Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung

Vernetzung und Zusammenarbeit: Wie InsurLab die Forschung und Innovation in der Versicherungsbranche fördert

October 09, 2023 Insurance Monday / Dr. Philipp Nolte & Roderich Lichter Episode 77
Insurance Monday: Digitalisierung & Versicherung
Vernetzung und Zusammenarbeit: Wie InsurLab die Forschung und Innovation in der Versicherungsbranche fördert
Show Notes Transcript

In dieser Episode tauchen wir in die Welt der Versicherungen ein und betrachten die neueste InsurLab Studie. Wir haben heute zwei spannende Gäste bei uns: Dr. Philipp Nolte und Roderich Lichter. 

Die InsurLab Studie zeigt auf, wie Unternehmen aus etablierten Branchenlogiken ausbrechen und disruptive Potenziale nutzen können. Wir lernen über erfolgreiche Startups, die innovative Wege eingeschlagen haben. Zudem betrachten wir die Rolle von Ökosystemen und Plattformen in der Versicherungswirtschaft und wie kleine Unternehmen davon profitieren können. 

Wir werden auch über die Bedeutung von Innovation, Transformation und Digitalisierung sprechen und wie das InsurLab Germany als Plattform für Zusammenarbeit und Unterstützung dient. Es ist Zeit, sich von inkrementellen Ansätzen zu lösen und mutigere technologische Innovationen anzustreben. 

Begleiten Sie uns auf dieser Reise durch die spannende Welt der Versicherungen und entdecken Sie, wie die Branche sich weiterentwickelt und disruptive Potenziale nutzt.

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Hallo und herzlich willkommen zum Insurance Monday Podcast, kleingedrucktes aus der Finanz- und Versicherungswelt. Dein Podcast mit spannenden Insights und exklusiven Gästen aus der traditionellen und digitalen Finanzwelt. Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Interins Monday Podcast. Heute haben wir wieder ein wichtiges Thema für euch im Gepäck. Business Transformation in der Versicherungswirtschaft. Roderich und Philipp sind heute zu Gast, die hierzu ein White Paper gemeinsam mit der Universität St. Gallen verfasst haben. Herzlich willkommen. Und auch aus dem Insurance-Money-Team heute mit mir dabei, Herbert Jansky und Alexander Bernhardt. Philipp, einige kennen dich ja bereits von unseren Podcasts und natürlich auch von deinem Podcast. Aber stell dich und natürlich anschließend auch gerne du, Roderich, unseren Hörern und Hörerinnen kurz vor. Ja, sehr gerne. Also vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich immer, bei euch Gast zu sein. Und ich bin aktuell Senior Program Manager beim Introlab Germany. Das Introlab Germany ist eine Brancheninitiative, Transformation, Innovation und Zusammenarbeit in der Versicherungsbranche zu fördern. Davor hatte ich Stationen bei Roland Rechtsschutz, im Bereich Transformation, Change, Kulturwandel insbesondere, aber auch im Bereich Innovation. Ich habe einige Jahre an der Universität Düsseldorf gelehrt und geforscht und Lehrer heute auch noch etwas an der TH Köln im Themenbereich Strategie und Innovation. Ja, dann schließe ich mich gleich an. Mein Name ist Roderich Lichter, auch von meiner Seite. Vielen Dank für die Einladung zu diesem spannenden Thema. Ich selbst bin Partner bei der Firma Cross Consulting, sind eine Managementberatung spezialisiert auf Banken und Versicherungen. Ich selbst kümmere mich bei uns das Versicherungsgeschäft und bin dem ins Schulepp auch schon lange verbunden. Wir hatten damals nach der Gründung die Gelegenheit, das Detailkonzept mit zu erarbeiten für das im Schulepp Und insofern bin ich auch froh, dass immer noch so tolle Sachen rauskommen, wie zum Beispiel das White Paper aktuell. Super. Und jetzt wollen wir uns euch natürlich auch ein Stück weit persönlich besser kennenlernen, haben dafür das Format der schnellen fünf. Und ich würde mal starten mit der ersten Frage an den Philipp. Team Chet-GPT oder Artikel lieber doch selber verfassen? Auf jeden Fall Team Chet-GPT. Wir haben unsere Secret Society heute Abend erst wieder. Die verbindet Wein und