen zu können. Wie Thomas ja schon sagte, Prävention ist eigentlich das Ziel. Also da muss ich in der Lage sein, diesen Schaden schon präventiv zu erkennen, bevor er passiert, oder es zu vermeiden. Also dazu brauche ich aber eine Menge Daten, Menge gute Daten. Und deswegen Glauben wir, wird es eine 2-Nuller-Version der Datenstrategien in Unternehmen geben, die auch offen ist für Daten außerhalb der Versicherer, Banken, Gebäude und Co. Noch mehr zu nutzen, also viel mehr externe Daten zu nutzen.

Speaker C [00:37:12]:
Dann kann Nachhaltigkeit und Daten im Kontext von Versicherungssystemen eng miteinander verwoben werden und datenbasierte Analysen ist im Versicherungsunternehmen ein möglicher Risiko besser zu verstehen und zu managen. Und ja, ich glaube, dass die Grota mit dem strategischen Aspekt, den Thomas geschildert hat, aus dieser, ich muss das eigentlich machen, ich brauche aber die Beratung in der richtigen Stelle im richtigen Prozess finde ich super dass er diese Weiterentwicklung jetzt schon gemacht hat ich glaube genau in diese Richtung geht es weiter diese diese Kombination zu finden und ja ich denke das und dass ich als letztes noch als Wunsch hätte wäre, dass wir Thomas dich im nächsten Buch auch wieder finden dürfen.

Speaker A [00:37:54]:
Ach Dietmar, wie könnte ich zu dir Nein sagen?

Speaker C [00:37:57]:
Und danke.

Speaker B [00:37:58]:
Und damit haben wir Dietmars Geheimnis als Vertriebler entdeckt.

Speaker A [00:38:04]:
Genau die Leute da abholen, wo sie sind.

Speaker B [00:38:06]:
Und man kann zu ihm nicht nein sagen. Absolut. Ja, wunderbar. Dann herzlichen Dank für das spannende und interessante und sehr lebendige Interview. Wo können denn unsere Zuhörer und Zuhörerinnen mehr zu dem Thema erfahren und wo finden sie euch, wenn sie sich mit euch auftauschen wollen?

Speaker C [00:38:27]:
Fange ich an. Also das Buch kann man in der Frankfurt School im Verlag bestellen. Da sind ganz viele Themen drin, inklusive dem Artikel von Thomas. Und mich selbst findet man am besten bei LinkedIn. Ich denke, das ist das Medium der Wahl.

Speaker A [00:38:45]:
Also da findet man nicht nur Dietmar und ganz viele andere, sondern auch mich und Informationen über das, was die GUTA so tut im Punkt Nachhaltigkeit, was natürlich deutlich mehr ist auch noch als der Aspekt, den wir jetzt gerade in Bezug auf KMU diskutiert haben, findet man bei uns auf der Homepage im Bereich Nachhaltigkeit und ich kann nur allen unseren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht wärmstens ans Herz legen, da bin ich selber total begeistert von und würde mich freuen, wenn es der ein oder andere liest und es dann genauso toll findet. Und wenn nicht, gerne eine Info überlegt.

Speaker B [00:39:19]:
Ja, ganz herzlichen Dank. Ganz herzlichen Dank auch Euch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Wenn Euch der Podcast gefallen hat, dann lasst uns eine Bewertung da. Dann sagt das Dietmar und Thomas und abonniert Insurance Monday. Herzlichen Dank!

Speaker C [00:39:45]:
SWR 2021