Chet-GPT in einer ganz angenehmen Mischung. Und die Artikel allerdings, die verfasse ich doch lieber noch selbst. Sehr schön. Nummer zwei an Ruderich. Alt oder Kölsch? Weder noch Pilz. Du, ich wäre beim Alt, Ruderich. Sehr schön. Nummer drei wieder an Philipp. Strand oder eher in den Bergen? In der Tat bin ich am Wochenende für eine Woche in den Alpen unterwegs. Da sind die Berge. Ansonsten Berge und Meer. Und wieder zu dir, Roderichs. Frage Nummer vier. Robotik oder AI? Ja, dann eher AI. Sehr schön. Und dann die letzte Frage wieder an den Philipp. Team Startup oder Team Corporate? Mittlerweile tatsächlich eher Team Startup. Sehr schön. Top. Danke euch und rüber zu dir, Herbert. Ja, danke Dominik, dass du mir die zwei rüber schmeißt. Schön, dass ihr zwei heute da seid, Roderich und Philipp. Wir kennen uns ja schon ewig aus dem Interlab Germany-Kontext und eins eint uns und das ist letztendlich der Transformationsdruck auf die Branche. Der bringt uns zu unterschiedlichen Themen immer zusammen und lässt uns gute Austauschformate immer spülen. Und ja, das eint auch vermutlich die Branche, auch wenn es immer unterschiedliche Ansichten gibt, aber der Transformationsdruck ist da und die Kundenanforderungen und die Marktdynamiken nehmen weiter zu. Und jetzt habt ihr gemeinsam mit der Uni St. Gallen ein White Paper mit dem Schlagwort Business Transformation in der Versicherungswirtschaft geschrieben, konzipiert. Was ist die Motivation dieser Studie? Generell ist das Ziel des Intralab Germany ja immer Innovation, Transformation, also letztendlich Digitalisierung und auch die Nachhaltigkeitstransformation in der Versicherungswirtschaft voranzubringen. Und wir glauben da dran, dass es am besten gelingt, wenn wir zusammenarbeiten und immer wieder uns auch gegenseitig ziehen, nach vorne ziehen. Für uns als InterLab gehört natürlich zu der Thematik auch hinzu, dass wir immer wieder auch neugierig unterwegs sind, also nachforschen, was in der Branche passiert und wo die Branche bei den für uns zentralen Themen steht. Und hier handelt es sich tatsächlich eine Win-Win-Situation. Wir können in die Branche reinhorchen, konnten in dieser Thematik auch wirklich relevante Insights sammeln und diese Nachfolgend auch teilen. Also, wir haben angefangen, die Insights im Rahmen der Intranxt-Formate zu teilen, waren dann am Ende auch bei der Intranxt, auf der Intranxt-Bühne und konnten nach der Intranxt dann die Gespräche weiterführen, das Paper, also die Studie, veröffentlichen. Und letztendlich hat uns das dann auch von manchen so den Kommentar Ihr seid ja jetzt ein Think Tank eingebracht. Das finde ich sehr nett. Das finde ich auch ein Kompliment. Think Tank sind wir vielleicht nicht ganz, aber wir sind mindestens mal ein Do-Tank und ein Do-Tank auf einer Ebene, wo wir gemeinsam wirklich die Stakeholder in der Branche zusammenbringen. Wer war jetzt federführend bei der Studie? Es sind ja jetzt quasi drei Stücke, Cross-Consulting, hier ist Introlab und die Uni St. Gallen. Introlab ist vermutlich die Spinne im Netz und hat die Punkte zusammengebracht. Wer war federführend oder war der alle drei da pari? Also die Arbeitsergebnisse sind natürlich entstanden, weil wir alle drei an einem Strang gezogen haben. Die Initiative ging wohl schon aus dem... Kann doch sein. Ja, also tatsächlich, die Initiative geht häufig vom Introlab aus. Wir hätten es allerdings natürlich ohne die Partner von der Ulex St. Gallen, also der Alexander Braun an dieser Stelle und natürlich auch Roderich und Johnny hätten wir das gar nicht bewerkstelligen können, weil natürlich das echt eine gute Teamleistung war. Cool, perfekt. Aber der Push quasi von euch ist immer gut für die Motivation, die Ergebnisse auch besser werten zu können. Klasse, danke dir. Aber in dem Kontext, was sind die Kernergebnisse der Studio? Naja, einige. Alle jetzt anzubringen, wäre etwas zu viel, aber wir haben natürlich gesehen, dass die meisten Ansätze für Geschäftsmodelle, Innovationen im deutschsprachigen Raum zumindest, inkrementell in Natur sind. Viele sind auf Ökosystemansätze aus, das heißt also ergänzende Dienstleistungen rund den Versicherungskern. Und dann haben wir natürlich auch gesehen, insbesondere dann in den qualitativen Experteninterviews, dass viele Versicherungen bereits gut fortgeschritten in ihren organisationalen Fähigkeiten zur Entwicklung von Geschäftsmodell-Innovationen sind. Das heißt also, hier wird schon gezielt und auch strategisch innerhalb etablierter und erprobter Strukturen gearbeitet. Innovationen werden vorangetrieben, was wir nicht sehen. Und das war natürlich auch im gewissen Teil erwartbar. Wir sehen wenig Disruptionsansätze, also wirklich mal der Ansatz, ganz radikal mit neuer Technologie mutig in ein Thema reinzugehen. Besonders mutig, muss man hier vielleicht sagen. Und tatsächlich, das Thema Disruption heißt ja dann auch, dass zu dem technologisch mutigen Ansatz auch noch der Impact kommt. Das heißt also, da ist erwartungsgemäß noch relativ wenig zu sehen. Hat euch denn irgendwas an den Ergebnissen überrascht? Also mich haben im Prinzip zwei Dinge überrascht. Zum einen die Heterogenität der Sichtweisen, die natürlich im Schnitt weiter auf unterschiedlichen Einnahmen über die Zukunft fließen. Wir hatten da auch einen kurzen Abschnitt im White Paper, wo wir das am Beispiel vom Kfz mal gezeigt haben, also wie man da durchaus ganz unterschiedlich an das Thema rangehen kann. Und ein anderes Finding war eigentlich zu erwarten, hätte ich aber nicht gedacht, dass man es unbedingt so relativ eindeutig auch sieht, dass Starlabs doch durchaus einen Freiraum brauchen. Also wir haben gesehen, dass die häufigsten wirklichen Geschäftsmodelle Innovationen dann entstehen, wenn es eine Kooperation mit einer strategischen Beteiligung ist, aber dann eben eine Minderheitsbeteiligung, dass der Start-up selbst recht frei ist in seinen Entscheidungen. Das hätte ich auch erwartet, weil eine starke Dominanz von Konferenten ist in der Regel nicht so gut. Aber dass man es dann wirklich findet, das konnte man vorher nicht wissen. Und welche Zutaten für radikale Ansätze gibt es jetzt? Also was sind jetzt Beispiele für Disruptionspotenzial? Du hast es eben genannt. Habt ihr vielleicht, keine Ahnung, ein bis vier Beispiele? Drei hätte ich. Also wir haben drei Muster identifizieren können und das sind dann eben auch unsere drei Beispiele. Sofern eine Stoßrichtung radikal beziehungsweise auf Disruption, zumindest in einem Teil des Marktes, angelegt ist, sehen wir diese drei Muster und zwar erstens Leapfrogging. Leapfrogging heißt, ich gewinne eine neue Qualitätsstufe durch neue Technologie und diese neue Technologie ist einfach mit dem Faktor X überlegen. Das haben wir zum Beispiel bei CSS gesehen, die gleich zwei Startups mit Disruptionspotential haben, in die sie investieren und eins davon ist Pregnolia. Die haben ein Gerät zur Unterstützung von Frühgeburtsdiagnostik entwickelt. Ein zweites Muster, welches wir sehen, ist die Rekombination bestehender Geschäftsmodelle zu einem neuen, umfassenden Geschäftsmodell. Also eine Rekombination bestehender zwei Geschäftsmodelle zu einem neuen Geschäftsmodell. Das hat zum Beispiel Relayer geschaffen und die gehören zur Munich Re. ReLayer hat es geschaffen, dass sie im Grunde das Thema Industrie-IoT, also letztendlich Zustandsmessung, Zustandswartung in Kombination mit Finanz- und Versicherungsleistungen gebracht haben und da jetzt ein gemeinsames Wertangebot anbieten. Und dann noch der dritte Fall und zwar Blue Ocean. Bei Blue Ocean wird neuer Markt geschaffen. Das heißt, ich komme aus diesem roten Ozean, den wir aus der Versicherungsbranche ja nur zu gut kennen. Das heißt also, wir haben einen Wettbewerb mit bestehenden Produkten, bestehende Kunden. Da gehen wir völlig raus und zwar hat ESG Book von Allianz X, also ESG Book ist quasi ein Investment von Allianz X. Die haben da rein investiert und haben jetzt mit ESG Book die Möglichkeit, dieses Unternehmen zur weltweit führenden ESG Datenplattform zu entwickeln. Das sind drei Fälle, die wir auch wirklich schön finden, weil sie so prägnant diese drei Themen Leapfrogging, Rekommendation und Blue Ocean sichtbar machen. Und wenn ihr jetzt auf eure Ergebnisse und auch diese Beispiele schaut, was würdet ihr denn dann den Versicherern zum Thema Innovation im Allgemeinen und Geschäftsmodell Innovation auf den Weg geben? Womit können die sich denn differenzieren oder worauf kommt es an vielleicht? Also aus meiner Sicht glaube ich, habe ich so ein Stück weit für mich mitgenommen, es kommt schon auf eine wirklich strukturierte Vorgehensweise an. Wir hatten es ja eben schon, dass die organisationalen Fähigkeiten teilweise doch schon sehr weit entwickelt sind. Teilweise aber auch nicht so weit, aber selbst wenn sie weit entwickelt sind, ist es ja völlig unterschiedlich, mit welchen Kriterien man vorgeht, wie genau die strukturierte Vorgehensweise aussieht. Aber einfach nur mal, ich sage mal, eine Zukunftswerkstatt gründen und sagen, mal gucken, was da rauskommt. Ja, hat sich mittlerweile gezeigt, ist nicht unbedingt hinreichend, es mal vielleicht ein bisschen wortwörtlich zu formulieren, sondern da muss man sich schon wirklich sehr genau überlegen, was will man damit erreichen und wie weit will ich Geschäftsmodelle verändern, welche Marktposition habe ich, was kann ich da überhaupt erreichen, warum Partner etc. Etc. Und insofern, ja, also glaube ich, sollten sich die, die ja vielleicht noch nicht so weit sind, auch vielleicht ein Stück weit helfen lassen durch andere im Markt an Beispielen etc. Oder auch durch Company-Bilder oder wen auch immer. Aber ich glaube, eine wirklich strukturierte Vorgehensweise macht da sehr viel Sinn. Da vielleicht direkt daran anzuschließen, an dem, was Roderich sagt, Ich halte eine pauschale Vorgehensempfehlung für nicht möglich. Denn jedes Versicherungsunternehmen ist dann doch individuell und alle haben natürlich auch eine eigene Kultur und eigene Hintergründe, wie sie an das Thema herangehen. Das heißt, Es gibt unterschiedliche individuelle Voraussetzungen und natürlich auch Ziele, die von der Strategie abgeleitet werden. Das heißt, man muss irgendwo schauen, dass man das Passende macht. Und große Versicherungen können recht gut auch weiterhin aktiv die Entwicklung von Ökosystemen vorantreiben. Dafür haben sie auch die notwendige Größe. Und natürlich wird dann irgendwann auch die Frage aufkommen, so wird denn diese ganze Welt an Ökosystemen auch so weiterhin nebeneinander bestehen bleiben? Oder muss es dann irgendwann natürlich auch zu Zusammenschlüssen oder zu Kooperationsmodellen kommen, aber zumindest ist da auch wirklich die Möglichkeit, Ökosysteme wirklich signifikant voranzutreiben und vielleicht auch neue Geschäftsmodelle mit disruptiven Potenzial auszutesten. Disruptiven Potenzial finde ich total spannend, übrigens mal in das Thema Open Insurance reinzuschauen, weil ich da auch schon einen Game Changer vermute. Kleine Versicherungen sollten vor allem sich die Frage stellen, wie sie sich an bestehenden oder gerade stehenden Ökosystemen und Plattformen beteiligen können, und zwar da, wo sie auch ihre Kernkompetenzen haben und auch ihren Kunden, die wirklich durch den Anschluss an bestehende Ökosysteme ganzheitliche Lösungsräume und ja die Deckung der individuellen Bedarfe bieten können. Das heißt also letztendlich je nachdem, wo ich herkomme, muss ich für mich auch unterschiedliche Lösungsräume gehen. Habt ihr dafür ein Angebot, das Introlab Germany? Unterstützt ihr da? Absolut, ja, natürlich. Also das Introlab Germany kann immer unterstützen und Wir sind ja fokussiert eben auf Transformation, Innovation und Zusammenarbeit in der Versicherungswirtschaft. Das heißt also allein schon das Thema Zusammenarbeit, die Player zu vernetzen, ist eins unserer Kernthemen. Das machen wir natürlich in unserem Vereinsangebot mit unseren unterschiedlichen Formaten wie Topic Days, Topic Groups und viele mehr. Natürlich auch bieten wir die Möglichkeit, neue, frische Startups, aber natürlich auch andere Player, die innovativ in Themen unterwegs sind, kennenzulernen. Auch da beispielsweise unser Angebot im Collaborator, also unserem Accelerator-Programm, Matchmaking, all die Themen letztendlich bespielen wir. Dazu haben wir natürlich auch unsere weiteren Formate, wie jetzt die Intronext mit der Messe Köln zusammen oder die Intralab Academy mit der Universität Köln zusammen, wo man generell das Thema Innovation auch in der Tiefe betrachten kann, beziehungsweise auf der Intranext in der Breite und da auch in eine gute Unterhaltung zu dem Thema Innovation kommen kann. Und damit haben wir wirklich die Chance, entlang des gesamten Management-Prozesses unterstützen zu wirken, also von der Entwicklung über die Umsetzung bis zur Optimierung von Innovationsstrategien. Und ich denke, diese vielen Impulse, Austausch möglichen Insights und die Vernetzung der Themen vor allem, die bringen gute Anregungen und dann natürlich auch wieder viele Dinge, die entstehen können von dort aus. Du hattest jetzt das Stichwort Impulse und Vernetzung gebracht. Gibt es dann über die Asikorans hinaus gegebenenfalls Impulse oder Möglichkeiten zur Vernetzung, wo man sich ja Input holen kann, wie man es schon bereits gemacht hat. Also Best Practices aus anderen Branchen. Es ist immer spannend, aus anderen Branchen zu lernen. Ich finde, da gibt es meist gute Möglichkeiten dafür, wenn man zum Beispiel den E-Commerce anschaut, beim Thema Kundenorientierung und natürlich auch die Realisierung von Web-Best-Vorteilen in einer extrem hohen Geschwindigkeit. Beim Thema Effizienz ist beispielsweise die Automobilbranche ganz weit vorn. Generell spielen wir aus der Interlabs-Sicht und auch auf der Internext das Thema Cross-Industry. Das heißt also, wir schauen bewusst in andere Branchen und mit anderen Branchen zusammen auf Themen. Und ich glaube, das hilft uns sehr, immer wieder neue Anregungen auch zu finden und dann natürlich auch ins Handeln zu kommen und diese Themen dann auch für die Versicherungsbranche auszuprobieren. Aber Roderich, du hast sicherlich da auch noch ein paar Einblicke. Ja, also ich finde insbesondere, also was Philipp da sagt, EU-Commerce etc., Es ist schon wichtig, glaube ich, zu verstehen, das ist noch gar nicht so lange her, dass man in der Versicherungswirtschaft sich darüber differenzieren wollte, dass man sagt, wir haben aber einen spitzen Kundenservice. Man muss ja eigentlich erkennen, die Kunden kennen Kundenservice aus allen anderen Branchen. Und da ist das ja letzten Endes ein Hygienefaktor geworden, einen guten Kundenservice zu haben. Also sich wirklich damit noch zu differenzieren, ist heute schwierig. Man kann sich auch nicht differenzieren, wenn man keinen exzellenten Kundenservice hat. Das fällt dann eher auf. Aber wenn der jetzt sehr gut war, ich glaube nicht, dass man darüber heute noch wirklich sich differenzieren kann. Da müsste schon was ganz Besonderes sein. Und da kann man sich natürlich an den anderen Branchen durchaus orientieren und schauen, das klassische Beispiel zu bringen, wie ist es denn, wenn ich mit Amazon interagiere etc. Bp, brauche ich jetzt nicht hier lange ausführen, ist bei der Versicherungswirtschaft in Teilen noch anders. Seht ihr denn, wenn ihr auf Deutschland guckt und andere europäische Länder gegebenenfalls im Vergleich oder auch außereuropäische Ecken, wo ihr sagt, da könnte die deutsche Assekuranz auch etwas von lernen? Es kommt immer sehr aufs Land an. Es gibt ja durchaus Dinge, die in anderen Ländern Usus sind und hier nicht. Inwieweit die auf Deutschland übertragbar sind, muss man immer schauen. In vielen Fällen ist es vielleicht auch nicht unbedingt übertragbar, zumindest wenn man Telematiktarife, die in Italien aus besonderen Gründen gut laufen, laufen hier nicht so gut. Heißt aber nicht, dass man nicht da hinschauen sollte und auch genau analysieren sollte jeweils, was davon ist auf Deutsch und gut übertragbar. Und wie geht es jetzt aus eurer Sicht weiter? Was sind Lessons learned und wie wollt ihr die Erkenntnisse gegebenenfalls auch weiterentwickeln? Also erst mal hat uns das enorm viel Spaß gemacht. Das war eine tolle Konstellation mit dem Alexander Braun zusammen mit dem Roderick, dem Jonny, der Anna Kessler. Wir hatten nicht nur das Gefühl, immer wieder auch voranzukommen und für uns selber zu lernen, sondern auch sehr viel Spaß. Und wir hatten auch das Gefühl, dass wir mit den Interviewpartnern, die wir dann konsultiert haben, wirklich auch auf eine gute Gesprächsebene gekommen sind. Das heißt also, auch das ist wiederum der Ausgangspunkt für weitere Gespräche. Und es hat sich so im Interlabs so ein bisschen jetzt auch der Forschungsspirit dann letztendlich noch breit gemacht. Das heißt also, wir haben Lust daran gefunden, weitere Themen auch in dieser Art und Weise anzugehen. Also, da gibt es ja noch ein paar Themen. Wir haben auch ein paar White Paper, die schon so ein bisschen andeuten, in welche Richtung es gehen könnte und natürlich auch unsere Veranstaltungen zeigen das. Und hier bei der Thematik ist natürlich eine Möglichkeit, noch etwas mehr auch an die Fragen zu gehen, die sich während der Untersuchung aufgetan haben. Das heißt also, natürlich haben wir uns gefragt, wie gelingt denn der wirkliche Ausbruch aus bestehenden Branchenlogiken? Ja, durchaus auch ein kulturelles Thema. Dann haben wir uns natürlich gefragt, wie kann man denn diese disruptiven Potenziale von Lösungen, wie kann man die noch stärker heben? Und wie lassen sich Investitionen in strategische Ökosystemansätze langfristig monetarisieren, sodass sie eben wirklich nachhaltig sich am Markt etablieren? Also, das geschieht sicherlich, aber ich denke, da ist noch viel Forschungspotenzial. Und viel fängt natürlich auch damit zusammen, dass man auch Bereitschaft zeigt, das eigene Business zu disruptieren. Das heißt also, Ich glaube, das ist so eine Sache, die ist natürlich in der Versicherungswirtschaft nicht unbedingt in der DNA drin, dass man den Mut oder auch den Auftrag dafür hat, sich selber überflüssig zu machen. Ist natürlich beim Thema Geschäftsmodell Innovation aber irgendwo Teil der Idee. Und was wir natürlich machen können, ist zum einen hier dran, quantitativ, empirisch noch weiterzuarbeiten. Wir waren jetzt sehr explorativ unterwegs, das heißt also hier liegt noch Vertiefungspotenzial, auch weitere Möglichkeiten, das noch, ja, noch, noch sattelfester in den Ergebnissen zu machen. Und natürlich auch die Verbindung mit anderen Themen, also beispielsweise Open Insurance. Letzteres will ich gerne noch anknüpfen, den Preis. Das fände ich halt auch super spannend, die Ergebnisse der qualitativen Studie mit quantitativen Analysen zu unterfüttern. Das ist schon mal interessant zu sehen, wenn man es anonymisiert mal auswerten könnte, was wird denn da überhaupt auch investiert, über welche Zeiträume, welchem Output, wie lange gibt man sich oder wie lange braucht man dann tatsächlich, die Dinge auch monetarisieren und schwarze Zahlen zu haben etc. Also da sind jetzt, hat der SIEH ja gar keine Grenzen gesetzt Und das finde ich super spannend. Wir hatten immer gesagt, wir wollten mal gucken, wie die Resonanz auf den Studis ist. Ich habe die Ahnung, die ist ganz gut. Insofern wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen, ob wir da vielleicht das noch eine Ebene tiefer legen und dann auch wirklich quantifizieren können. Ja, sehr spannend. Dann sind wir gespannt, was da in der nächsten Runde rauskommt. Wollt ihr denn das Thema gegebenenfalls auch zu einer Art Serie entwickeln? Können wir uns darauf freuen, dass ihr dann quasi einen nächsten Survey in einem Jahr oder zwei Jahren dazu macht? Ist vorstellbar. Wir haben uns das allerdings in der Tiefe noch nicht wirklich vorgenommen. Das heißt also, Das ist sicherlich die Überlegung wert, gerade natürlich auch bei dem Thema quantitative Untersuchung. Da kann man ja sicherlich auch eine gute regelmäßige Untersuchung draus machen. Also State of the Industry quasi. Also wenn das Zuhörerinnen und Zuhörer wollen, dann sollen sie euch bitte Bescheid sagen. Absolut, ja, sehr gerne. Also es steht und fällt natürlich auch mit der hinreichenden Zahl an Versicherungsunternehmen etc., die da auch wirklich Interesse dran hätten und mitmachen. Denn wenn es Zahlen geht, dann muss auch der Wille da sein. Ja, absolut. Aber wir tauschen uns natürlich davon abgesehen sehr gerne weiterhin über das Thema aus. Wir gehen mit allen aus der Versicherungsbranche, die daran Lust haben, ins Gespräch. Wir sind auch gerne bereit, die Ergebnisse nochmal vorzustellen, auch individuell vorzustellen und dort ins Gespräch zu kommen. Also das sind schon mögliche Anknüpfungspunkte, die sich jetzt schon ergeben. Und wie es dann weitergeht, ist natürlich auch so eine Art Priorisierungsfrage für uns, weil wir doch viele Ideen zu möglichen Themen haben Und da immer uns fragen, wie viel können wir denn eigentlich an einem Punkt auch schaffen? Roderick, vielleicht jetzt eine Frage Richtung Schluss. Wir kennen uns jetzt seit, ich glaube, 2017, 2018. Da war Interlab Germany teilweise noch ein Konzept und gerade im Aufbau. Und ganz viele Mitglieder haben wir zu dem Zeitpunkt oder wurden damals gewonnen für die Initiative. Du warst von Anfang an dabei und so aus deiner Sicht, aus der Perspektive, haben sich die Mitglieder tatsächlich seitdem transformiert? Sind sie weitergekommen in ihrem Prozess oder wie ist deine Sichtweise? Also meine Wahrnehmung ist schon, dass sich die Versicherer da wirklich professionalisiert haben. Denn ich sag mal, es fing so an, dass man irgendwann mal sagte, vielleicht brauchen wir doch mal einen Manager oder vielleicht sogar eine Abteilung, die sich Innovation kümmert. Das war vielleicht noch so ein bisschen Voraufgründung des Intro Lab. Aber auf der Zeitstrecke in den letzten sechs Jahren, glaube ich, ist schon unfassbar viel passiert, insbesondere auch im ganzen Thema Daten oder auch überhaupt mit Daten was anfangen zu können, eine Einheit zu haben, wo es vielleicht auch Menschen gibt, die mit Daten arbeiten, Data Engineers, Data Scientists usw. Das war vor 6, 7 Jahren, glaube ich, noch deutlich übergewählt. Und ich glaube, die Erkenntnis ist dadurch ausgereift, dass es Sinn macht, dazu investieren. Aber wie eben schon in vorherigen Abschnitten gesagt, ist es unfassbar unterschiedlich, wie man das Thema anfliegt. Und ich glaube, es ist auch richtig, weil die Unternehmen sind halt sehr unterschiedlich. Nichtsdestotrotz gibt es auch Erfolgsmodelle und so ein bisschen was darüber konnten wir auch in Erfahrung bringen bei unserer Studie. Ja, absolut. Also Ich teile deine Einschätzung exakt. Ich habe mich am Wochenende mit jemandem unterhalten, der kommt aus einer anderen Branche und der hat mir nochmal aufgezeigt, dass die das teilweise viel, viel rasanter gemacht haben. Der kommt aus einer Pharma-Branche. Gleichzeitig bin ich dann in mich gegangen und habe dann auch einfach mal berichtet aus den Erfahrungen, die ich, ja, seitdem ich in der Assekuranz bin, gesammelt habe. Und ich finde schon, dass wir eine sehr stetige Transformation haben und unser Licht gar nicht unter den Scheffel stellen sollten. Das ist so bei mir am Wochenende aus dem Gespräch hängen geblieben. Absolut, absolut. Also da hat sich sehr viel getan. Also ich berate seit 20 Jahren, Das Schönste ist ja immer, wenn man an Projekte denkt, die sind von vor 20 Jahren. Da war wirklich eine ganz andere Welt. Gut, das ist auch ein sehr langer Zeitraum, aber ich würde schon sagen, insbesondere in den nächsten fünf bis zehn Jahren ist die Branche echt aufgewacht. Nicht zuletzt deswegen haben wir auch Initiativen wie Intralab Germany etc. Formiert. Und es ist natürlich, dass Intralab Germany nicht ursächlich für den Wandel, aber auf der Plattform des Intralab Germany ist es eben gut möglich, sich immer wieder auch so ein bisschen gegenseitig hochzuziehen. Das ist wie so eine Tour de France. Es gibt immer ein paar, die sind ganz weit vorne. Da gibt es irgendwie so einen Peloton, die fahren zusammen, damit sie auch entsprechend Energie sparen, damit sie irgendwie voneinander miteinander lernen. Und ich glaube, wir sind schon als Initiative ein guter Go-To-Punkt, sich über das Thema Transformation und Innovation immer wieder auch gegenseitig so ein bisschen anzufeuern und weiter voranzugehen, weil das sind ja auch so Themen, die dürfen keine Abbruchkante haben. Man muss immer weitermachen und dieses immer weitermachen, Das heißt halt auch mal Erfolge feiern, Misserfolge auch mal zur Seite legen, sagen, okay, war halt nicht so richtig gelungen, aber dann immer weitermachen. Und das ist eben so mit einer der härtesten Jobs in der Branche, weil wir natürlich echt in so einem Gebiet unterwegs sind, wo Erfolge feiern auch wirklich harte Arbeit bedeutet und nicht so häufig vorkommt. Sehr schön, das ist doch ein ideales Schlusswort, sind wir schon am Ende der Folge angekommen. Wo und wie finden denn unsere Zuhörerinnen und Zuhörer euch denn am besten, wenn sie sich mit euch zu dem Thema austauschen möchten? Und ganz wichtig, Wie und wo findet man die Studie denn am besten? Guter Punkt. Die Studie findet man am besten auf der Download-Seite des Introlab Germany. Sicherlich hat Cross-Consulting auch einen Platz definiert, wo man die Studie runterladen kann. Ja, genau. Also tatsächlich auf den jeweiligen Homepages. Man findet tatsächlich auch nochmal so ein kleines Kondensat im St. Gallener Trend Monitor 2.23. Da ist quasi auf wenigen Seiten dann auch nochmal so ein bisschen abstrahiert. Auch ganz spannend, wer das noch ergänzend lesen möchte. Und uns findet man natürlich am besten in den jeweiligen Veranstaltungen des Intralab, auf der Intranext und natürlich auch auf LinkedIn. Ruderreich, das ist bei dir wahrscheinlich ähnlich. Ja, und ich wollte gerade sagen, klar, also auf jeden Fall auf LinkedIn und auf Veranstaltungen natürlich genauso. Zugangskanäle sind alle da. Vielleicht gerade dazu noch eine Frage an Philipp. Plant ihr denn irgendeine Art von spezifischer Veranstaltung, Workshop oder sozusagen Roundtable oder ähnliches mit euren Mitgliedern und denen, die es vielleicht noch nicht sind, aber noch werden könnten, zu dem Thema Geschäftsmodellinnovation. Wir haben auf der Intranext nächstes Jahr am 28. Und 29. Mai das Thema natürlich in verschiedenen Facetten auf der Agenda. Also unter anderem natürlich auch in Kombination mit Themen rund AI, rund Nachhaltigkeit beispielsweise. Und da ist immer die Frage dabei, was heißt das jetzt eigentlich für die bestehenden Geschäftsmodelle? Und wie können wir neue Geschäftsmodelle schaffen und dann wirklich auch erfolgreich machen? Und was heißt das dann für den Transformationsbereich der Unternehmen? Das heißt also, wie können wir letztendlich dann das Unternehmen im Ganzen natürlich auch mitnehmen und den Wandel schaffen? Also da ist, glaube ich, die größte Möglichkeit auf der Intranext sich in aller Breite zu dem Thema weiterhin auszutauschen. Im Intralab selber haben wir natürlich jede Menge Topic Groups, die auch immer wieder auf die Themen schauen und dann natürlich das Thema Geschäftsmodelle, Innovationen auch streifen. Und wir sind aktuell in der Mitgliederbefragung 2023 und lassen unsere Mitglieder darüber abstimmen, welche Fokusthemen sie dann für das nächste Jahr erwarten. Mal sehen, was dabei rauskommt. Wir werden sehen. Bleibt in jedem Fall spannend. Sehr schön. Die Links zu euch packen wir natürlich entsprechend in die Shownotes, dann ist der Weg umso kürzer. Und an dieser Stelle vielen Dank für die interessanten Insights, natürlich auch an das Insurance Monday Team für die spannenden Fragen. Vielen Dank natürlich auch an alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Seid gespannt auf die nächsten Folgen, lasst uns wie immer gerne eine Bewertung da. Und zum Abschluss macht's gut und bis zum nächsten Mal. Dankeschön! SWR 2021